Heimrecht

Aus Familienwortschatz
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Das Heimrecht bestimmt Mindestanforderungen an die Qualität des Wohnens und der Betreuung in Heimen für alte und pflegebedürftige Menschen sowie für erwachsene Menschen mit Behinderungen. Es soll damit dem Schutz der Interessen der Bewohner von Heimen dienen, die Wahrung ihrer Würde sicherstellen und eine weitgehend selbstständige Lebensführung gewährleisten. Das Heimrecht hat zivilrechtliche (Verbraucherschutz, Heimvertrag), ordnungsrechtliche (Qualitätsanforderungen an den Bau und den Betrieb von Heimen, Heimaufsicht) und fürsorgerechtlicher Elemente (relevante Aspekte des Sozialleistungsrechts, Rechte und Pflichten der Pflegeeinrichtungen, Qualitätssicherung).


Gesetzgebungskompetenzen für das Heimrecht

Während der Gesetzgebungskompetenz für das Heimrecht früher im Rahmen der so genannten konkurrierenden Gesetzgebung im Gesamten beim Bund lag, wurde der öffentlich-rechtlche Teil des Heimrecht durch die Förderalismusreform 2006 zur Ländersache. Dementsprechend gilt das (Bundes-) Heimgesetz nur noch solange und insoweit, als die Länder von ihrer Gesetzgebungskompetenz noch keinen Gebrauch gemacht haben. Das sind zur Zeit nur noch Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. Alle anderen Länder haben inzwischen eigene Heimgesetze erlassen.

Zur Regelung des zivilrechtlichen Teils hat der Bundestag das Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz (WBVG).[1] und damit die §§ 5 - 9 des Heimgesetzes ersetzt.

Landesbestimmungen

  • Baden-Württemberg
    • Heimgesetz für Baden-Württemberg — Landesheimgesetz vom 10. Juni 2008 (LHeimG)[2], in Kraft seit 1. Juli 2008
  • Bayern
    • Pflege- und Wohnqualitätsgesetz (PfleWoqG) [3], in Kraft seit 1. August 2008
  • Berlin
    • Wohnteilhabegesetz (WTG) vom 3. Juni 2010 [4]
  • Brandenburg
    • Brandenburgisches Pflege- und Betreuungswohngesetz (BbgPBWoG) [5], in Kraft seit 1. Januar 2010
  • Bremen
    • Bremisches Wohn- und Betreuungsgesetz (BremWoBeG) [6], in Kraft seit 21. Oktober 2010
  • Hamburg
    • Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetz (HmbWBG)[7], in Kraft seit 1. Januar 2010
  • Hessen
    • Es gilt das Bundesgesetz.
  • Mecklenburg-Vorpommern
    • Einrichtungenqualitätsgesetz (EQG)[8], in Kraft seit 29. Mai 2010
  • Niedersachsen
    • Es gilt das bisherige Bundesgesetz.
  • Nordrhein-Westfalen
    • Wohn- und Teilhabegesetz (WTG)[9], in Kraft seit 10. Dezember 2008
  • Rheinland-Pfalz
    • Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe (LWTG)[10], in Kraft seit 1. Januar 2010
  • Saarland
    • Landesheimgesetz Saarland (LHeimGS)[11], in Kraft seit 19. Juni 2009.
  • Sachsen
    • Es gilt das Bundesgesetz.
  • Sachsen-Anhalt
    • Wohn- und Teilhabegesetz (WTG LSA)[12], in Kraft seit dem 26. Februar 2011
  • Schleswig-Holstein
    • Selbstbestimmungsstärkungsgesetz (SbStG)[13], in Kraft seit 1. August 2009
  • Thüringen
    • Es gilt das Bundesgesetz.

Nachweise

  1. Gesetz zur Regelung von Verträgen über Wohnraum mit Pflege- oder Betreuungsleistungen (Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz - WBVG) vom 29. Juli 2009, BGBl. I, S. 2319-2324.
  2. Heimgesetz für Baden-Württemberg
  3. Gesetz zur Regelung der Pflege-, Betreuungs- und Wohnqualität im Alter und bei Behinderung (Pflege- und Wohnqualitätsgesetz − PfleWoqG)
  4. Gesetz über Selbstbestimmung und Teilhabe in betreuten gemeinschaftlichen Wohnformen (GVBl. Seite 285)
  5. Gesetz über das Wohnen mit Pflege und Betreuung des Landes Brandenburg vom 8. Juli 2009 (Brandenburgisches Pflege- und Betreuungswohngesetz- BbgPBWoG)
  6. Bremisches Wohn- und Betreuungsgesetz
  7. Gesetz zur Umsetzung der Föderalismusreform im Heimrecht vom 15. Dezember 2009 (Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetz - HmbWBG)
  8. Gesetz zur Förderung der Qualität in Einrichtungen für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung sowie zur Stärkung ihrer Selbstbestimmung und Teilhabe - Einrichtungenqualitätsgesetz (EQG M-V) vom 17. Mai 2010, GVOBl. M-V Nr. 9 vom 28. Mai 2010 S. 241
  9. Gesetz über das Wohnen mit Assistenz und Pflege in Einrichtungen vom 18. November 2008]
  10. Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe vom 22. September 2009
  11. Saarländisches Gesetz zur Sicherung der Wohn-, Betreuungs- und Pflegequalität für ältere Menschen sowie pflegebedürftige und behinderte Volljährige vom 6. Mai 2009
  12. Gesetz über Wohnformen und Teilhabe des Landes Sachsen-Anhalt (Wohn- und Teilhabegesetz - WTG LSA) vom 17. Februar 2011, GVBl. LSA 2011, 136
  13. Gesetz zur Stärkung von Selbstbestimmung und Schutz von Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderung, Pflegegesetzbuch Schleswig-Holstein - Zweites Buch vom 17. Juli 2009, GVOBL.2009, 402

Sonstige Weblinks