Positiv
positiv und negativ unterscheiden sich in der medizinischen bzw. pflegerischen Fachsprache von ihrer umgangssprachlichen Bedeutung. Beispiel: die Blutprobe war positiv.
In der Medizin als Adjektiv/Beiwort gebraucht, steht das klein geschriebene Wort positiv für die wertneutrale Beschreibung, dass ein Befund oder ein Meßergebnis zu einer bestimmten Fragestellung vorliegt. Möglicherweise wird dadurch eine Diagnose feststellbar. Eine PatientIn wird das in aller Regel nicht freuen. Aus ihrer Sicht ist das persönlich eher mit negativen Folgen verbunden (Umgangssprache; sie ist evtl. schwer krank).
Umgekehrt bedeutet also das Wort negativ in der Fachsprache, dass kein Befund zu einer bestimmten Fragestellung vorliegt. Im günstigen Fall = keine Krankheit, wird das die PatientIn freuen.
- Beispiel: Das „positive“ Ergebnis einer Krebsvorsorgeuntersuchung ist der Nachweis von bösartigen Krebszellen in einer Gewebsprobe. Und das „negative“ Ergebnis wäre das Nichtvorhandensein/Fehlen eines solchen Nachweises. Man ist gesund.
Das heißt im Unterschied zur Umgangssprache haben die beiden Begriff positiv bzw. negativ in der Medizin eben nicht die Bedeutung glücklich, optimistisch oder bei negativ unglücklich oder lebensverneinend/pessimistisch.
Da es sich um eine Ja/Nein-Frage z. B. an eine Laboruntersuchung oder an ein Testverfahren handelt, sagt man auch, der Test fällt positiv (Einordnung „krank“) oder negativ (Einordnung „gesund“) aus.
Falsch negativ <—> Falsch positiv
Um zu beurteilen, wie gut geeignet z. B. ein Labortest für die Diagnose der jeweiligen Krankheit ist, muss man auch etwas über die Güte des Testverfahrens wissen. Z. B. über seine Genauigkeit, seine Fehlerquote. Dabei können immer vier mögliche Fälle auftreten:
- Richtig positiv: Der Patient ist krank, und der Test hat dies richtig gemessen.
- Falsch negativ: Der Patient ist krank, aber der Test hat ihn fälschlicherweise als "gesund" eingestuft.
- Falsch positiv: Der Patient ist gesund, aber der Test hat ihn fälschlicherweise als krank eingestuft.
- Richtig negativ: Der Patient ist gesund, und der Test hat mit seinem Messwert dies richtig angezeigt bzw. bestätigt.
Bei einem wissenschaftlich geprüften Verfahren ist diese Fehlerquote mathematisch genau bekannt. Allerdings lässt sich im Einzelfall nicht sagen, ob ausgerechnet hier im Rahmen der Fehlerquote im Einzelfall ein Fehler auftritt oder wirklich genau gemessen wurde.
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