Blutzucker

Aus Familienwortschatz
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Definition Diabetes mellitus

Der Diabetes mellitus (mellitus=honigsüß), auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsel,die zu einer dauerhaften Erhöhung des Blut- Glucose Spiegels führt, unteranderem sind betroffen das Eiweiss- Fettstoffwechsel.Der Blutzuckerwert (BZ) bestimmt den Zuckergehalt im Blut und wird in den meisten Ländern die SI-konforme (Internationales Einheitensystem) Einheit mmol/l (Millimol pro Liter) angegeben. In den alten Bundesländern wurde die Umstellung seit 1954 nicht durchgeführt, dort wird die Einheit mg/dl verwendet. Normwerte: 80 - 120 mg/dl oder 4,4 - 6,6 mmol/l.

Die Umrechnung erfolgt folgendermaßen:

mg/dl nach mmol/l:

mg/dl x 0,056 = mmol/l

mmol/l nach mg/dl:

mmol/l x 18,02 = mg/dl 

man unterscheidet primär/sekundäre Diabetis Mellitus

primär Typ 1 absoluter Insulinmangel ist genetisch bedingt, kann aber auch durch Viren hervorgerufen werden wie ( Mumps, Masern, Röteln) Autoimmunreaktion ( d.h Körper greift seine eigenen Körperzellen an)

Typen der Zuckerentgleisung

  • Hypoglykämie: niedriger Blutzuckerspiegel (unter 40-50 mg/dl), schneller Verlauf mit sich verstärkenden Symptomen
    • Heißhunger,
    • starkes Schwitzen,
    • Haut, warm + trocken
    • Herzklopfen,
    • Zittern,
    • Sehstörungen,
    • Schwäche,
    • Verwirrtheit,
    • Unruhe,
    • Kribbeln,
    • Kopfschmerzen,
    • Sprachstörungen,
    • Schwindel
  • Hyperglykämie: hoher Blutzuckerspiegel, langsamer Verlauf mit stärker werdenden Symptomen
    • gesteigertes Durstgefühl,
    • erhöhter Harndrang,
    • trockene Haut,
    • Übelkeit,
    • Erbrechen,
    • Bauch- und Unterleibsschmerzen,
    • Müdigkeit,
    • Urinzuckeranstieg,
    • Tachykardie,
    • Hypotonie

Blutzuckermessung

Datei:BZGeraet.JPG
BZ-Gerät

Vorbereitung

  • Benötigtes Material bereitlegen (Messgerät, Teststreifen, Stechhilfe, Lanzette, Tupfer, Desinfektionsmittel z. B. Kodan®)
  • Funktioniert das Messgerät richtig (evtl. Batteriewechsel)?
  • Ist der zu verwendende Teststreifen noch haltbar?
  • Stimmt die Codierung des Teststreifens mit der Codierung des Gerätes überein?

Durchführung

  • Einmalhandschuhe anziehen
  • Zuerst reinigen (Desinfektionsmittel aufsprühen und mit Tupfer abwischen), dann desinfizieren (Desinfektionsmittel aufsprühen und abtrocknen lassen, hierbei ist die Einwirkungszeit des Desinfektionsmittels zu beachten, meist beträgt diese etwa 30 Sekunden > Reste von Alkohol oder Desinfektionsmitteln können das Messergebnis verfälschen)
  • Ohrläppchen oder Fingerbeere mittels Lanzette oder Stechhilfe anpunktieren
  • Der erste Bluttropfen wird nicht zur Messung genutzt, da er Gewebestücke enthalten kann, die den BZ-Wert verfälschen, daher erst den zweiten Tropfen verwenden
  • Danach genügend Blut auf den Teststreifen auftragen (moderne Geräte signalisieren dies mit einem Ton)
  • Messung, nach Bedienungsanleitung des Blutzuckermessgerätes, durchführen
  • Eventuell Messung wiederholen (immer an neuer Einstichstelle) – bei „ungewöhnlichen“ Werten

Nachbereitung

  • Messwert protokollieren
  • Lanzette entsorgen (Behälter für Kanülen)
  • Gebrauchte Hilfsmittel (Tupfer, Teststreifen) entsorgen
  • evtl. Unterseite der Stechhilfe desinfizieren (wegen möglichem Kontakt mit Blut)

mögliche Fehlerquellen bei der Messung

  • Ist zu wenig Blut auf den Teststreifen aufgetragen worden?
  • Ist Blut mehrmals auf den Teststreifen aufgetragen worden?
  • Ist der Teststreifen während der Messung im Gerät verrutscht?
  • Ist der Finger/ das Ohr gequetscht worden, um mehr Blut zu erhalten?
  • Stimmt der Code der Teststreifen mit dem Code des Messgerätes überein?
  • Wurde der erste Blutstropfen verworfen?
  • Bekommt der Patient evtl. neue Medikamente, die unter Umständen den Blutzuckerwert beeinflussen?
  • Hat der Patient genügend getrunken? Ein Austrocknen des Körpers bewirkt einen Anstieg des Hämatokrits (Blutkörperchenvolumen).

Allgemeines zum D. Typ II

Der Diabetes mellitus (oft auch nur kurz Diabetes genannt, die Zuckerkrankheit; im Folgenden nur zum Altersdiabetes = Typ II ) ist eine Stoffwechselstörung (Minderverwertung von Glukose) als Folge eines Mangels an Insulin aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Subjektive Symptome können Abgeschlagenheit, Durst und Gewichtsverlust sein. Regelmäßige Insulininjektionen in Verbindung mit kontrollierter Ernährung führen zu einer "bedingten" Gesundheit. Mit zunehmender Erkrankungsdauer werden Folgeschäden wahrscheinlicher (z. B. Nierenfunktionsstörungen, Beeinträchtigungen des Sehvermögens).

Auftreten

Geschlechtsspezifische Unterschiede kennzeichnen die altersbedingte Zunahme des nicht insulinpflichtigen Diabetes mellitus (Typ II), wobei der Altersgipfel bei den Frauen annähernd 10 Jahre später als bei den Männern erreicht wird. Das Vorkommen des Altersdiabetes erreicht in der weiblichen Bevölkerung einen doppelt so hohen Anteil. Im Vergleich zu den jüngeren Altersgruppen erkranken die über 60jährigen Männer zweimal und die Frauen dreimal so häufig. annähernd 7 v. H. für die Männer und von etwa 12 v. H. für die Frauen ermittelt. Internationale geschlechtsunabhängige Vergleichszahlen beziffern den Anteil der Diabetiker mit annähernd 5 v. H. der Altersgruppe der 60 bis 69jährigen und etwa 6 v. H. unter den 70- bis 99jährigen.

Ursachen, Folgen

Der ursächliche Bezug auf individuelle Verhaltensformen, insbesondere der Ernährung, und die Bedeutung des Diabetes mellitus als Risikofaktor für die Arteriosklerose (Arterienverkalkung), für Polyneuropathie (nichtentzündliche Erkrankung des Nervensystems), Niereninsuffizienz (Funktionsschwäche) und Erblindung im Alter sollte diese Krankheit verstärkt in den Mittelpunkt gezielter präventiver Maßnahmen setzen. Neben Bewegungsmangel kann die Adipositas (Fettsucht als Folge von Überernährung) als der bedeutendste Risikofaktor für das Entstehen der Diabetikerkrankheit (Typ II) angesehen werden. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung gehören etwa 80 v. H. der sogenannten Altersdiabetiker zu den Übergewichtigen, wobei sich Diabetes mellitus und Adipositas wechselseitig begünstigen.

Typ-II-Diabetiker müßten eigentlich viel sorgfältiger eingestellt werden, weil sie ein weit höheres Hirnschlag- und Herzinfarktrisiko haben als Typ-I-Diabetiker oder als die gesunde Bevölkerung.

Weitere Stichworte: Ernährung im Alter

Siehe auch