Knochen

Aus Familienwortschatz
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Knochen sind nach den Zähnen das härteste Gewebe im menschlichen Körper. Diese Härte benötigen sie, um das Gewicht des Körpers tragen und bewegen zu können. Gemeinsam bilden sie das Skelett. (Dort auch Abb.)


Material

Die einzelnen Bestandteile des Knochens sind Wasser (ca. 25 Prozent), organische Stoffe (hauptsächlich das Protein Ossium) und schließlich anorganische Mineralien: Kalzium, Phosphor, Magnesium sowie in geringen Mengen Eisen, Kalium, Natrium, Chlor, Fluor und Eiweißen.

Knochen-Zellstruktur

Charakteristisch für Knochenzellen (Osteozyten) ist deren ringförmige Anordnung um ein versorgendes Gefäß herum (Havers-Gefäß). Solch eine Einheit wird auch Havers-System oder Osteon genannt. Versorgt werden sie durch größere Gefäße die zwischen den einzelnen Osteonen verlaufen und Volkmann-Kanäle genannt werden. Osteoblasten (Aufbau) und Osteoklasten (Abbau) sorgen für eine ständige Erneuerung dieser Strukturen.

siehe hierzu Knochengewebe

Knochen-Aufbau

Knochen weisen folgende Grundbauart auf:

Knochenhaut/Periost

Dies ist die äußerste Schicht des Knochens, die hauptsächlich Schutz- und Ernährungsfunktion hat. Sie ist äußerst dünn, gut durchblutet und mit vielen Nervenendigungen versorgt. Von der Knochenhaut geht die Frakturheilung aus. Außerdem dient sie dem Ansatz von Sehnen und Bändern.

Kompakta

Dies ist die äußere, feste Rindenschicht des eigentlichen Knochens und kommt hauptsächlich im Bereich der Diaphyse vor. Wie der Name sagt, ist ihr Knochengewebe sehr dicht und kompakt.

Spongiosa

Vor allen an den Epiphysen (Enden) vorkommend ist diese Knochenzell-Struktur mit einem Geflecht vergleichbar, daher werden sie auch als Knochenbälkchen bezeichnet. Innherhalb dieses Geflechtes gibt es horizontal und vertikal verlaufende Stränge, die die Bewegungen und die davon ausgehenden Kräfte ab - bzw. auffangen. Daher sind Knochen relativ leicht und zudem stark belastbar (dadurch das sie nicht nur aus der Kompakta bestehen, sind sie zudem elastisch = der Knochen bricht nicht so schnell)

Knochentypen

Es gibt im menschlichen Körper verschiedene Typen von Knochen.

Röhrenknochen

(lange Knochen, Ossa longa): Ist der wichtigste Knochentyp. Beispiele: Oberarmknochen (Humerus), Elle (Ulna) und Speiche (Radius), Ober-Schenkelknochen (Femur) und Schien- (Tibia) und Wadenbein (Fibula). Die langen Knochen bestehen aus zwei Knochenenden (Epiphyse) und dem Knochenschaft (Diaphyse). Der Röhrenknochen setzt sich, wie alle anderen Knochen, aus zwei verdickten Enden (Gelenkköpfen) und einem dazwischen liegenden, längeren Knochenschaft zusammen. In der Kindheit existiert noch ein weiterer Knochenteil zwischen Enden und Schaft: die so genannte Längenwachstumszone (Metaphyse). Die Enden der Knochen sind mit Knorpel überzogen, damit sich zwei Knochen leichter gegeneinander bewegen können. Der Knochen ist von der Knochenhaut (Periost) umhüllt, die aus zwei Schichten besteht: der inneren Schicht, die von Blutgefäßen und Nerven durchzogen ist, und der äußeren Schicht aus elastischen Fasern. Die Knochenhaut schützt den Knochen und ernährt ihn außerdem über die Blutgefäße. Dies sind die in den Extremitäten vorkommenden Knochen. Sie sind gekennzeichnet durch maximale Belastbarkeit bei minimalem Materialeinsatz.

Platte Knochen

(Ossa plana) Vertreter hierfür sind Becken, Schädel und Schulterblätter. Mit Ausnahme des Schädels findet in ihnen ebenfalls Hämatopoese statt.

Kurze Knochen (meist würfel- oder quaderförmig)

Beispiele sind die Hand- und Fußwurzel-Knochen,Schädelknochen.

Irreguläre Knochen (unregelmäßig geformt)

Beispiele sind Wirbel- und Gesichtsschädelknochen.

Sesambeine

Sesambeine sind in Muskelsehnen eingebettete Knochen. Diese Konstruktion dient der Erleichterung der Bewegung des an die Sehne angewachsenen Muskels. Prominentes Beispiel hierfür ist die Kniescheibe.

Aufgaben und Funktionen

  • Stützfunktion und Formgebung
  • Passiver Bewegungsapparat
  • Stoffwechselfunktion
  • Speicher von Mineralen (Calcium, Phosphat)
  • Schutzfunktion( auch wichtiger Organe wie Herz und Lunge, in Form des Rippenbogens und Sternums)
  • Blutbildung:
    • Im roten Knochenmark werden die Blutkörperchen gebildet
  • Ansatz und Ursprung für Muskulatur (Sehnen& Bänder)

Fraktur

Ein Knochenbruch, in der Fachsprache auch Fraktur genannt, ist eine Verletzung des Skeletts. In der Kindheit kann es durch die besondere Elastizität der Knochenhaut zur Grünholzfraktur kommen, bei der die Knochenhaut nicht reißt.

Seine Therapie ist Aufgabe der medizinischen Fachdisziplin Chirurgie unterstützt von der Physiotherapie.

Literatur

  • Erica Jecklin: Arbeitsbuch Anatomie und Physiologie. Für Pflege- und andere Gesundheitsfachberufe. Urban & Fischer - Elsevier, 12. Auflage - 2004. ISBN 3437269801 (Ab Seite 39 )