Aromapflege

Aus Familienwortschatz
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Allgemeines

In der Aromapflege ist der Einsatz von reinen, natürlichen, pflanzlichen und ätherischen Ölen ein Vorteil. Der Einsatz von naturidentischen und synthetischen Substanzen ist abzuraten, da der Körper sie nicht verstoffwechseln kann. Im besten Fall werden sie ausgeschieden ansonsten kreisen sie durch alle Organe und lagern sich bevorzugt in Nervensubstanzen, Nervenfettsubstanzen und besonders in reproduzierenden Organen ab. Öle tierischen Ursprungs werden nicht angewendet. Aus Gründen des Artenschutzes werden diese teilweise auch synthetisch hergestellt?!?

Aromapflege: In der Aromapflege laufen viele Verschiedene Stränge ineinander. Sie bezieht sich auf die Gesamtheit der pflegebedürftigen Person. Sei es im Krankenhaus, im Alten-/Pflegeheim oder zu Hause wird auf Körper, Seele und Geist eingegangen. So durch das Berühren, Riechen und das (bewusste/unbewusste) Wahrnehmen. Aromapflege befasste sich mit der Erhaltung und Pflege der Gesundheit mit Hilfe von fetten und ätherischen Ölen. Sobald ätherische Öle bei erkrankter Haut/ Schleimhaut verwendet werden spricht man von Aromatherapie, dies darf nur auf schriftliche ärztliche Anordnung geschehen!

Laufende Fortbildungen und Schulungen, verantwortungsbewusster Umgang mit äther. Ölen und die Absprache mit dem Patienten, Arzt und den Angehörigen sind die Basis und Voraussetzungen für die Arbeit mit äther. Ölen. Dazu zählt aber auch persönliche Erfahrung und der Austausch mit anderen Pflegenden.

In Metaanalysen konnte die Wirksamkeit von Aromatherapie nicht nachgewiesen werden, daher kann sie nach derzeitiger Datenlage nur als Hilfsmittel für eine intensivere Zuwendung zum Patienten dienen.

Ätherische Öle

Alle frühen Hochkulturen dieser Erde haben auf verschiedenste Weise pflanzliche Duftstoffe verwendet. Die moderne Aromatherapie und Aromapflege beginnt mit dem Mann der ihr den Namen gegeben hat – Rene Maurice Gattefosse. Seine besonders historische Leistung war es, die verschiedenen Anwendungsformen, die auch schon anderswo beschrieben wurden, unter den Begriff “Aromatherapie“ zusammenzufassen. Er arbeitete als Chemiker und Parfümeur im Familienunternehmen Gattefosse in Lyon. Er entwickelte Destillationsgeräte für die damaligen Kolonien. Damit löste er einen regelrechten Boom für exotische Öle aus. Berühmt ist die Geschichte, wie er sich in seinem Labor die Hände verbrannte und sie dann mit Hilfe des bereitstehenden Lavendelöls heilte. In Wirklichkeit hatte er sich schon eine ganze Weile für die Heilwirkung äther. Öle interessiert.

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Substanzen, die in den Pflanzenorganen gebildet werden. Sie verflüchtigen sich leicht, sind intensivduftende (Rosen 1gtt aus 30-40 Köpfen) und vollständig verdunstende Flüssigkeiten. Im gesamten Pflanzengewebe befinden sich die Duftspeicher; in Blüte (Rose), Blätter (Salbei), Harz (Weihrauch), Frucht (Citrusgewächse), Schote (Vanille), Rinde (Zimt), Holz (Sandelholz), Wurzel (Iris), Nadeln (Tanne), Beeren (Wacholderbeere), Samen (Schwarzkümmel) oder in der gesamten Pflanze (Lavendel). Wasserlöslich sind die äther. Öle nur mit einem Emulgator (Milch) oder in “fetten“ Ölen (Basisöl). Die äther. Öle sind reich an Inhaltsstoffen, so z.B. Lavendel etwa 140, Rose sogar ca. 400.

Haltbarkeit und Lagerung Mit wenigen Ausnahmen (Zitursöle) sind äther. Öle mehrere Jahre haltbar. Viele Öle reifen im Laufe ihrer Lagerung. Die Öle müssen gut verschlossen, licht geschützt und kühl aufbewahrt werden

Herstellung

Äther. Öle werden auf unterschiedliche Weise gewonnen. Gewonnen werden sie durch Wasserdampfdestillation, Kaltpressung, Alkoholextraktion, Enfleurage, Absolue- Verfahren und Mazeration.

Bei der Wasserdampfdestillation produziert man als “Abfallprodukt“ neben dem äther. Öl das dazugehörende Pflanzenhydrolat. Verdampfung, Kühlung und Separierung sind die drei Schritte dieses Verfahrens. Das Pflanzenmaterial wird auf einen Rost gelegt, dann wird Wasserdampf hindurch geleitet. Dadurch löst sich das Öl der Pflanze und wird mit dem Dampf weitergeleitet. Eine andere Variante ist die Pflanze in Wasser zu legen und dieses zum Kochen zu bringen. Der Dampf mit dem Öl wird im so genanten Storchenhals und in der Kühlschlange kondensiert und wird in einem Topf gefangen (Florentiner Topf). Dort wird das oben aufschwimmende äther. Öl abgeschöpft, das sich gut vom Hydrolat trennen lässt.

Zitrusfrüchte werden durch die besonders schonende Kaltpressung gewonnen. Das erhaltene Öl/Wasser- Gemisch wird nach der Pressung noch mehrmals zentrifugiert und abgeschöpft. Durch dies können Citrusöle auch manchmal getrübt sein, was kein Merkmal für schlechte Qualität ist, sondern eher als positiv bewertet werden kann. Bei Zitrusfrüchten ist es besonders wichtig, dass sie unbehandelt sind oder noch besser aus biologischem Anbau stammen, da Giftstoffe bei gespritzten Früchten mit ins äther. Öl gelangen.

Einige Aromaöle können auch mit Alkohol extrahiert werden. Im ersten Moment kann der Alkohol als störend empfunden werden er verflüchtigt sich jedoch schnell. Dies Verfahren wird bei der Herstellung von Wohlfühlparfüms, Körper- und Massageölen aber auch bei Duftölen für Duftlampen angewendet. Es entstehen durch die Extraktion interessante Duftnuancen.

Die Enfleurage erfordert Handarbeit und ist sehr kostspielig, deshalb ist es heute nicht mehr relevant. Sie wird bei jeder Pflanze angewendet, die sich nicht für die Wasserdampfdestillation eignet. Es wird eine Glasplatte mit Fett bestrichen und die Blüten darauf ausgelegt. Die Blüten müssen alle 24-48 Stunden ersetzt werden, bis das Fett den Duft der Blüten angenommen hat. Dies kann sich über mehrere Wochen hinziehen. Die entstehende Essenz wird mit der Alkoholextraktion herausgefiltert.

Beim Absolue- Verfahren werden extrem empfindliche Blüten mit flüchtigen Lösungsmitteln versetzt. Daran werden die Duftstoffe Schritt für Schritt abgegeben. Auch Farbstoffe und Wachse wandern in das Lösungsmittel. Es wird unter Vakuum abdestilliert und so entsteht das Concret, eine Salbenartige Masse. Diese Masse wird mit Alkohol verflüssigt und anschließend wieder abgedampft. Letztendlich bleibt das Absolue übrig.

Das Mazerieren ist ein Verfahren, bei dem das Pflanzenmaterial mit einem fetten Öl in Verbindung gebracht wird. Das Material übergibt Inhaltsstoffe an das Öl. Wird dieser Vorgang durch zufuhr von Wärme unterstützt, spricht man von Digerieren. Das Material wird nicht aufgelöst, die Duft- und Inhaltstoffe werden abgegeben und das Pflanzenmaterial (Wurzel oder Blüte) bleibt übrig.

Vorsichtsmaßnahmen

„Alles ist Gift und nichts ist ohne Gift. Alleine die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Paracelsus
  • Äther. Öle sind Konzentrate, nie unverdünnt benutzten
  • Cave: Hautirritationen, Schleimhautreizungen, überreizen d. Nervensystems
  • keine orale Einnahme
  • Cave: Kinder → Lebensgefahr!!!
  • Test an der Innenseite des Unterarms 1gtt
  • Cave: Allergie, besonder Allergiker
  • Öle können homöophatischen Mittel entgegenwirken
  • Cave: Kampfer, Eukalyptus, Minze, Kamille
  • äther. Öle können phototoxisch wirken
  • Cave: bei Sonnenlicht (UVA- und UVB- Strahlung)


Kontraindikationen:

  • Schwangerschaft (wehenauslösende Wirkung)
  • Allergien
  • Bluthochdruck (krankheitsverstärkende Wirkung)
  • Epilepsie (krampfauslösende Wirkung)
  • Psychische Erkrankunge
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Akute Infektionserkrankung
  • Einnahme von homöophatischen Mitteln oder Medikamenten


Weblinks