Familienpflege

Die ambulante Familienpflege ist eine besondere Hilfeleistung für Familien mit Kindern bis zum 14. Lebensjahr. Im Vordergrund steht dabei die Versorgung und Betreuung der im Haushalt lebenden Kinder (oft handelt es sich um Familien mit 3 oder 4 Kindern), wenn durch Krankheit oder eine andere Notsituation die Person (der Elternteil, meistens sind es Frauen), die den überwiegenden Teil der Betreuung der Kinder/des Kindes nicht mehr übernehmen kann, dringend Hilfe benötigt. Seit dem 1. Jan. 19991 ist das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII) - Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) - in Kraft. Im Paragraf 20 ist die Betreuung und Versorgung des Kindes in Notsituationen geregelt (§20 SGB VIII - SGB = Sozialgesetzbuch).

Familienpflegerinnen übernehmen die Weiterführung des Haushaltes, die Betreuung und Erziehung der Kinder sowie die Versorgung pflegebedürftiger Familienangehöriger, wenn die haushaltsführende Person ausfällt. Familienpflege kommt darüber hinaus in Frage, wenn Kinder in Notsituationen vollständig versorgt oder Familien in ihrer Haushaltsführung unterstützt werden müssen. Familienpflege übernimmt außerdem wichtige Aufgaben in familienähnlichen Kontexten.

Kostenträger sind je nach Familiensituation und Einsatzgrund primär die Krankenkassen und die Sozial- und Jugendhilfeträger. Bundesweit gibt es rund 1000 Einsatzstellen in Trägerschaft von Wohlfahrtsverbänden, Sozialstationen, Nachbarschaftshilfsvereinen (oft Kirchengemeinden).

Anlass sind immer wieder Krankenhaus- oder Klinikaufenthalt oder eine häusliche Erkrankung der haushaltsführenden Person; langwierige Erkrankungen der haushaltsführenden Person (z.B. Krebs, Multiple Sklerose); bei Risikoschwangerschaft, die Zeit nach der Entbindung und bei Mehrlingsgeburten; die psychische oder erzieherische Belastung insbesondere Alleinerziehender oder nach dem Tod eines Elternteils.

Siehe auch

• familienorientierte Pflege
• Young Carers (Kinder, Jugendliche als Pflegende)

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