Einstellungen zum Pflegeberuf

Aus Familienwortschatz
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Einstellungen zum Pflegeberuf - Wir alle haben bestimmte Einstellungen und Vorurteile zu verschiedensten Dingen, auch zu unserem Beruf und dem Berufsfeld. Vor allem in unserem Berufsfeld als Krankenschwestern/-pfleger ist das ein wichtiger Faktor, der zu beachten ist. Ohne Vorurteile auf einen Patienten zuzugehen und auch die Erwartungshaltung in einem angemessenen Bereich zu lassen. Das wäre ein Ziel, um eine optimale Pflege garantieren zu können.

Einstellungen und Vorurteile

Das schlimmste Vorurteil ist das Vorurteil, dass man keine Vorurteile hat. Man müsste täglich aufs Neue alle inneren Einstellungen abwägen und auf ihre Stimmigkeit hin überprüfen! Alle politischen und religiösen Einstellungen, fachliche Meinungen, oder Lebensstile in Frage stellen. Man wüsste bald nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Manche Personen halten Italiener für heißblütig oder Alte für starrsinnig. Denken diese Menschen jedes Mal neu darüber nach? Natürlich nicht, denn jeder hat solche festgestellten Einstellungen und Vorurteile im Kopf, die uns ermöglichen, rasch Stellung zu beziehen und einen Standpunkt zu vertreten.

Einstellungen und Vorurteile;

· Haben eine Richtung

Können positiv oder negativ sein.

· Sind gelernt

Zugehörigkeiten zu verschiedenen Gruppen und aus diesen heraus resultierenden Einstellungen.

· Sind stabil

Wir geben sie ungern auf, weil sie uns Sicherheit vermitteln.

Wir sehen am ehesten das, was wir sehen wollen.


Einstellungen werden auf drei Ebenen wirksam

am Beispiel des Satzes Dieser alte Mensch ist besonders hilfsbedürftig.

1. Ebene der Wahrnehmung:

Ich nehme Anzeichen für Hilfsbedürftigkeit wahr, übersehe aber seine Ressourcen (Fähigkeiten).


2. Ebene des Gefühls:

Ich habe Mitgefühl und bin hilfsbereit.


3. Ebene des Verhaltens:

Ich ziehe ihn an, ohne seine Möglichkeiten der Selbstständigkeit abzuwägen.


Dazu gehören auch die sogenannten Stereotype, stark vereinfachte und klischeehafte Vorurteile gegenüber verschiedenen Gruppen (Die Ausländer, Die Alten usw.).

Ohne jemanden näher zu kennen, hängen wir ihm die vermeintliche Gruppeneigenschaft an und stecken ihn in eine Schublade.

Funktionen

Orientierung und Steuerung:

Wir können schnell einen Standpunkt beziehen und andere Menschen einordnen. Das macht die Welt überschaubarer.

Identifikation und Selbstwertgefühl:

Wir grenzen uns dadurch ab und stabilisieren unser eigenes Selbstwertgefühl. Manchmal auch durch Diskriminierung anderer.

Abwehr von Unsicherheit und Angst:

Wir fühlen und durch gemeinsame Einstellungen bestimmten Gruppe zugehörig, was uns die Sicherheit gibt richtig zu liegen. Dadurch können wir eigene Unsicherheiten und Ängste auf andere übertragen.

Die Tücke der Erwartungen

zitiert--6.12.2006 Artikel zu Erwartungen bei pro retina

Erwartungen sind psychologisch gesehen Einstellungen des Menschen, die sich auf mehr oder weniger klare Zielvorstellungen beziehen. Es ist eine Vorwegnahme von Ereignissen, von bestimmten Denk- und Handlungszielen, die in der Zukunft liegen. Erwartungen sind eine Art Schwebezustand, der das Verhalten und Erleben bestimmt. Erwartungen sind vorwegnehmende Reaktionen auf Handlungen, die erwartet, gewollt, gewünscht, erhofft oder vermutet werden. Ist ein Mensch ausgeglichen und zufrieden, offen und glücklich, selbstbestimmt lebend, sind seine Erwartungen geringer. In der Erwartung mache ich mir die Welt so, wie ich sie gern hätte. Die Welt ist jedoch wie sie ist und richtet sich nicht nach meiner Erwartung. Die Enttäuschung ist also vorprogrammiert. In der Erwartung mache ich mir die Welt ein Stück sicherer und beruhige dadurch meine Verunsicherung und Angst. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, den alle Menschen kennen.

Erwartungen mit hoher Erfolgsquote

Unter bestimmten Voraussetzungen können Erwartungen sehr hilfreich sein. Zum Beispiel ist die Erfüllung dieser gewährleistet in Versprechen, Verabredungen, Absprachen, Vereinbarungen, Verträgen, wenn sie auf gleicher Augenhöhe stattfinden. Ohne solche Regelungen ist das Leben nicht denkbar, sie verschaffen uns ein Gefühl von Verlässlichkeit und Sicherheit. Enttäuschungen halten sich bei solchen Regelungen in Grenzen.

Erwartungen mit hoher Enttäuschungsquote

Fast vorprogrammiert ist die Enttäuschung, wenn zu einer Stehparty eingeladen wird und ich mich mit der Erwartung auf den Weg mache, "die wissen ja, dass ich nicht gut sehen kann, die werden mir gleich ein Glas bringen und mich einbeziehen in ihren Gesprächskreis". Mit dieser Erwartung bekämpfe ich nur meine Angst und habe mir dabei die Welt etwas sicherer gemacht. Leider werden solche Dinge selten so ablaufen, wie ich es gern hätte. Wie kann ich nun aus der erwartenden, einengenden und abhängigen Position herauskommen? In jeder Situation fragt mich das Leben und ich habe zu antworten. Um neue Sinnmöglichkeiten zu entdecken, muss ich aktiv werden und ins Handeln kommen. Die innere Einstellung für den Partybesuch heißt jetzt: "Mal sehen, wie ich mich in das Partygeschehen einklinken kann und wie meine Antwort auf die Anfrage dieser Situation ausfällt." Meine Ausstrahlung ist nun auch für die anderen anziehender, als wenn ich da am Rande mit einem langen Gesicht in erwartender Position stehe.

Erwartungen engen ein

Erwartungen machen den Menschen einsam, klein und abhängig. Außerdem haben wir alle permanent die Tendenz, aus jeder Erfahrung eine Vorstellung und schließlich auch eine Erwartung zu entwickeln. Diese Vorstellungen und Erfahrungen helfen uns, das Leben zu strukturieren und einschätzbarer zu machen. Wenn ich zum Beispiel eine Reise mit einem Reiseführer vorbereite, dann entsteht von dem Reiseland bereits eine Vorstellung und damit auch eine bestimmte Erwartung. Das Wichtige ist hierbei aber nicht, dass wir Erwartungen haben oder nicht, sondern dass Erwartungen nur meine Vorstellungen in den Vordergrund bringen. Die Erwartungen reduzieren das, was ist auf das, was in der Erwartung erwartet wird. Das ist die Enge der Erwartung. Ich muss deshalb dieser Tendenz der Erwartung nicht auf den Leim gehen und versuchen, offen für jede Situation zu bleiben. Zum Beispiel erfüllt die Verfilmung eines Romans oft genug nicht die eigenen Vorstellungen. Es kostet Mühe, Erwartungen loszulassen und offen für die Ideen des Drehbuchautors und des Regisseurs zu bleiben. Die eigenen Erwartungen sind bereits fixiert, so dass sich eine Enttäuschung einstellen kann.


Erstes Fazit

Wer ständig in der verändernden Wirklichkeit versucht, sinnvoll und erfüllt zu leben, ist nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern er verliert sich auch weniger in Erwartungen und erspart sich damit auch viele Enttäuschungen. Weil Erwartungen jedoch zum Leben gehören, ist es hilfreich, wenn wir uns immer wieder bewusst werden, was Erwartungen mit uns selbst und mit denen machen, die unsere Erwartungen spüren.


Die allgemeine Psychologie erforscht psychische Funktionsbereiche, wie Kognition, Wahrnehmung, Gedanken, Einstellungen, Erwartungen, Intelligenz, Weisheit. Im Zusammenhang mit Gedanken und Einstellungen sind für uns besonders die Forschungsergebnisse zur Intelligenz, zu den „selbsterfüllenden Prophezeiungen“ und die Wirkmechanismen von Placebo interessant.


Als kognitive Psychologie bezeichnet man auf dem Gebiet der allgemeinen Psychologie die relevante Forschung zum Begriff Intelligenz.

Diesen Hauptfunktionsbereichen werden auch psychische Grundfunktionen zugeordnet. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Fragestellungen und deren Beantwortungen ( z.B. Zusammenhänge im Erleben und Verhalten der Menschen)

Placebo

Ein Placebo ist im engeren Sinn eine Tablette oder ein anderes medizinisches Präparat, das keinen pharmazeutischen Wirkstoff enthält und somit auch keine pharmazeutische Wirkung verursachen kann. Es handelt sich dabei um ein Scheinmedikament, auf reiner psychologischer Wirkung.

Unter Placebo werden auch alle anderen therapeutischen Maßnahmen bezeichnet, die ohne wissenschaftlich erwiesenen Wirkungsnachweis eine positive Reaktion am Patienten bewirken kann.

Die Herstellung erfolgt in einer für Medizin üblichen Darreichungsform ohne wirkenden Inhaltstoff. Sobald der Patient jedoch weiß, dass es sich um ein Scheinmedikament handelt, verschwindet der positive Effekt auf den Heilungsverlauf. In der Medizin unterscheidet man verschiedene Typen:

· Echte oder reine Placebos: Diese Medikamente werden nur aus Milchzucker oder Stärke hergestellt. Dazu zählen auch Placebo-Akupunkturnadeln , die nicht in die Haut stechen, sondern nur daran kleben.


· Pseudo-Placebos: Dass sind echte Medikamente, die im konkreten Anwendungsfall jedoch nicht wirken können, weil entweder die verabreichte Dosis zu niedrig ist, oder das Wirkungsspektrum keinen Einfluss auf die bestehende Krankheit hat.


· Psychoaktive Placebos: Hierbei wird nicht die Wirkung eines Medikamentes getestet, sondern dessen Nebenwirkung.

Der Einsatz findet hauptsächlich in der Forschung statt. Durch placebokontrollierte, doppelblinde randomisierte Studien wird die pharmazeutische Wirkung von Medikamenten genau untersucht. Ein Teil der Testpersonen erhält das zu testende Medikament, während die Kontrollgruppe ein optisch nicht zu unterscheidendes Placebomedikament bekommt.

Doppelblind bedeutet, dass weder der Arzt noch die Patienten wissen, ob diesen ein Placebo oder ein echtes Medikament verabreicht wurde. Unter Randomisiert versteht man, dass die Zugehörigkeit zur Kontrollgruppen durch Zufall festgelegt wird.

Den Placebo-Effekt kann man nicht mit einer Spontanheilung gleichsetzten, auch wenn vermutet wird, dass bei letzterer ähnliche biochemische Prozesse beobachtet werden könnten. Bei einer Spontanheilung erfolgt eine Beseitigung der Krankheit durch den Körper selbst ohne wirksame und gar wissenschaftliche Hilfe von außen. Beim Placebo-Effekt hingegen wird der Körper durch äußere Einflüsse angeregt, die zumindest eine verstärkende Wirkung auf die Heilung haben.

Der positive Effekt von Placebos wird durch Größe, Farbe, Art der Verabreichung und Geschmack beeinflusst.

Wirkung

Genaue Wirkungen von Placebos sind noch nicht ganz erforscht. Neue Untersuchungen mit Schmerzsalben zeigen erhöhte Gehirnaktivitäten in bestimmten Regionen des Limbischen Systems (dort werden Endorphine und körpereigene Morphine ausgeschüttet). Auch das Verhalten von Ärzten und Pflegepersonen können die Wirkungen von Placebos unterstützen.


Psychologische Wirkung – Erwartung

Hat der Patient die Einstellung, dass es ihm durch die Einnahme eines speziellen Medikamentes besser geht, wird das auch der Fall sein. Seine Schmerzen kann man leider nicht objektiv messen und man muss sich auf die Aussagen des Patienten verlassen. Psychische Wirkungen lassen sich darum schwer beweisen.

Nocebo-Effekt

Übersetzt heißt es: „Ich werde nicht schaden“. Es ist das Gegenstück vom Placebo. Durch bekannte Nebenwirkung eines Arzneimittels, oder schlechte Einstellungen des Patienten, treten angegebene Nebenwirkungen verhäuft auf und wirken negativ auf die Heilungsphase des Patienten.

Intelligenz

Bezeichnet die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden angemessener Lösungen.

Unter Intelligenz versteht man weiters psychische Prozesse, wie konkretes Denken, Repräsentation, Problemlösung und Entscheidungsfindung. Intelligenz wird meist als kompliziertes theoretisches Konstrukt aufgefasst, dessen Bedeutungsgehalt im Verlauf der Theorieentwicklung sukzessive analysiert wird. Die Begriffe Intelligenz und Intellekt werden häufig gleich bedeutend verwendet. Wobei die Intelligenz eher unter dem Mengenaspekt betrachtet wird (man kann mehr oder weniger Intelligenz haben) als Intellekt dagegen wird die besondere Denkfähigkeit des Menschen bezeichnet. Die Messung der Intelligenz geschieht mit Hilfe der so genannten Intelligenztests. Diese Tests sind so angelegt, dass einzelne Intelligenzfakten durch eine Reihe von Aufgaben verschiedene Schwierigkeitsgrade gemessen werden. Intelligenzfaktoren sind z.B. Sprachverständnis, logisches Denken, Raumvorstellungen, Wahrnehmungsgeschwindigkeit, Recherchefähigkeit und Gedächtnisleistung. Je mehr Aufgaben innerhalb einer festgelegten Zeit gelöst werden, desto höher ist die Ausprägung des betreffenden Intelligenzfaktors. Dadurch lassen sich zwei Dinge erkennen:


1. Der Gesamtintelligenzquotient (IQ): gibt den Rangplatz der Person innerhalb der Vergleichsgruppe an.

2. Das Intelligenzprofil- es lässt einzelne Stärken und Schwächen der Intelligenz erkennen.


Intelligenztests sind ein Hilfsmittel der Forschung und psychologische Beratung und werden in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens eingesetzt. Ihr Nachteil besteht darin, dass sie kein richtiges Bild der gesamten Begabung der Menschen vermitteln können. Kreativität, soziale Fertigkeiten und künstlerische Fähigkeiten werden nicht miteinbezogen, obwohl sie für den Lebenserfolg eine große Bedeutung haben.


Entwicklung

Der englische Psychologe BLOOM stellte fest, dass sich die Intelligenz bereits zirka 60% vor dem Schuleintritt entwickelt. Für die Entwicklung der Intelligenz sind die Eltern und deren Erziehungsmethode entscheidend. Sehr wichtig sind Impulse zur Intelligenzentfaltung in frühern Kindesjahren. Zum Beispiel durch Förderungsprogramme oder Vorschulspiele.

In bestimmten Test wurde eine Steigerung der Intelligenz bis zum 26. Lebensjahr festgestellt, danach nimmt die Intelligenz wieder langsam ab [fluide und kristalline Intelligenz].

Das Intelligenzkonzept nach CATTELL beschreibt zwei Faktoren: der fluiden und der kristallinen Intelligenz. Die fluide Intelligenz ist bildungsunabhängig und bezeiht sich auf alle mentalen Fähigkeiten. Zum anderen die kristalline Intelligenz, ist bildungsabhängig. Z.B. durch Schule


Verschiedene Intelligenzfaktoren weisen unterschiedlicher Entwicklungsverläufe auf. So erreichen z.B Wahrnehmungsgeschwindigkeit und räumliche Vorstellungsvermögen frühe Höhepunkte und sinken relativ schnell ab. Allgemeines Wissen und verbale Fähigkeiten hingegen erreichen späte Höhepunkte und fallen langsam ab. Intelligenz bezeichnet also im weitesten Sinne die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden optimaler Problemlösungen. Hinsichtlich der unterschiedlichen Bereiche der Problemstellungen, werden auch unterschiedliche Arten von Intelligenz unterschieden.

Einzelfaktoren die eine wesentliche Rolle spielen:

Räumliches Vorstellungsvermögen,
Rechenfähigkeit,
Gedächtnis,
Wortflüssigkeit,
Sprachverständnis und logisches Denken.

Mit diesen Faktoren wird gewährleistet, Bildung und Wissen umzusetzen- was damit im Begriff Weisheit noch nicht steht.

Eine exakte Definition wird sich auch in Zukunft nur schwer finden lassen. Würde es ein allgemeines Messinstrument geben, könnte dieses in vielen Bereichen diskriminierend eingesetzt werden.

Selbsterfüllende Prophezeiung

(engl: self fullfilling prophecy)

Jeder von uns kennt bestimmt die Tatsache, dass manche Dinge die vorhergesagt oder erwartet wurden, auch tatsächlich eingetreten sind.

Bereits unsere Einstellung, unser Glauben daran, dass etwas Bestimmtes passieren wird, beeinflusst unser Verhalten und kann zum tatsächlichen Eintreten des Ereignisses führen. Man geht ganz anders an bestimmte Sachen heran und lenkt dadurch diese Dinge in jene Bahnen die zu einem positiven Ergebnis führen. Daraus resultiert der Begriff der selbsterfüllenden Prophezeiungen.

Positive sowie negative Vorhersagen bewirken eine Änderung unseres Verhaltens- wenn ich glaube, dass etwas passiert bin ich viel vorsichtiger od. bleibe sogar zu Hause.

Wie es aber die selbsterfüllende Prophezeiung gibt, kann auch als Gegenstück die nicht erfüllende Prophezeiung geben. Diese beiden Theorien wurden von Robert K. Merton aufgestellt.


Wie verläuft mein Leben?

Zusammenfassung eines INTERVIEWS mit der 96jährigen Brustkrebspatientin Frau K.: Einsamkeit und Brustkrebs

Es war der Tag gekommen an dem ich mich auf den Weg machte um eine alte Frau, mit schweren Schicksalsschlägen und ihren Einstellungen zu ihrem Leben, zu besuchen. Bevor ich an die Tür klopfte schossen mir viele Gedanken durch den Kopf. Sie öffnete die Tür und ich konnte fühlen wie sie mich anstarrte. Doch war das ein Anstarren, die Einstellung der Jugend gegenüber oder war es doch das Klopfen an der Tür das sie erschreckt hatte?

Sie erzählte mir von ihrer Tochter, die sie nicht mehr besuchen kommt, von ihrem Mann der im zweiten Weltkrieg umgekommen ist, wie sie ihr Haus verloren hat und was sie empfunden hat als bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde. Sie ist 96 Jahre alt und hat somit beide Weltkriege miterlebt. Sie schilderte mir wie schrecklich die Erlebnisse für sie waren.

Erst jetzt wurde mir klar, dass die Einstellungen dieser Frau anders sind als meine. Ihre Lebenseinstellungen und ihre Lebensängste unterscheiden sich um einiges von meinen. Sie schildert mir ihre Ängste, wie zum Beispiel wenn jemand an die Tür klopft, dass ihr Angst und Bang wird. Die Einsamkeit mit der sie sich schon seit fünfzig Jahren auseinander setzt hat sie geprägt. Sie erzählt mir auch von ihrer Angst vor dem Krankenhaus, mit der sie seit der Diagnose Brustkrebs lebt. "Die Ärzte waren damals nicht so jung und trotzdem hatte ich Angst..... mir wurde damals nur die Hälfte gesagt. Die Ärzte meinten, dass sie mir beide Brüste abnehmen müssten und dass ich eine Chance hätte zu überleben. "Aber ich habe überlebt", sagt sie stolz.

Leider benötigt sie mittlerweile eine Gehilfe. Ihre einzige Gesellschaft durch die einsamen Tage ist ihre Katze. Das Altersheim ist für sie ein "Ort des Todes", an dem sie nicht sein möchte, weil dort alles leer, kalt und einsam sei. Über die Jugendlichen heutzutage möchte sie nicht so wirklich sprechen, aber sie wirkt auf mich enttäuscht, wenn sie sagt: "Die meisten Kinder und Jugendliche haben keinen Respekt mehr vor alten Menschen!" Doch trotz allem freut sie sich über meinen Besuch, auch wenn dies für sie ungewohnt war.

Quellenangaben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Placebo

http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz

http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterf%C3%BCllende_Prophezeiung

http://www.pro-retina.de/deu/ueber_uns/hilfe_zur_selbsthilfe/arbeitskreis_psychologie/artikel/die_tuecke_der_erwartungen.html