Parkinson - Medikamente

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Medikamente für Parkinsonerkrankte

Levodopa (abgek. L-Dopa)

Medikamentennamen: Levopar ® Madopar ®

Wirkstoff:

  • L-Dopa und Decarboxylasehemmer: Benzerazid oder Carbidopa

Nebenwirkungen:

  • Übelkeit
  • RR- Abfall
  • Bewegungsunruhe
  • Unruhezustände
  • plötzliche Bewegungsunfähigkeit
  • Hyperkinese (= Muskelzucken)

L-Dopa und Benzerazid: Einzeldosis: 62,5 mg -250 mg, Tagesmaximaldosis: 1000 mg Einnahme 30 Minuten vor oder 90 Minuten nach der Nahrungsaufnahme, sonst verzögerte Resorption (= Aufnahme)

L-Dopa und Carbidopa: Einzeldosis: 50 - 200 mg Tagesmaximaldosis: 800 mg

Wirkungen Dopamin kann nicht direkt zur Therapie genutzt werden, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. L-Dopa wird durch ein Enzym (Decarboxylase) in Dopamin umgewandelt, allerdings nicht nur im Gehirn: 90% des Dopamin werden bereits im Gewebe umgewandelt und gelangen so nicht bis ins Gehirn.

Um dennoch bei geringeren Nebenwirkungen eine ausreichend hohe Konzentration im Gehirn zu erhalten, wird L-Dopa immer mit Decarboxylasehemmern kombiniert.


Dopamin - Agonisten:

Medikamentenname: Pravidel ®

Wirkstoff:

  • Bromocriptin

Nebenwirkungen:

  • Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Diarrhoe, Oberbauchbeschwerden/-Krämpfe)
  • Schlafstörungen

Dosierung:

  • 1/2 Tablette während der 1. Woche;Langsame Dosissteigerung auf bis zu 3x täglich 1 Tablette in der 6. Woche;Weitere Dosiserhöhung möglich,tägliche Gesamtdosis von 30 mg jedoch nicht überschreiten, Maximaldosis 60 mg/täglich

Medikamentenname: Capaseril ®

Wirkstoff:

  • Cabergolin

Nebenwirkungen:

  • Übelkeit
  • Halluzinationen
  • Verwirrtheit
  • Schwindel

Dosierung:

  • beginnen mit 1 mg/täglich, in 1- 2 wöchentlichen Abständen um 0,5 mg -1 mg erhöhen. Erhaltungsdosis: 2 mg - 6 mg/täglich Maximaldosis 0,5 - 18 mg/ täglich

Wirkungen Cabergolin greifen im Gehirn direkt an den Dopaminrezeptoren an, wirken ohne gleichzeitige Levodopa - Gabe. Nebenwirkungen geringer als bei Levodopa, deshalb meist Anfangstherapeutikum eventuell in Kombination mit Selegilin.


Glutamat - Antagonisten

Medikamentenname: PK- Merz ®

'Wirkstoff:

  • Amantadinsulfat

Nebenwirkungen:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schlafstörungen
  • Mundtrockenheit
  • Herzinsuffizienz
  • RR- Abfall

Dosierung:

  • intravenös 1 - 3 (-6) x 200 mg/täglich intravenös (500 ml in 3 Stunden) jeweils morgens und mittags geben

Wirkungen Amantadin ist ein Gegenspieler des Glutamats, das die Wirkung des Glutamats im Gehirn reduziert. Amantadin hemmt die Wirkung des aktivierenden Glutamats, das bei Parkinsonpatienten oft im Überschuss vorhanden ist und für Bewegungsstörungen mitverantwortlich ist. Außerdem verbessert Amantadin die Freisetzung von Dopamin und hemmt seinen Abbau.


COMT - Hemmer

Medikamentenname: Comtess ®

Wirkstoff:

  • Entacapon

Nebenwirkungen:

  • Obstipation (Verstopfung)
  • Mundtrockenheit
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • rötlich-braune Urinverfärbung

Dosierung:

  • 200 mg, jeweils zu den Levodopagaben - Maximaldosis: 2000 mg/täglich

! Wichtig: COMT - Hemmer müssen immer mit einem L-Dopa-Medikament kombiniert werden!

Wirkung Ein weiterer Teil des L-Dopa wird von dem Enzym COM - Transferase verstoffwechselt. Entacapon verlangsamen den Abbau von Levodopa und erhöhen dadurch denen Verfügbarkeit. ohne das die Levodopa - Dosis erhöht werden muss.


Anticholinerika

Medikamentenname: Akineton ®

Wirkstoff:

  • Biperiden

Nebenwirkungen:

  • Mundtrockenheit
  • Akkommodationsstörungen
  • zentralnervöse N.: Müdigkeit, Schwindel, Angst, Erregung, Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen, kognitive (= Wahrnehmung) Störungen

Dosierung:

  • mit 2x1 mg/täglich dann um 2 mg auf 3x2 - 4 mg/täglich (= 6 mg - 12 mg/täglich) Maximaldosis: 16 mg/täglich

Wirkungen Vermindert die Freisetzung der Wirkung des aktivierenden Botenstoffs Acetylcholin im Gehirn, der bei Parkinsonpatienten im Überschuss vorhanden ist und dadurch Bewegungsstörungen auslöst.


MAO-Hemmer (Monoaminoxydase-B-Hemmer)

Medikamentenname: Antiparkin ®

Wirkstoff:

  • Selegilin

Nebenwirkungen:

  • Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Dyskinesien (= Bewegungsstörungen)
  • Dyspnoe (= Kurzatmigkeit)
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Mundtrockenheit
  • Nausea (= Brechreiz, Übelkeit)

Dosierung:

  • 1x wöchentlich 2,5 mg, dann 5 mg in 1 - 2 Einzeldosen, dann 5 mg - 10 mg (= 1 - 2 Tabletten) morgens nach dem Frühstück in Kombination mit Levodopa

Wirkungen Selegilin hemmen im Gehirn den Abbau von Dopamin, Levodopa - Dosis kann verringert und damit das Risiko der motorischen Nebenwirkungen gesenkt werden.

==Quelle: Arzneimittel A-Z, Thieme-Verlag