Palpation

Version vom 24. Juli 2025, 13:55 Uhr von Thomas Kujawa (Diskussion | Beiträge) (umfangreiche Beschreibung)
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Palpation ist eine grundlegende medizinische Untersuchungstechnik, bei der der Körper durch gezieltes Abtasten mit den Händen untersucht wird, um Informationen über darunterliegende Strukturen, Organe und Gewebe zu gewinnen.

Palpieren, das Abtasten

Dabei legt die Untersucherin oder der Untersucher meist einen oder mehrere Finger oder die Handfläche auf das entsprechende Körperareal und tastet systematisch die Struktur ab. Dies dient unter anderem dazu, Konsistenz, Größe, Form, Verschieblichkeit, Temperatur und Schmerzempfindlichkeit von Organen, Muskeln, Gelenken oder Lymphknoten zu beurteilen.

Typische Befunde, die mittels Palpation erfasst werden können, sind:

  • Schwellungen und Verhärtungen
  • Temperaturunterschiede der Haut
  • Schmerzpunkte (wie z. B. bei Appendizitiszeichen)
  • Lage und Beweglichkeit innerer Organe (z. B. Leber, Milz)
  • Puls bei Gefäßuntersuchungen

Es gibt verschiedene Arten der Palpation,

  • Einfache (unimanuelle) Palpation: mit einer Hand oder einzelnen Fingern,
  • Bimanuelle Palpation: mit beiden Händen, um z. B. Organe zwischen den Händen zu beurteilen.

Die Palpation zählt zusammen mit Inspektion (Betrachten), Auskultation (Abhören) und Perkussion (Klopfen) zu den klassischen körperlichen Untersuchungsmethoden und ist nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil der klinischen Diagnostik — auch im Zeitalter moderner Bildgebung.

Ziel der Palpation ist es, krankhafte Veränderungen (wie Vergrößerungen, Entzündungen oder Tumoren) frühzeitig zu erkennen und einzuschätzen, meist als Teil der Erstuntersuchung eines Patienten.

Beispiel: Bei der Bauchuntersuchung wird die Palpation eingesetzt, um empfindliche Regionen, Schwellungen oder Verhärtungen im Bauchraum zu identifizieren, indem der Arzt mit warmen Händen und sanftem Druck tastet und dabei auf die Reaktion des Patienten achtet.

Zusammenfassung:

Palpation bezeichnet das ärztliche Abtasten des Körpers zur Beurteilung von unter der Haut liegenden Strukturen. Sie liefert auch heute noch wertvolle unmittelbare Erkenntnisse für die Diagnostik.