Bandscheibenvorfall

Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps, Diskushernie, Diskusprolaps)

Der langwierige Verlauf des chronischen Bandscheibenschadens kann unvermittelt und schlagartig kompliziert werden, wenn durch den Prolaps von Bandscheibenmaterial Nervenwurzeln komprimiert werden.

Verlauf

• Äußere Ring der Bandscheibe wird rissig und reißt ein
• Gallertkern tritt aus
• Er drückt nun auf Nervenwurzeln und/ oder das Rückenmark

Symptome

• Kaudasyndrom
  • Prolaps komprimiert die Cauda equina (Unter L2)
  • Blasen- und Darmstörungen
  • Taubheitsgefühl an der Analregion und Innenseite der Oberschenkel (Reithosenanästhesie)
  • Potenzstörungen
  • Schlaffe Lähmung der Beine
• Konussyndrom
  • Schädigung bei L1 oder L2
  • Blasen- Darmstörungen
  • Selten Lähmungen
• Wurzelreiz-Syndrom
  • Schmerzen (verstärkt beim Husten)
  • Starke, rezidivierende Kreuzschmerzen
  • Lumbago („Hexenschuss“) durch Verspannung der Muskeln
  • Schmerzen durch Schonhaltung
• Wurzelkompressions-Syndrom
  • Sensibilitätsstörungen der Extremitäten
  • Lähmungen

Komplikationen

• Wurzeltod: langanhaltender und starker Druck führen zu irreversiblen Schädigungen der Nervenwurzeln (sie stirbt ab). Desweiteren können sie Schmerzen nicht mehr weiterleiten, d.h. dem Patient geht es subjektiv wieder besser, obwohl die Ursache noch nicht behandelt wurde

Diagnostik

• MRT
• CT
• Myelographie
• Endoskopie

Klinik

• Betroffen sind in der Regel Männer zwischen 25 und 45 Jahren
• Selten auch Frauen

Therapie

• Konservativ (wenn keine neurologischen Ausfälle)
  • Strikte Bettruhe
  • Stufenbettlagerung (Hochlagerung der Beine mit Beugung in Hüfte und Knie)
  • En-bloc- Aufstehen einüben
  • Wärme (Fango, Wärmflasche, Pflaster) kombiniert mit antiphlogistischen Medikamenten
  • Schmerzmittel
  • Extensionsbehandlung, Intensives Rückentraining
  • Weiche Schuhsohlen, wenig Tragen und Heben
• Operativ
  • Bei Rezidiven (wiederkehrenden)
  • bei neurologischen Ausfällen

Pflege

• Präoperativ „en-bloc“ einüben
• Hilfe bei ATL’s
• Rückenschule
• Selbsthilfe bei Lumbago (habe ich Lähmungserscheinungen? etc.)
• postoperativ: Mobilisierung stets nach Arztanordnung, da Befund, Eingriff und Stabilität meist individuell sind

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