Colon-Hydro-Therapie

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Colon-Hydro-Therapie ist eine Methode zur Reinigung des Dickdarms unter Verwendung von Wasser und ggf. von Zusätzen. Die Technik der Colon-Hydro-Therapie entspricht dabei der einer rektalen Darmspülung, aber mit etwas aufwendigerer Technik. Durch diese Darmspülungen wird der Darm gereinigt und zusätzlich die Peristaltik angeregt.


Historisches

Einlaufbehandlungen des Dickdarms sind schon sehr lange bekannt. Bei den Ägyptern wurde eine Einblasmethode von Gott Osiris den ägyptischen Priesterärzten übermittelt. Der Inhaber eines wichtigen Staatsamtes trug den ehrenvollen Titel Hirt des Afters des Pharao. Die Römer hatten einen Gott der Darmwinde, der den Namen Grepitus trug, verehrt. Ärzte des Mittelalters und der Barockzeit empfahlen ihren Patienten bei allen möglichen Krankheiten ganze Einlaufserien. Auch im vergangenen Jahrhundert hat Kuhne eindringlich auf die Reinigung des Darms hingewiesen, und Rosendorff hat es in fünfzigjähriger Praxis in diesem Jahrhundert fortgesetzt.

Als Vorläufer der Colon-Hydro Therapie ist das subaquale Darmbad zu nennen. Das subaquale Darmbad wurde in einer Spezialbadewanne durchgeführt und ist heute nur noch selten zu finden. Der Patient musste sich dabei auf einen speziellen Sattel in der Wanne setzen, der mit Gurten an der Hüfte fixiert wurde. Durch eine entsprechende Vorrichtung konnte der Patient selbst Wasser in den Dickdarm einfliessen lassen und durch Öffnen des Ventils den gelösten Darminhalt in ein Schlauchsystem ablassen. Der Auftrieb im Wasser begünstigte das Lösen des Darminhalts, der Nachteil war, daß sich der Patient selbst behandeln musste und auch der gesamte Aufwand war sehr umfangreich. Die heutige Colon-Hydro-Therapie wurde in den USA entwickelt und fand über Kanada seinen Weg nach Europa. Sie hat den Vorteil einer unkomplizierten, aber wirkungsvollen Durchführung.


Indikation

Die Colon-Hydro-Therapie hat sich vorallem in Praxen von Heilpraktikern sehr weit verbreitet und hat sich bei folgenden lokalen Krankheitsbildern als günstig erwiesen:

Die Colon-Hydro-Therapie kann auch zur Vorbereitung von diagnostischen Untersuchung des Dickdarms eingesetzt werden:

Kontraindikationen

Neben den Indikationen für eine Colon-Hydro-Therapie gibt es auch einige Punkte, bei denen diese Behandlung nicht durchgeführt werden darf bzw. nur unter ausdrücklicher Anweisung des Arztes. Vorsicht ist auch geboten, wenn Hämorrhoiden 3. Grades leicht zu Blutungen neigen, während einer Schwangerschaft, bei entzündlichen Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) und bei angeborenen Fehlbildungen im Dickdarm und Enddarmbereich wie z.B. bei Megacolon oder bei einer Analatresie.


Technik

Zur Durchführung der Colon-Hydro-Therapie liegt der Patient bequem in Rückenlage auf einer Behandlungsliege. In Seitenlage wurde vorher ein spezielles Darmrohr das ähnlich wie ein Proctoskop aufgebaut ist, Rektal eingeführt. Über dieses Darmrohr läuft das Wasser mit unterschiedlichen Temperaturen in den Darm ein. Über ein geschlossenes System werden das Wasser und der gelöste Darminhalt durch einen Abflußschlauch geleitet. Das geschlossene System verhindert, daß weder für den Patienten noch für den Arzt/Therapeuten unangenehme Gerüche etc. entstehen. Mit einer sanften Bauchdeckenmassage kann die Peristaltik des Darmes angeregt werden. Die Massage beginnt in der linken unteren Bauchpartie und setzt sich nach kranial fort, entsprechend dem Dickdarmverlauf bis zum rechten Unterbauch. Die Wassertemperatur kann beliebig variiert werden, meistens bewegen sich die Temperaturen zwischen 36 und 40 Grad. Beim Einfließen von kühlerem Wasser mit etwa 21 Grad kommt es zu einer starken Anregung der Peristaltik, warme Wasser bis 41 Grad löst dagegen Spasmen des Dickdarmes.

Die auflösende Wirkung des Wassers und die Temperaturreizung des Darmes bewirken, daß dieser wieder besser arbeitet und so den Darminhalt weiter befördert. Gegen Ende der Behandlung kann medizinischer Sauerstoff in hoher Menge mit dem Wasser in den Dickdarm gebracht werden. Normalerweise erzeugt die Colon-Hydro-Therapie keine Schmerzen oder Krämpfe und wird von den Patienten als an genehm und wohltuend empfunden. Die verwendeten Geräte haben nur einen minimalen Anfangwasserdruck von 18 cm Wassersäule, und die Behandlung erfolgt effektiv bei einer Einstellung von weniger als 140 cm Wassersäule. Das verwendete Schlauchsystem ist Einwegmaterial, um Kontaminationen durch vorhergehende Behandlungen auszuschließen.

Kostenerstattung

Da die Colon-Hydro-Therapie nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, müssen die Kosten vom Patienten selbst getragen werden. Die Patienten müssen teilweise tief in die Tasche greifen, da nicht selten zwischen 75 und 120 Euro für eine "Sitzung" verlangt werden. Nur einige private Krankenkassen übernehmen die Kosten ebenso wie die Kosten eines Heilpraktikers.


Siehe auch:



Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Gesundheitsthemen!