10. Intensivpflegetag an der Zentralklinik Bad Berka GmbH

Aus Familienwortschatz
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Nach Übernahme der Zentralklinik durch die Rhön Klinikum Aktiengesellschaft, wurden alle Pflegedienstleitungen dem Ärztlichen Direktor unterstellt. Als Reaktion auf diese Vorgehensweise "erschufen" die Mitarbeiter/innen des Pflegedienstes der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, mit großer Unterstützung ihres damaligen Chefarztes, den ersten Intensivpflegetag, der sich seither einer jährlichen Neuauflage erfreute. Der 10. Intensivpflegetag an der Zentralklinik Bad Berka GmbH befasste sich in 2007 daher auch mit einem Rückblick auf die vergangenen Jahre der Intensivpflege und der jährlichen Intensivpflegetage in Bad Berka und gehört zu den Wenderefahrungen. (Referent: K.Wanka, PDL Intensivmedizin i.R.)

Aus dem Pflegeleitbild der Rhön Klinikum AG:

"Pflege und Medizin stellen durch enges Zusammenwirken, gegenseitige Wertschätzung und offenes Miteinander, eine qualitativ hochwertige Betreuung und Behandlung unserer Patienten sicher“

„Pflege wird in Verbindung mit Ergebnissen der Pflegeforschung, unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen und neuen Erkenntnissen durchgeführt. Durch ständige Weiterbildung wird unser Ziel unterstützt“

Die Situation

Fachliches Know-how ist in der Intensivpflege unverzichtbar und unterliegt heute einer immer kürzeren „Halbwertszeit“. Fast alles bedarf nach einem gewissen Zeitraum der Überprüfung, Überarbeitung und Aktualisierung.

Wer sollen die Handelnden sein?

Warum nicht wir, die Pflegenden selbst? Denn: Um etwas zu bewirken, braucht man kein hohes Amt. Ein bisschen Zivilcourage und Menschenverstand helfen oft schon weiter.

Das Ergebnis unserer Überlegungen:

Wir (die Pflegenden) organisieren ab 1995 an der Zentralklinik Bad Berka GmbH einen jährlichern Intensivpflegetag. So gesagt und so getan!

Die Hauptakteure

sind seither die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin. Darauf sind wir besonders stolz. Unserem Gründermotto: „Aus der Pflege – für die Pflege“ sind wir treu gerblieben - bis zum heutigen Tag.

Die "Gründerjahre"

Ich denke mit großer Freude und Dankbarkeit an diesen Zeitraum in dem sich zunehmend Schwestern und Pfleger als Referenten, Organisatoren oder Moderatoren erstmals aktiv einbrachten – einige haben sich zwischenzeitlich fast zu „Kongresslöwen“ entwickelt. Besonders freute mich, dass einige Referenten ihre Beiträge im Pflegemagazin „Heilberufe“ publizierten.

Auf der Grundlage der Anerkennung der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin als Weiterbildungsstätte für Intensivpflege und Anästhesie durch die Deutsche Krankenhausgesellschaft, verfügten wir schon damals über ein hohes Potential an aktuell und gut ausgebildeten Fachpflegekräften. Während der Weiterbildung orientierten wir die Kursteilnehmer auf eine eventuelle Referententätigkeit – was in Einzelfällen auch gelang.

Es herrschte Aufbruchstimmung als Folge des Bewusstseins vom Wert der eigenen Arbeit. Die Basis hierfür war und ist: Professionalität, Freiwilligkeit, Vernunft und Kollegialität – Aspekte die wiederum eng mit Bildung verbunden sind, denn: „Bildung ist kein Besitzstand, sondern ein Wachstumsprozess, der nie endet.“(Henkel)

Motiviert wurden wir auch durch das gezeigte Interesse der Mitarbeiter des Pflegedienstes anderer Kliniken des Umfeldes von Bad Berka. War es doch damals der erste Neubau der Rhön Klinikum AG in den neuen Bundesländern, der innerhalb des Intensivpflegetages in Bad Berka besichtigt werden konnte. So verstanden wir von Anfang an unsere Intensivpflegetage auch als Marketingaufgabe:„Klappern gehört zum Handwerk“! Was waren wir damals stolz auf „unser“ neues Intensivmedizinisches Zentrum

Die Profilierung

Durch die Mitarbeit des Pflegerischen Leiters Intensivmedizin in der Arbeitsgruppe Intensivpflege des Konzerns wurde es möglich, weitere Kliniken aus der Rhön Klinikum AG für die Mitarbeit an unseren Intensivpflegetagen zu gewinnen. Der aktiven Unterstützung von den Fachpflegekräften aus Leipzig, Bad Neustadt und Kipfenberg waren wir uns fortan sicher.

Einen erneuten Schub erhielt diese Veranstaltung auf Initiative unseres damaligen Ärztlichen Direktors. Ihm gelang es, in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Intensivtherapie und dem Bund Deutscher Anästhesisten des Landes Thüringen, die „Arbeitsgruppe Intensivpflege Thüringen“ zu gründen. Ziel war die kompetente Zusammenarbeit zwischen Medizin und Pflege, auch innerhalb gemeinsamer Weiterbildungsveranstaltungen, zu fördern.

Mitglieder dieser „Arbeitsgruppe Thüringen“ wurden leitende Mitarbeiter/innen der Intensivpflege und Anästhesie vieler großer Kliniken: Erfurt, Gotha, Gera, Waltershausen, Friedrichroda, Rudolstadt, Jena, Weimar und Bad Berka. Sie beteiligten sich aktiv an unseren Intensivpflegetagen als Referenten und Moderatoren.

Als Gegenleistung waren unsere aktiven Referenten aus Bad Berka in die Intensivmedizinischen Symposien Gotha, die Pflegesymposien der Gesellschaft für Anästhesie und Intensivtherapie in Erfurt und Bonn, die Kongresse der Gesellschaft für Fachkrankenpflege e.V./ Thüringen und das Forum für Intensivmedizin und Intensivpflege Erfurt „eingebunden“.

Die Auswirkungen dieses Engagements

Zunehmend konnten wir zu unserem Intensivpflegetag auch Kolleginnen und Kollegen aus der gesamten Bundesrepublik begrüßen.

Aus der Pressenotiz des Konzerns im Jahre 2004: „Insgesamt besuchten den 8. Intensivpflegetag in der Zentralklinik Bad Berka, über 250 Teilnehmer, die aus Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Bayern und aus Baden Württemberg angereist waren.“

Die Teilnehmerzahlen stiegen von anfangs 100 bis auf 300 Teilnehmer pro Veranstaltung an. Es gab Veranstaltungen, an denen die 300 aufgestellten Stühle nicht reichten und auch noch die Fensterbänke als Sitzplatz „herhalten“ mussten. Dieser Umstand veranlasste uns, den Intensivpflegetag auf zwei Tage zu erweitern: Das Vorprogramm am ersten Nachmittag diente fortan der sehr praktischen Wissensvermittlung durch Workshops, der Besichtigung der intensivmedizinischen Bereiche und einer regen Diskussion vor Ort.

Die Demonstration der Herz-Lungen-Maschine, der Nierenersatzverfahren, der IABP und weiterer neuer Therapieverfahren, zieht jährlich zahlreiche Besucher nach Bad Berka.

Innerhalb der Vortragsreihen des 2.Tages beschäftigten wir uns mit Managementthemen, modernen Therapieverfahren, neuen Pflegekonzepten und der Rolle der Intensivpflege unter privatwirtschaftlichen Bedingungen.

Die Intensivpflegetage implizieren vorrangig auch den Motivationsgedanken: Geht es doch um das Können, Wollen und Dürfen – die Eckpfeiler der Motivation. Denn: Nur motivierte Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter!

Unsere Überzeugung

Wissen zu erwerben, ist die sicherste Investition in die Zukunft.

Pflege hat nur dann eine Zukunft, wenn wir diese selbst in die eigenen Hände nehmen. Aus dem Stand gibt es nur Stillstand!

Intensivpflege ist, gerade innerhalb der Kundenorientierung, zuerst immer eine Dienstleistung für unsere Patienten, auf die diese einen Anspruch haben. Sie ist keine Restkategorie dessen, was andere nicht leisten!

Wenn man weiß, wohin man will, führt auch eine Strasse dorthin. Es ist besser die Realitäten selbst zu gestalten, als dies anderen zu überlassen!“

Siehe auch