Intraossäre Infusion

Aus Familienwortschatz
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Eine Intraossäre Infusion bedeutet, dass eine Flüssigkeit in den Knochen eingebracht wird.

Zum Beispiel bei einer Osteomyelitis (akute Entzündung eines Knochens, verursacht durch einen offenen Bruch) werden Antibiotika bzw. Spülungen zur Bakterienausschwemmung eingebracht.

Häufiger jedoch wird die intraossäre Infusion bei Kindernotfällen, wie Schock und Herzstillstand genutzt! In diesen Situationen zählt jede Minute und das Einbringen von lebensrettenden Infusionen, bzw. Medikamenten hat absolute Priorität. Generell ist es schwierig in Schocksituationen ein Blutgefäß zu punktieren, weil die peripheren Blutgefäße verengen. Beim Säugling verhindern außerdem "speckige" Extremitäten dies zusätzlich. Deshalb wird in der Notfallmedizin, mit einer speziellen Kanüle typischerweise die Tibia punktiert. Die lebensrettenden Infusionen werden dann über den Knochen in das Gefäßsystem weitergeleitet. Wenn der Patient stabilisiert ist, wird wieder auf herkömmliche, venöse Zugänge zurückgegriffen. Die neuesten Guidelines sehen eine ossäre Punktion an zweiter stelle vor, und die interbronchiale Gabe von Medikamenten rückt auf die dritte Wahl, somit haben intraossäre Infusionen bei Erwachsenen einen deutlich höheren Stellenwert im Notfall bekommen.

"If neither intravenous nor intraosseous access can be established, some drugs can be given by the tracheal route."[1] (siehe auch: http://anaesthesie.insel.ch/6022.html)

Siehe auch

weitere Artikel:




  1. ERC- Guidline 2005 European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2005 Section 4. Adult advanced life support Jerry P. Nolan, Charles D. Deakin, Jasmeet Soar, Bernd W. B ̈ttiger, Gary Smith