Mesenterialinfarkt

Als Mesenterialinfarkt wird ein meist akuter Verschluss eines Darmgefäßes bezeichnet, der zur Infarzierung und Nekrotisierung des entsprechenden Darmabschnitts führt, wobei sowohl die Embolisierung einer Arterie als auch die Thrombosierung einer Vene dafür verantwortlich sein können. Von einem Mesenterialgefäßverschluss sind in der Regel ältere kardiovaskulär vorbelastete Personen betroffen. Bei den entsprechenden betroffenen Arterien handelt es sich in ca. 85 % der Fälle um die Arteria mesenterica superior, der Rest verteilt sich zu etwa gleichen Teilen auf Truncus coeliacus und Arteria mesenterica inferior. Verschlüsse der A. mesenterica inferior verlaufen klinisch milder und haben eine bessere Prognose, da diese ein weit aus kleineres Versorgungsgebiet aufweist.

Ursachen:

Stadien:

  • 1: Keine Symptome.
  • 2: Angina Abdomen.
  • 3: Druckschmerz
  • 4: Mesenterialinfarkt

Der Mesenterialinfarkt kann lebensbedrohlich werden und verläuft typischerweise in drei Phasen:

Klinik vom Mesenterialinfarkt:

  • Patient gibt starke, kolikartige Schmerz im Abdomen in Verbindung mit Übelkeit an.
  • Danach sind die Schmerzen rückläufig bis hin das der Patient schmerzfrei ist „fauler Frieden“. (Schmerzfreies Intervall von 6-12 Stunden, da in dieser Zeit keine Durchblutung mehr statt findet.)
  • Erneut akute Bauchschmerzen mit auftretendem Druckschmerz.

Folgen können sein:

Diagnostik:

    • Leukozytose > 20000/µl
    • Metaboloische Azidose
    • Laktatazidose (empfindlicher Parameter)
    • CK

Bei NOMI (Nonokklusive mesenteriale Ischämie), der „nicht okklusiven Form“, deren Bedeutung zunehmend erkannt wird, kann ein konservatives, d. h. medikamentöses Vorgehen erwogen werden. Bei der okklusiven Form, also dem Verschluss eines Gefäßes, ist eine gefäßchirugische Intervention notfallmäßig angezeigt, um durch eine Wiederherstellung der Blutstrombahn den infarktgefährdeten Darm zu revaskularisieren (das bedeutet, die Versorgung mit Blut wiederherzustellen). Nekrotische Darmanteile müssen reseziert werden.

Therapie:

Die Prognose ist mit einer Letalität von 90 % ungünstig. Dies ist vor allem dadurch bedingt, dass die Diagnose meist zu spät gestellt wird (schwierige Differentialdiagnose).

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