Hypoglykämie

Aus Familienwortschatz
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Als Hypoglykämie (Unterzuckerung) bezeichnet man das akute (schnelle) Absinken des Blutzuckers (Glukose) auf Werte unter 70 mg/dl.

Eine schweren Hypoglykämie liegt bei Werten von unter 2,8mmol/l bzw. 40 -50 mg/dl vor. Hier spricht man vom Hypoglykämischem Schock. Es können, müssen aber nicht, Schocksymptome vorliegen. Der allmähliche Verlauf ist häufiger als die akute Bewusstlosigkeit. Beachte:Jeder Mensch hat seine eigene Hypoglykämieschwelle.

Besonders empfindlich reagieren auf Glukosemangel die Gehirnzellen: Es kommt zu einem Nährstoffmangel des Gehirns (Cerebrum),und in dessen Folge zur Symptomatik einer Hypoglykämie.Unterzucker ist klinisch betrachtet, also keine eigene Krankheit, sondern ein Zustand.

Charakteristische Symptome

Der Glukosemangel kündigt sich mit Heißhunger an und verschwindet nach der Einnahme von Zucker in der Regel nach etwa zehn Minuten wieder.

Wird nicht schnell therapiert kommt es zu Zittern der Hände (Tremor), Herzklopfen bis zur Tachycardie, Schweißausbrüchen, Übelkeit,Mattigkeit und letztendlich zur Bewußtlosigkeit.

Erfahrene Diabetiker erkennen die eigenen psychischen Veränderungen (wie Reizbarkeit, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Weinen, Verwirrtheit) im Vorfeld einer Hypoglykämie.

  • Die Hypoglykämie kann zur Bewusstlosigkeit führen. Dem Bewusstlosen ist als Erste-Hilfe-Maßnahme, falls vorrätig, bei gesicherter Diagnose das Hormon Glukagon zu spritzen, danach den Notarzt rufen!

Mögliche Ursachen der Unterzuckerung

  1. Überdosierung von Insulin oder oraler Antidiabetika.
  2. Alkoholkonsum senkt den Blutzucker zusätzlich.
  3. Fasten
  4. Körperliche Arbeit senkt die Glukose im Blut. Das trifft besonders für die sportliche Betätigung zu.
  5. Ältere Menschen haben einen geringen Appetit und essen zu wenig oder gar nichts, spritzen aber trotzdem Insulin
  6. Folgende Krankheiten haben das Symptom Hypoglykämie: Übergewicht, gutartige Tumore in der Bauspeicheldrüse (Pankreas) und ein eventueller Mangel an Kotsisol, das aus Aminosäuren Glukose produziert.
  7. Jeder zehnte Typ-2-Diabetiker erleidet einmal im Jahr eine Hypoglykämie. Dies zeigen die Erfahrungen eines prospektiven Patientenregisters aus Deutschland in Cardiovascular Diabetology (2011; doi: 10.1186/1475-2840-10-66). Am höchsten war das Risiko unter einer Therapie mit Sulfonylharnstoffen.
  8. Hypoglykämien können auch eine lebensgefährliche Komplikation der Diabetes-Therapie sein, denn die Gefahr der Unterzuckerung steigt innerhalb einer intensiven Insulinbehandlung (ICT) deutlich an.

Diagnostik

  • Beim Auftreten - auch einzelner Symptome - nach Diabetes fragen.
  • Bei Alkohlgenuss können die Symptome durch die falsche Bewertung der Alkoholfolgen überdeckt sein
  • Beobachtung der Symptome
  • Diabetes-Anamnese erfragen.
  • BZ-Bestimmung

Erste-Hilfe

Wird die Hypoglykämie frühzeitig erkannt, ist die Gabe von schnellwirksamen Kohlenhydraten (1-2 Eßlöffel Traubenzucker, Fruchtsaft, Cola, stark gesüßter Tee (lieber zu viel als zu wenig, denn gegen zu viel kann schnell therapiert (Insulin gespritz) werden.

Pflege

Interne Links zu Diabetes

Externe Links

  • Hypoglykämie in Wikipedia: [1]
  • Diabetes-World.net: Hypoglückämie:[2]
  • Wie gefährlich ist eine Unterzuckerung bei Diabetes? Klick: [3]


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