Amöbiasis

Aus Familienwortschatz
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Vorkommen

Die Amöbiasis (Amöbenruhr) ist in allen warmen Länder endemisch und wird nicht selten durch heimgekehrte Amöbenträger eingeschleppt. Der Erreger ist Entamoeba histolytica. Millionen von Menschen, Primaten und Haustieren tragen, ohne Symptome zu haben, Amöbenzysten und bilden eine ständige Infektionsquelle. Durch Fliegen können amöbenhaltige Fäzes übertragen werden.

Infektionsmodus

Der Mensch infiziert sich vorwiegend durch Wasser und verunreinigte Lebensmittel.

Symptome

Die Zysten von Entamoeba histolytica führen nach ihrer Aufnahme in den Darm zunächst zu einer symptomlosen Infektion des Darmlumens. Dieser Zustand kann jahrelang bestehen. Wenn ein bakterieller Darminfekt oder andere Einflüsse der tropischen Zone hinzukommen, gelingt es den Amöben, in die Darmschleimhaut einzudringen und Kolitis und Geschwüre im Dickdarm hervorzurufen. Amöben können über die Pfortader in die Leber gelangen und dort einen Abszeß verursachen. Eine weitere Verschleppung über den Blutkreislauf in andere Organe ist möglich. Die Darmerkrankung ist ein Lokalinfekt. Es treten blutig-schleimige Durchfälle auf, verbunden mit starken Tenesmen, der Stuhl hat ein himbeergeleeartiges Aussehen. Die Krankheit neigt zu Rezidiven und geht oft in ein chronisches Stadium über. Diarrhöe wechselt mit Obstipation.

Die Klinik der Amöbiasis in gemäßigten Zonen unterscheidet sich von der in den Tropen. Die Dysenterie kann bis zur Rückkehr in die Heimat abgeklungen sein, und ein uncharakteristisches postdysenterisches Colon irritabile kann bestehen bleiben. Bei ca. 4% der Tropenrückkehrer fand Baumgarten eine Infektion mit Entamoeba histolytica

Erregernachweis

Im körperwarmen Stuhl, im Tierversuch (Katze), kulturell und serologisch.

Therapie

Therapie der Wahl ist Metronidazol 3x500 mg bis 3x800 mg/d während 5-10 Tagen.

Eine Meldepflicht besteht nicht.