Anästhesie

Aus Familienwortschatz
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Arbeitsplatz eines Anästhesisten mit Narksoegerät

Das Fachgebiet Anästhesiologie gliedert sich in die vier Teilbereiche Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie.

Das Wort Anästhesie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Unempfindlichkeit (gegenüber Schmerzen). Dementsprechend dient die Anästhesie der Ausschaltung von Schmerzen für eine medizinische Maßnahme, etwa einer Operation.

Das ebenfalls altgriechische Wort Narkose bedeutet "Erstarrung". Eine Narkose besteht aus den drei Komponenten Hypnose (altgr., Schlaf), Analgesie (altgr., Schmerzlosigkeit), sowie Relaxation (lat., Erschlaffung/Entspannung der Muskulatur).

Formen der Anästhesie sind:

  • Lokalanästhesie
    • Oberflächenanästhesie
    • Infiltrationsanästhesie
  • Regionalanästhesie
    • Periphere Regionalanästhesie
      • Leitungsblockade
      • Plexusblockade
    • Rückenmarksnahe Regionalanästhesie
      • Spinalanästhesie
      • Periduralanästhesie=Epiduralanästhesie
      • Thorakale Epiduralanästhesie
      • Kombinierte spinale/epidurale Anästhesie
  • Allgemeinanästhesie
    • Nach Zufuhr des Hypnotikums:
      • Inhalationsnarkose
      • Total intravenöse Anästhesie (TIVA)
      • Balancierte Narkose
    • Nach Art der Atemwegssicherung:
      • Maskennarkose
      • Larynxmaskennarkose
      • Intubationsnarkose

Bei der Lokal- und Regionalanästhesie ist der Patient bei Bewusstsein, bei der Narkose hingegen nicht.

Geschichte

Erst die Anästhesie und die Asepsis schufen die Voraussetzungen für die relativ sichere, moderne Chirurgie. Zuvor verstarben viele Patienten an den Schmerzen unter der Operation oder nachfolgenden Wundinfektionen.

  • Die Geschichte der modernen Anästhesie begann 1846 in Boston mit der erfolgreichen Durchführung der ersten Äthernarkose während einer Tumorresektion am Hals. Zuvor waren bereits Versuche mit Lachgas durchgeführt worden, mit nur mässigem Erfolg.
  • 1884 erfolgte die Entdeckung des Kokains als erstem Lokalanästhetikum.
  • 1932 wurde der Barbitursäure-Abkömmling Hexobarbital zur intravenösen Narkose eingeführt.
  • 1940 wurde erstmals das Pfeilgift Curare zur Relaxation in der Anästhesie eingesetzt.
  • Die Einführung der endotrachealen Intubation mit flexiblen Gummischläuchen erfolgte in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Zuvor war bereits mit Metall- und Ledertuben experimentiert worden.

Siehe auch:

Weblinks