Chirurgische Instrumente

Aus Familienwortschatz
Version vom 30. Januar 2014, 20:02 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (1 Version: Domainwechsel)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Chirurgische Instrumente sind spezielle, nach medizinischen, feinmechanischen und Handhabungs-Gesichtspunkten gefertigte Hilfsmittel für Operationen.. Sie sind vergleichbar mit dem Handwerkszeug in den manuell aktiven Berufen. Nach dem Medizinproduktegesetz werden sie als "inaktive Medizinprodukte" bezeichnet.

Als Kurzbezeichung ist für sie der Begriff Instrumente üblich, der auch außerhalb der Medizin für andere Dinge z. B. für Testverfahren in der Psychologie/Gerontologie verwendet wird; vergleiche dazu die Seite zur Begriffsklärung über Instrumente.

Anforderungen an die Materialien

Die Anforderungen an die Materialien gestalten sich folgendermassen. Gute Körperverträglichkeit, dürfen also keine Toxizität, keine entzündungsfördernden Eigenschaften, oder krebserregende Eigenschaften aufweisen. Sie dürfen ausserdem nicht allergieauslösend wirken. Ausserdem dürfen sie keine Zellen schädigen, keine Veränderungen an Gewebe oder Blut hervorrufen. Darüber hinaus müssen die gefertigten Instrumente verschleissarm, widerstandsfähig in der Aufbereitung und Pflege zugleich auch preiswert sein.


Das chirurgische Instrumentarium besteht vorwiegend aus Edelstahl, das heißt einem Stahl, der mittels Legierung mit Chrom, Nickel, Molybdän, Wolfram sowie Vanadium veredelt, und durch das Zuführen einer bestimmten Menge an Kohlenstoff dabei gehärtet wird. Man spricht hier auch von hochlegiertem Stahl, der laut der DIN Norm 17442, 14401, 17443 zur Fertigung chirurgischer Instrumente, zur Herstellung von Implantationsinstrumenten und chirurgischen Implantaten geeignet ist. Die Legierungszusätze bewirken neben der Härtung auch eine bessere Elastizität unter Belastung.

Arten der Instrumente

Es bestehen verschiedene Arten oder Gruppen von Instrumenten (Beispiele, dort weiteres), z. B.:

Stumpfe Instrumente: (Pinzetten, Klemmen)
Schneidende Instrumente: (Skalpelle, Scheren, Knochenzangen, Meißel)
Gewebehaltende Instrumente: (Haken, Sperrer)
Gewebetastende Instrumente: (Sonden)
Gewebezusammenführende Instrumente: (Nadelhalter, Nadeln)
Gewebeschützende Instrumente: (Bohrhülsen)
Implantations-Instrumente: (Spezialinstrumente zur Implantation von Endoprothesen)
MIC- Instrumente: (Trokare, Fasszangen, Scheren, Stanzen)

Bezeichnung von Instrumenten

Chirurgische Instrumente haben zum Teil mehrere Bezeichnungen für ähnliche, das gleiche oder gleichartige Instrumente.

Am bekanntesten sind wohl die anatomischen oder chirurgischen Pinzetten. Ebenso gebräuchlich sind Instrumente deren Bezeichnung sich aus dem Namen der Ärzte oder Konstrukteure ableitet. Wie z. B. der Haken oder die Klemme nach Kocher; die Schere nach Metzenbaum oder Lexer. Es gibt Instrumente, die nur einer bestimmten Funktion dienen. z. B. die Gallensteinfasszange, die Nierenstielklemme, Meniskushaken.


Die Nierenschale auch der Bohrer, Hebel, Meißel.

Es sind auch Bezeichnungen anhand der Form der Instrumente üblich wie die Myrtenblattsonde, Kugelzange, Bajonettpinzette etc.

Darüber hinaus gibt es noch abteilungsspezifische Bezeichnungen, die nur in der betreffenden Einrichtung üblich sind. Sowie Bezeichnungen, die auf eine bestimmte Operationstechnik verweisen. Wie z. B. die Wertheimklemme.

Siehe auch

Weblinks