Konduktive Therapie

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Herkunft:

  • die petö-therapie, benannt nach dem ungarn andras petö, führt alle herkömmlichen therapien zu einer zusammen. es gibt keine trennung von bewegungsbehandlung und lernen, von medizin und pädagogik. bei petö werden alle disziplinen zusammengeführt, die zur behandlung von kindern mit cp nötig sind.

Ausbildung

  • in einem 4jährigen studium in budapest erlernen die konduktoren krankengymnastische und physiotherapeutische techniken, ergotherapeutische und logopädische techniken, musiktherapeutische und beschäftigungstherapeutische fähigkeiten, pflegerische und vor allem auch psychologisch-pädagogische fähigkeiten.

es werden multifunktionelle therapiemöbel, wie z.b. der sprossenstuhl, verwendet. dieser stuhl bietet den kindern die möglichkeit, sich sicher festzuhalten, aufzustehen und sich wenn möglich am stuhl fortzubewegen.

Therapieablauf

  • es wird immer in kleinen gruppen von bis zu 6 kindern gearbeitet. so können sich die kinder gegenseitig motivieren und ihr sozialverhalten wird geschult. die schwerpunktprogramme sind das liegeprogramm, das steh- und gehprogramm sowie das sitzprogramm. diese programme wiederholen sich ständig und werden immer von bestimmten liedern oder rhythmischen reimen begleitet. durch die wiederholungen wird das gedächtnis angeregt, sie geben sicherheit, fördern die orientierung und das kind lernt eigene fortschritte selbst zu erkennen.


Petö-Anerkennung in Deutschland

  • in bayern ist die konduktive förderung nach petö bereits seit 1995 eine anerkannte therapie für kinder mit cerebralparese. im rest der republik lässt das leider noch auf sich warten.
  • in bayern stellte das staatsministerium fest: "als ein bedeutendes förderkonzept hat die konduktive förderung nach petö den ganzheitlichen ansatz im förderangebot bereichert" und installierte daraufhin einen staatlich anerkannten ausbildungsgang zum konduktor. bald darauf wurde in münchen die erste "konduktive grund- und hauptschule" eröffnet.

Unterschied zu herkömmlichen Therapien?

  • ein fernsehbericht anfang der 90er jahre löste einen regelrechten run auf das institut in budapest aus. hier bekamen die kinder alle therapien zusammen. es war nicht mehr nötig, für jeden teilaspekt der behinderung einen anderen therapeuten aufzusuchen. weil alles in einer hand blieb, entfiel auch das meist durch die eltern zu realisierende und oft schwierige abstimmen der verschiedenen therapeuten aufeinander.
  • der erfolg gab petö recht. in deutschland wurden immer mehr fortschritt-vereine durch engagierte eltern gegründet, die die konduktive therapie nach deutschland holten.
  • eine mehrjährige studie an der universität münchen zeigte hochsignifikante verbesserungen in den untersuchten teilbereichen. in einer durch den fortschritt-verein initiierten befragung, sind 96 % aller interviewten eltern der meinung, dass die petö-therapie ihrem kind geholfen hat.
  • doch trotz der großen erfolge durch die konduktive förderung hat der gemeinsame bundesauschuß der ärzte und krankenkassen sich zum wiederholten mal gegen die übernahme der kosten entschieden.


Mehr Informationen

  • familienfreund KG [1]
  • Rechtliches zu Petö:[3]