International prostate symptom score

Aus Familienwortschatz
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Der International Prostate Symptom Score (IPSS) ist ein 8 Fragen umfassender Fragebogen zu der Krankheit Benigne Prostatahyperplasie (BPH). Der Fragebogen beinhaltet 7 Fragen über Symptome plus 1 Frage über Lebensqualität (Quality of Life; QoL).

Die Krankheit BPH wird auch benigne Prostatahypertrophie oder gutartige Prostatavergrößerung genannt.

Der IPSS ermöglicht ein schnelles Screening für bzw. eine prompte Diagnose der BPH, bzw. erlaubt das Management dieser Krankheit und der Symptome einzuschätzen.

Dieser Fragebogen wurde 1992 von der American Urological Association geschaffen. Damals umfasste er nicht die 8. Frage über QoL. Deswegen lautete die Originalbezeichnung entweder "AUA symptom score" oder "AUA-7" (American Urological Association symptom score 7).

Der IPSS wurde entworfen, damit der Patient selbst schnell und leicht diesen Fragebogen ausfüllen kann. Deswegen kann es sowohl in urologischen Kliniken als auch bei Hausärzten für die Diagnose der BPH angewendet werden.

Der Fragebogen kann zu verschiedenen Zeitpunkten erneut ausgefüllt werden, um einen Vergleich der Symptome und deren Schweregrad über Monate oder Jahre hin zu dokumentieren und so den Krankheitsverlauf darzustellen.


Therapie der BPH: Zusätzlich zu dem Einsatz des IPSS bei der Diagnose der BPH und der Dokumentation des Krankheitsverlaufes, kann dieser Fragebogen auch bei der Einschätzung der benötigten Therapie eingesetzt werden. Patienten mit einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) brauchen entweder 1) keine Behandlung, nur Beobachtung, da viele Patienten stabil bleiben bzw. sogar sich über die Jahre von selbst verbessern, oder 2) nur eine medikamentöse Behandlung, entweder a) nur mit einem Alpha-1-Adrenergen-Antagonisten, z.B. Tamsulosin, oder b) mit einem Alpha-1-Adrenergen-Antagonisten plus Finasterid, abhängig von dem Schweregrad der Symptome, oder 3) eine chirurgische Behandlung. [1] [2] [3] [4] [5]

Patienten mit BPH werden chirurgisch behandelt falls a) BPH ein Risikofaktor für einen Schaden an den oberen Harnwegen ist oder zu werden droht (d.h., Schaden an Harnleitern und/oder Nieren, inklusive schwere Schäden wie z.B. Pyelonephritis, Hydronephrose, und Niereninsuffizienz), oder b) falls die Symptome der BPH an den unteren Harnwegen schwerwiegend sind (d.h. entweder 1. rezidivierende Infektionen, oder 2. Dekompensation der Harnblase, d.h. Harnretention > 25 % direkt nachdem der Patient die Blase entleert hat).

In allen Fällen, die nicht Notfälle sind, wird man nicht nur den Schweregrad der Symptome der BPH sondern auch die subjektive Lebensqualität (QoL) des Patienten sowie die Wünsche des Patienten berücksichtigen, bevor eine Entscheidung für einen chirurgischen Eingriff gefällt wird.


Der IPSS ist in deutscher Sprache kostenlos erhältlich vom Universitätsklinikum Dresden, siehe http://urologie.uniklinikum-dresden.de/resources/lib_doc/download/2003/07_IPSS.pdf

Der IPSS ist natürlich auch in englischer Sprache kostenlos erhältlich. Siehe: http://www.gp-training.net/protocol/docs/ipss.doc Oder: http://www.usrf.org/questionnaires/AUA_SymptomScore.html


Einzelnachweise

  1. Patel AK, Chapple CR. Benign prostatic hyperplasia: treatment in primary care. BMJ. 2006 Sep 9;333(7567):535-9. Review.
  2. Wasserman NF. Benign prostatic hyperplasia: a review and ultrasound classification. Radiol Clin North Am. 2006 Sep;44(5):689-710, viii. Review.
  3. Burnett AL, Wein AJ. Benign prostatic hyperplasia in primary care: what you need to know. J Urol. 2006 Mar;175(3 Pt 2):S19-24. Review.
  4. Dull P, Reagan RW Jr, Bahnson RR. Managing benign prostatic hyperplasia. Am Fam Physician. 2002 Jul 1;66(1):77-84. Review.
  5. McConnell JD, Roehrborn CG, Bautista OM, Andriole GL Jr, Dixon CM, Kusek JW, Lepor H, McVary KT, Nyberg LM Jr, Clarke HS, Crawford ED, Diokno A, Foley JP, Foster HE, Jacobs SC, Kaplan SA, Kreder KJ, Lieber MM, Lucia MS, Miller GJ, Menon M, Milam DF, Ramsdell JW, Schenkman NS, Slawin KM, Smith JA; Medical Therapy of Prostatic Symptoms (MTOPS) Research Group. The long-term effect of doxazosin, finasteride, and combination therapy on the clinical progression of benign prostatic hyperplasia. N Engl J Med. 2003 Dec 18;349(25):2387-98. Fulltext



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