Futile Medicine

Aus Familienwortschatz
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Als Futile oder auch Futility Medicine wird eine unangemessene Übertherapie aussichtslos und schwer erkrankter Menschen bezeichnet. Sie umfasst physiologisch sinnlose Behandlungsmaßnahmen, die qualitativ ohne Effekt erscheinen, aber gleichzeitig hohen Aufwand und Kosten verursachen. Im Hintergrund für die Übertherapie steht der Wunsch und der Anspruch von Patienten und Angehörigen, aber auch vom medizinischen Personal, es müsse alles getan werden, was medizinisch machbar sei. Die körperliche und seelische Belastung ist dabei aber nicht nur für den Patienten und seine Angehörigen groß, sondern auch für alle anderen an der Behandlung Beteiligten wie Pflegepersonal und Ärzte.

Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn aus den "Geretteten" dauerhaft Pflegebedürftige werden, für die sich das Krankenhaus nach heutigem Selbstverständnis und aufgrund der Finanzierungslage als nicht mehr zuständig erweist. Mit der dann bei Entlassung nötigen Organisation der zukünftigen Pflege fühlen sich die betroffenen Angehörigen oftmals überfordert und alleingelassen.

Aus diesen Belastungen ergeben sich dann wiederum die Fragen nach Beendigung von Therapien oder womöglich nach aktiver Sterbehilfe.

Wie diese Haltungen miteinander zu vereinbaren sind, ist eine der großen aktuellen Fragen, vor allem in Hinblick auf die begrenzten finanziellen Mittel im Gesundheitswesen.

Literatur

  • E. Aulbert, F. Nauck, L.Radbruch: Lehrbuch der Palliativmedizin, 2. Auflage 2007, Schattauer-Verlag Stuttgart ISBN 3-7945-2361-X

Weblink

Artikel: "Vom Unheil sinnloser Medizin"