Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Im Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) an der Uniklinik in Heidelberg werden verschiedene Ionen von chemischen Elementen, die schwerer als Protonen sind, zu medizinischen Therapiezwecken eingesetzt, z. B. vom Kohlenstoff. 1997 wurde zum ersten Mal ein Patient mit einem Gehirntumor mit Ionenstrahlen in einer Einrichtung der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI, Darmstadt) behandelt. Die GSI gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft. Mit dem weltweit bisher einmaligen Verfahren wurden seitdem ca. 400 Patienten bei guten Erfolgen bestrahlt. Vorteile liegen in der Zielgenauigkeit (Steuerbarkeit der Eindringtiefe), der geringen Streuung und damit der Gewebeverträglichkeit für gesundes Gewebe. 2009 steht die Therapie am Beginn ihrer standardisierten klinischen Anwendung.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Heidelberger Projekt. Dabei kooperieren an der Uniklinik Heidelberg verschiedene Fachrichtungen der Biologie, Physik, Medizin, Elektronikindustrie (v. a. Siemens), der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Dabei wird auch mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, kooperiert. Die Besonderheit in Heidelberg liegt in der Kombination von Protonen und Schwerionen.

In den nächsten Jahren sollen neben umfangreichen experimentellen Forschungsprojekten klinische Studien mit Patienten durchgeführt werden, um nach Kriterien der evidenzbasierten Medizin sagen zu können, welche Tumorarten mit statistischer Signifikanz von einer Ionenbestrahlung überdurchschnittlich profitieren. Zur Zeit sind es überwiegend Tumoren im Schädel- und Halsbereich und der Prostata.

Sprecher der klinischen Forschergruppe ist Prof. Dr. Oliver Jäkel (DKFZ).

Gebäude

Das moderne und relativ unauffällige Gebäude, in dem die Anlage steckt, wird auf der HIT-Homepage 2009 so beschrieben:

(Zitat) ein zweistöckiger langer Glasbau "… mit Diensträumen der ca. 70 Ärzte, Assistenten und Pflegekräfte sowie der Physiker, Ingenieure und Techniker. Direkt angeschlossen … der unterirdische Bestrahlungsbereich von HIT, unter einem Grashügel. Darin befinden sich Ionenquelle, Linearbeschleuniger und Teilchenbeschleuniger (Synchrotron) … . Der höchste Raum des Bestrahlungsbereiches - der Kupferblock - erstreckt sich über alle drei Stockwerke und ist mit einem markanten Kupferdach bedeckt. Er beherbergt die 670 Tonnen schwere und im Durchmesser 13 m große Schwerionen-Gantry, der weltweit ersten drehbaren Bestrahlungsquelle für Ionen; mit drei Bestrahlungsräumen. Sie sind mit bis zu 2,50 m dicken Wänden und Decken aus Stahlbeton umgeben und schützen die Außenwelt vor den energiereichen Strahlen."

Literatur

Weblinks

Siehe auch


Diser Artikel ist unvollständig

Beurteilung: Dieser Artikel ist sehr kurz oder unvollständig, und sollte noch erweitert werden. Falls Du etwas zu diesem Thema weißt, dann sei mutig und füge Dein Wissen hinzu.