Erinnerungspflege

Aus Familienwortschatz
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Unter Erinnerungsarbeit oder Erinnerungspflege – diese Begriffe werden etwa gleichbedeutend gebraucht – versteht man spontane oder angeleitete Verarbeitung von Lebenserinnerungen- und Erfahrungen, durch die eine Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschaffen werden kann. Sie ist generell für alle Altersgruppen geeignet (vgl. Kerkhoff/Halbach, 2002, S.12). Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit des Age Exchange-Zentrums in London für Jung und Alt, das sich als Ort der Begegnung mit der jüngeren Zeitgeschichte versteht (u. a. Opitz, 1998, S. 117). Bei der Erinnerungsarbeit-/Pflege werden Geschehnisse aus der Erinnerung rekonstruiert, erklärt und bewertet, um diese dadurch zu bearbeiten (vgl. Kerkhoff/Halbach, 2002, S. 12). Der Begriff „Erinnerungspflege“ scheint deshalb auch gerade für den deutschen Sprachgebrauch sehr geeignet, weil er mit der Doppeldeutigkeit des Worts Pflege spielt (vgl. Trilling, 2003, S. 94). Es gibt zu diesem Thema auch einen weblog (http://erinnerungspflege.wordpress.com).


Literatur

  • Butler, Robert N.: The Life Review: An Interpretation of Reminiscence in the Aged. In: Psychiatry, Vol. 26 (1963), S. 65 – 76
  • Opitz, Hanne: Biographie-Arbeit im Alter. In: Böhm, Winfried/Brinkmann, Jürgen u. a., 1998: Erziehung Schule Gesellschaft, Bd. 19. Würzburg, Ergon Verlag.
  • Osborn, Caroline/ Schweitzer, Pam 1997: Erinnern – Eine Anleitung zur Biographiearbeit mit alten Menschen. Freiburg/Brsg., Lambertus.
  • Trilling, Angelika/Bruce, Errollyn u. a., 2001: Erinnerungen pflegen – Unterstützung und Entlastung für Pflegende und Menschen mit Demenz. Hannover, Vincentz Verlag.
  • Trilling, Angelika: Blinde Flecken im Umgang mit dem Erinnern in Deutschland – Ein hilfreicher Blick in den Spiegel der englischen „reminiscence“ Praxis. In: Psychosozial, Jg. 26 ( 2003.), Nr. 92 (Heft 2).
  • Weingandt, Brigitte, 2001: Biographische Methoden in der Geragogik – qualitative und inhaltsanalytische Zugänge. In der Reihe: Thema des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, Schule, Hochzeit usw. (vgl. Weingandt, 2001, S. 7).

Siehe auch

Weblinks