Kaiserschnitt
Kaiserschnitt (sectio cesarea) wird die operative Geburt des Kindes bezeichnet. Der Name geht auf die Legende zurück, nach der der römische Imperator Gaius Julius Cäsar angeblich durch eine solcherartige Schnittentbindung zu Welt gebracht wurde.
Da der Name Cäsar eingedeutscht auch für "Kaiser" steht wird die Schnittentbindung umgangssprachlich "Kaiserschnitt" genannt.
Gründe
Gründe für einen Kaiserschnitt sind:
- zu enges Becken bzw. zu großes Kind (relatives Missverhältnis),
- Lageanomalie des Kindes (Hinterhaupt-, Beckenendlage) oder der Placenta (Placenta praevia),
- Wehenschwäche (zu langer Geburtsverlauf)
- vitale Gefährdung des Kindes, (z. B. durch Nabelschnurvorfall)
- vitale Gefährdung der Mutter,
- Wunsch der Mutter
OP-Beschreibung
In Spinalanalgesie oder Vollnarkose wird nach der Hautdesinfektion und sterilem Abdecken des OP-Gebietes der Hautschnitt etwa 2 fingerbreit ca. 12 - 15 cm lang horizontal über der Sympyse durchgeführt. (Bei dickeren Patienten auch länger) Die gerade Bauchmuskulatur wird in der Mittellinie auseinander gehalten, das Bauchfell (Peritoneum) wird quer eröffnet. Vom Uterus wird das innere Bauchfell (viscerales Peritoneum) incidiert und auf ca. 2 cm vom unteren Anteil des Uterus abpräpariert und der Uterus vorsichtig quer eröffnet bis Fruchtwasser abfliesst. Digitales (mit den Fingern) spreizen der Uterusinzision und vorsichtiges manuelles luxieren des kindlichen Kopfes (wenn nicht möglich, wird gefasst was erreichbar ist). Kind wird vorsichtig aus dem Uterus hervorgebracht, abgenabelt und der Hebamme übergeben. Anklemmen von größeren Blutungen am Uterusrand und vorsichtiges Entwickeln der Placenta, eventuell verbliebenen Reste von Mutterkuchen und Eihaut werden sorgfältig entfernt. Nach der Geburt der Placenta wird der Uterus mittels Nähten verschlossen. Nach Blutstillung wird das viscerale Blatt des Bauchfells mit einer fortlaufenden Naht wiederhergestellt. Der Bauchraum wird untersucht und von Blut und Fruchtwasserresten befreit. Verschluss der Bauchfells mit Naht, Vereinigungsnähte des Subcutangewebes und Hautverschluss mit Klammern oder Naht. Steriler Verband.