Sächsischer Bildungsplan

Aus Familienwortschatz
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Der Sächsische Bildungsplan bietet die Arbeitsgrundlage für die Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflege in Sachsen.

Bildungsziele

  1. Kinder ganzheitlich und so individuell wie nur irgend möglich fördern und fordern
  2. ein bildungsanregende und neugierig machende Umgebung schaffen, die zum Lernen einlädt und inspiriert
  3. lernen mit allen Sinnen


Qualität statt Quantität...

heißt es nun schon seit mehreren Jahren in den sächsischen Kindertageseinrichtungen. Die KiTas sind Bildungsstätten, die unsere Kinder ganzheitlich und so individuell wie nur irgend möglich fördern und fordern. Ausgehend von der Überzeugung, dass der kleine Mensch mit Eintritt ins Leben bereits eine aktiv lernende Persönlichkeit ist, veränderte sich die Wahrnehmung und der Blick auf die Lern- und Bildungsprozesse.

Der Sächsische Bildungsplan (jedes Bundesland hat seinen eigenen Bildungsplan) beruht u.a auf den Intelligenzen nach [1] Howard Gardner. Ausgehend von seinen Forschungsergebnissen, dass jeder Mensch über entsprechende Intelligenzen verfügt, orientiert sich der Bildungsplan daran, durch eine bildungsanregende und neugierig machende Umgebung zum Lernen einzuladen und zu inspirieren.


Ob drinnen oder draußen, ob früh oder spät - Kinder lernen aktiv und in jeder Lebenslage. Im Sächsischen Bildungsplan werden 6 Bildungsbereiche beschrieben und in der Praxis beackert. So gilt es zu wissen, dass es sich um somatische, soziale, kommunikative, ästhetische, naturwissenschaftliche und mathematische Bildung handelt.

Bildungsbereiche

  1. Somatische Bildung
  2. Soziale Bildung
  3. Kommunikative Bildung
  4. Ästhetische Bildung
  5. Naturwissenschaftliche Bildung
  6. Mathematische Bildung


Inhalt der Bildungsbereiche

Die somatische Bildung

Die somatische Bildung befasst sich mit dem Körper an sich. Gerade in den ersten Lebensjahren nimmt die Pflege und Versorgung von Kindern einen großen Anteil ein. Pflege, Hygiene, Haltung, Bewegung, Kleidung, Ernährung, Sexualität und Gesundheit wollen im Sinne einer gesundheitsfördernden Lebensweise gestaltet werden. Im Focus steht das Wohlbefinden, welches vom Kinde ausgeht. Sei es gesundheitlich, in sozialen Beziehungen zu Mitmenschen oder psyschisch - nur wer sich im eigenen Körper wohlfühlt ist offen für neue (Bildungs-)erfahrungen.

Die soziale Bildung

Hinter der sozialen Bildung verbirgt sich die die Fähigkeit mit anderen Menschen zu interagieren. Ausgehend von der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit entwickeln sich soziale Kompetenzen, wie z.b. Kooperationsfähigkeit, Perspektivenübernahme, Konfliktfähigkeit, Toleranz und Übernahme von Verantwortung. Ob ErzieherIn, Mutter, Vater, Geschwister, Freunde oder andere Menschen im Umkreis der Kinder - das Kind lernt aktiv, ahmt Gestik und Mimik nach, bildet sich und nimmt, wo zugelassen, demokratisch teil.

Die kommunikative Bildung

Watzlawicks bekannter Satz: "Man kann nicht nicht kommunizieren!" begegnet uns im Bereich der kommunikativen Bildung. Ob mit sich, anderen Menschen oder der Umwelt - man tut es einfach - auf die ein oder andere Weise. Mit Händen, Füssen, Worten, Lauten, dem Körper an sich im Bereich der Körpersprache - Kommunikation, das Bedürfnis sich mitzuteilen, ist in uns von Anfang an. Und es braucht aufmerksame Zuhörer und Beobachter, die letztlich verstehen, reagieren, kommunizieren und das Kind zu Wort kommen lassen. In der Kita liegt das Hauptaugenmerk auf den Ermöglichern und Begleitern der Kinder, auf anderen Kindern sowie auf der Familie. Dort erfahren Kinder zuerst, welchen Stellenwert Kommunikation hat und wie die Menschen im Umkreis des Kindes damit umgehen.

Die ästhetische Bildung

Lernen mit allen Sinnen, die Umwelt sehen, hören, fühlen, schmecken und riechen stehen im Bereich der ästhetischen Bildung im Vordergrund. In der Kindertagesstätte heißt das vor allem die Kinder für unterschiedliche Themen, unabhängig von dem, was die Betreuungspersonen bevorzugen oder gar ablehnen, zu interessieren und zu begeistern. Auch zielt dieses Lernen mit allen Sinnen nicht auf Ergebnisse ab, sondern auf der Beschäftigung mit dem Prozess an sich. Ob schaukeln, Barfuss laufen, hüpfen oder sich am Körper mit Farbe bemalen, der Zugang zu Materialien aller Art und das ermunternde "Probier es aus" sind die wesentlichsten Voraussetzungen.

Die naturwissenschaftliche Bildung

Was, wie und warum kennzeichnen den 5. Lern- und Erfahrungsbereich, die naturwissenschaftliche Bildung. Kinder lernen im Alltag und im Spiel. Sie stellen Fragen aus dem Erlebten heraus und anhand der Fragen können Sie, liebe Eltern, auch ableiten über welche Kenntnisse und Erfahrungen ihr Kind verfügt. Wenn man das weiß, kann man gezielt Phänomene aufgreifen und erklären. Das gleich gilt selbstverständlich in der Kindertagesstätte. Warum donnert es? Wie kommen die Punkte auf den Marienkäfer? Warum wird Wasser zu Eis? Woher kommen die Farben? Wie funktioniert das? Warum fallen Blätter vom Baum oder verfärben sich? Das und noch viel mehr treibt Kinder zum Fragen und zum Entdecken an. Malen, schneiden, hämmern und kleben, wandern, untersuchen, sammeln, aufbewahren, auseinanderbauen, falten, umformen und noch vieles mehr helfen in ständigen Wiederholungen mit der Umwelt umzugehen und sie aktiv zu verstehen und erklärbar zu machen.

Die mathematische Bildung

Die mathematische Bildung rundet die Erfahrungs- und Lernbereiche in der Kindertagesstätte ab. Wie die naturwissenschaftliche Bildung muss sie an den Alltag der Kinder anknüpfen und sich integrieren. Sammeln, sortieren, ordnen, aufräumen, Formen, Muster erkennen und untersuchen und ein Verständnis für Zahlen zu entwickeln ist Bestandteil der mathematischen Bildung.