Altenpflege in Afrika

Aus Familienwortschatz
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Äthiopien

Hauptstadt: Addis Abeba

Grundlegende Infomationen über Äthiopien:

  • Sozialistische Republik
  • 14 Provinzen
  • 53.4 Millionen Einwohner

Amtliche Sprachen in Äthiopien:

  • Amharisch
  • Englisch

Ausgeübte Religionen in Äthiopien:

  • 52% Orthodoxe Christen
  • 31% Muslime
  • 11% Volksreligionen

Die Lage Äthiopiens:

  • grenzt an Somalia
  • grenzt an Kenia
  • grenzt an Sudan
  • grenzt an Eritrea
  • grenzt an Djibo Uti


Allgemeine Infomationen über Äthiopien:

1950 -Durchschnittsalter 39 Jahre 2008 -Durchschnittsalter 46 Jahre

Die Altenpflege wie wir sie verstehen existiert in Äthiopien als solche nicht. Gerade in der Groß- und Hauptstadt Addis Abeba reduziert man sich in der Altenpflege auf das Wesentliche wie zum Beispiel die ausreichende Versorgung mit Essen und Trinken,die Körperhygiene und die Wundversorgung. Verschiedene Betreuungs,- und Beschäftigungsangebote wie zum Beispiel eine Frühstücksgruppe oder Morgenrunde,um nur auf 2 der Bekanntesten zu kommen,existieren als solche nicht. Die Tagesabläufe sind auch ,nicht zuletzt aufgrund des Personalmangels, nicht streng nach einem festen Ablauf oder einem festen Plan strukturiert. (z.B. Waschen, Mobilisation, Frühstück, Beschäftigungstherapie, Mittagessen...) In den von den Hauptprovinzen abgelegenen kleineren Städten oder Siedlungen existieren keine Pflegeheime.Die Älteren und /oder Pflegebedürftigen Menschen werden von Familienangehörigen oder Bekannten betreut.Gerade in Nomadenvölkern wird dies als selbstverständlich angesehen.Die Medizinische Versorgung ist gerade in solchen Regionen denkbar schlecht,da es in den abgelegensten Regionen Ethiopiens keine öffenlichen Verkehrsmittel gibt.Die Krankenhäuser liegen oft mehrere Hundert Kilometer entfernt und sind somit für die Einwohner eines Ortes schwer bis gar nicht zu erreichen. Trotz allem wird die Altenpflege von Familie oder Angehörigen nicht als lästige Pflicht angesehen, sondern es wird viel eher als eine Ehre empfunden das "Familienoberhaupt" pflegen zu dürfen.



Kamerun

Hauptstadt: Yaounde

Grundlegende Infomationen über Kamerun:

  • Präsidiale Republik
  • 10 Provinzen
  • 12.8 Millionen Einwohner

Amtliche Sprachen in Kamerun:

  • Französisch
  • Englisch
  • Bantu

Ausgeübte Religionen in Kamerun:

  • 55% Christen
  • 35% Katholiken
  • 18% Protestanten
  • 25% Animisten
  • 22% Muslime

Die Lage Kameruns:

  • grenzt an Äquatorial Guinea
  • grenzt an Gabun
  • grenzt an Kongo
  • grenzt an die zentralafrikanische Republick
  • grenzt an Tschad
  • grenzt an Nigeria


Allgemeine Infomationen über Kamerun:

1950- Durchschnittsalter: 38 Jahre 2008- Durchschnittsalter: 53 Jahre


Bei unserer Suche nach Altenpflegeheimen in Kamerun sind wir lediglich auf eine Einrichtung gestoßen,nämlich zentral gelegen in Douala( Westlich der Hauptstadt Yaounde). Das Haus ist dreistöckig, ohne besondere Ausstattung wie zum Beispiel einen Lift oder Garten. Der Name der Einrichtung lautet " Belle Vie" (zu Deutsch: Schönes, gutes Leben).Die innere Ausstattung ist nicht besonders hochwertig aber für die afrikanischen Verhältnisse durchaus über der Lebensexistens die man sonst auf der straße führen würde. Die Zimmer sind ausgestattet mit jeweils 4 Pflegebetten pro Zimmer(5 Zimmer pro Etage). Außerdem gehört zu jedem Bett ein Nachttisch und in der Regel noch 2-3 Stühle. In jeder Etage befindet sich ein WC und ein mit einer Duschecke ausgestattetes Bad. Die Medizinische Versorgung wird von einem ambulanten Pflegedienst übernommen,der in der Regel einmal in der Woche das Heim mit den notwenigen Medikamenten versorgt. Die Leitstelle des ambulanten Dienstes befindet sich in Edéa (ca. 5 Stunden mit dem Auto entfernt). Die Ärztliche Visite erfolgt meist unregelmäßig, da die dort vom ambulanten Dienst angestellten Ärzte noch mehrere Randregionen mitzuversorgen haben. Wie überall in Afrika herrscht auch hier hoher Personalmangel und die Jobs als Pfleger beziehungsweise Pflegehelfer werden bei hoher Arbeitszeit schlecht vergütet. Da von den oben geschilderten Altenpflegeheim die Verbindung in andere Regionen auch nur nach mehrstündiger Fahrt mit dem Auto oder den wenigen unregelmäßig fahrenden Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, ist es dort so geregelt, dass die Pfleger meist ihr Nachtlager in einem ihnen zur Verfügung gestellten Raum aufschlagen. Kost und Logie ist für die Angestellten inbegriffen (das heißt, es wir ihnen vom Gehalt abgezogen) Die abgelegenen Randregionen Kameruns werden von dem Ambulanten Dienst versorgt. Je nach der Kapazität der dort behandelnden Ärzte findet ein solcher Besuch in etwa 2-3 mal pro Monat statt.Die Visite wird immer von einem Ausgebildeten Arzt und mindestens 2 Helfer/innen ausgeführt .Vor allem auch zum eigenen Schutz, da die Kriminalitätsrat, je weiter entfert der Großstadt, automatisch mitansteigt. Oft kommt es vor,dass den Visiteausführenden Mitgliedern des ambulanten Dienstes verschiedenste Psychopharmaka entwendet werden, da sie für die Einwohner schwer zu erreichen und in den meisten Fällen fast unbezahlbar sind. In manchen Provinzen wird sagar mit Medikamenten gehandelt, Beziehungsweise getauscht gegen notwendige Lebensmittel (Was durch Unwissen der enthaltenden Wirkstoffe in manchen Fällen zu schwerwiegenden bis tödlichen Nebenwirkungen kommen kann!). Abgesehen vom ambulanten Dienst wird auch hier die Pflege von Familienmitgliedern oder nahen Vewandten übernommen. Das Altanpflegeheim ,sowie die Ambulanten Dienste werden finanziert von mehreren örtlichen Krankenhäusern aus der Hauptstadt Yaounde.



Südafrika

Hauptstadt: Pretoria

Grundlegende Infomationen über Südafrika

  • Republik
  • 9 Provinzen
  • 40 Millionen Einwohner

Amtliche Sprachen in Südafrika:

  • Englisch
  • Afrikaans
  • Bantu Sprachen

Ausgeübte Religionen in Südafrika:

  • 68% Christen
  • 1% Hinduisten
  • 1%Muslime
  • 30% Volksreligionen

Die Lage Südafrikas:

  • grenzt an Lesotho
  • grenzt an Namibia
  • grenzt an Botswana
  • grenzt an Simbabwe
  • grenzt an Mocambique
  • grenzt an Swasiland


Allgemeine Infomationen über Südafrika:

1950: Durchschnittsalter: 36 2008: Durchschnittsalter: 57


In Südafrika gibt es keine, uns bekannten Verzeichnete Altenpflegeheime. Allerdings hat sich die Pflege hier vermehrt auf den Ambulanten Dienst konzentriert. Es sind für Afrikanische Verhältnisse überdurchnittlich viele Ambulante Dienststellen stationiert in Südafrika stationiert,nur um einige zu nennen :

* Kapstadt * Ost- London * Pretoria * Kimberley * Petermeried Burg * Oritztown.


Die verschiedenen Stationen sind in ganz Südafrika verteilt und kümmern sich jeweils um ein festes, ihnen zugeteiltes Gebiet in ihrem Umkrei (Den in Südafrika gelegen Staat Lesotho ausgenommen!). Die Ärztliche Visite wird hier, wie auch in Kamerun, von den Ambulanten Diensten mitübernommen. Die Kosten der Dienstleistenden Einrichtungen werden von Hilfsorganisationen aus aller Welt und den Staatlichem Krankenhaus in der Hauptstadt Pretoria übernommen. Im Unterschied zu Kamerun findet die Ärztliche Visite hier einmal fest in der Woche statt. Was für Afrikanische Verhältnisse auch ungewöhnlich ist, ist dass auch Ganztagspflegekräfte, meist weibliche Pfleger, zur Erleichterung oder der Kompletten Übernahme der Pflege eingestellt werden können. Diese sind dan meist in einem Drei Monatigem Kurs ausgebildete Pflegerinnen ( Nach dem Abschluss des Dreimonatigem Kurses inst man hier examinierte Pflegekraft!). Die Vergütung der Pflegerinnen wird nicht vom Staat übernommen, sondern von den Famillien oder dem zu Pflegenden. Kost und Logie sind im Preis mitinbegriffen. Die Medizinische Versorgung der Pflegerinnen wird von den jeweiligen Leitstellen des Ambulanten Dienstes mitübernommen.


Ägypten

Hauptstadt: Kairo

Grundlegende Infomationen über Ägypten:


  • Präsidiale Republik
  • 26 Gouvernale
  • 61.1 Millionen Einwohner

Amtliche Sprachen in Ägypten:

  • Englisch
  • Arabisch

Die Religionen Ägyptens:

  • 10% Christen
  • 90% Sumitische Muslime


Die Lage Ägyptens:

  • grenzt an Libien
  • grenzt an Sudan

Allgemeine Infomationen über Ägypten:

1950: Durchschnittsalter 44 Jahre 2008: Durchschnittsalter 61 Jahre


Soziale Absicherungssysteme haben nur wenige die Mehrzahl braucht bei Kranken- oder Pflegebedürftigkeit Unterstützung aus ihrem Familienkreis. Pflegeheime blicken auf eine recht lange Tradition zurück. Die ersten Einrichtungen wurden im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhundert eröffnet. Seit den Dreißigerjahren des 20.Jahrhunderts kamen Gründungen der ägyptischen Christen und Juden hinzu. Die erste Islamische Einrichtung wurde ein Jahrzeht später ins Leben gerufen. So soll im Zeitraum von 1978-2002 die Anzahl der Pflegeheime von 28 auf 77 gestiegen sein. Gleichzeitig wird eine Zunahme der vorhandenen Pflegeplätze von 2000 auf 2388 registriert. rechnerisch wäre damit die durchschnittliche Kapazität der einzelnen Einrichtungen erheblich gesunken. Das pflegerische Angebot wir keineswegs dem Bedarf gerecht. So befinden sich die meisten Pflegeheime in den Metropolen Kairo und Alexandria, während im ländlichen Südägypten nur wenige Einrichtungen existieren. Dort gibt es Heime für die Bessergestellten, die einen gewissen Komfort aufweisen und von ihren Bewohnern auch wegen der Gesellschaft Gleichartiger als angemessene Alternative zu einer familiären Betreuung wahrgenommen werden. Dazwischen gibt es natürlich Mischformen beider Arten. Am Rand der Wüste von Kairo gibt es beispielsweise ein Vierstöckiges Haus mit einer umfassenden Ausstattung, die von einer Bibliothek bis hin zur Physio- und Ergotherapie reicht. Es sind Ein- bis Zweibettzimmer vorhanden und rund um die Uhr stehen mindestens eine Krankenschwester und ein Arzt zur Verfügung. Zu jedem Ein,-Bzw. Zweibetzimmer ist eine Schwester zugeteilt, die ihre Feste Bewohnergruppe zu versorgen hat. Das alles spricht im Gegensatz zur koptischen Kirche im Süden von Kairo: Jedem der Bewohner steht nicht mehr als ein Bett und ein Nachttisch zur Verfügung. Es gibt ungeschulte Pflegerinnen und eine Ordensschwester, die von Morgens um 6.00 Uhr bis Abends Ca. 20.00 Uhr (Bis der letzte Bewohner schläft) im Dienst sind. Nun gibt es eine Organisation " Care with love" in Kairo,die Hauspflegekräfte in dreimonatigen Kursen Ausbildet und anschließend Beschäftigt.


Quelle: "Altenpflege International 07/2004