AV-Knoten

Aus Familienwortschatz
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Der AV-Knoten (Atrio-Ventrikular-Knoten, "Vorhof-Kammer-Knoten") wird auch Aschoff-Tawara-Knoten genannt und ist Teil des Erregungsleitungssystems des Herzens.


Er liegt am Boden des rechten Herzvorhofs (Atrium), neben dem Vorhofseptum (Herzscheidewand) und besteht aus speziellen Herzmuskelzellen, die zur Spontandepolarisation, also zur autonomen Erregungsbildung, befähigt sind. Aus diesem Grund wird der AV-Knoten als sekundärer Schrittmacher ( =zweiter, zusätzlicher) des Herzens bezeichnet. Im Normalfall bestimmt der Sinusknoten als primäres Erregungsbildungszentrum die Herzfrequenz. Fällt der Sinusknoten allerdings aus, so springt der AV-Knoten als Schrittmacher ein. Die Herzfrequenz beträgt dann allerdings nur 40-60 Schläge pro Minute.


Die Erregung aus dem Sinusknoten gelangt über die Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe zum AV-Knoten und wird von dort auf das His-Bündel weiter geleitet. Im AV-Knoten wird die Erregungsleitung auf 0,05-0,1 m/s verzögert. Dadurch wird verhindert, dass es zur Kammerkontraktion kommt bevor die Vorhofsystole abgeschlossen ist.


Versorgt wird der AV-Knoten durch den Ramus nodi atrioventricularis aus dem Ramus interventricularis posterior der rechten Koronararterie.


Störungen der Erregungsleitung im AV-Knoten äußern sich als Extrasystolen, AV-Block oder WPW-Syndrom.


siehe auch

Elektrokardiogramm

Literatur

  • Schiebler, Schmidt, Zilles (als Hrsg.) und Arnold G. u. a. (Autoren): Anatomie. 7. korr. Aufl., Berlin: Springer Verlag, 1997. ISBN 3540618562
  • Thews G., Mutschler E., Vaupel P.: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. 5. Aufl., Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1999. ISBN 3804716164