OP-Lagerung

Aus Familienwortschatz
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Lagerung des Patienten zur OP

Problemstellung: dem Patienten fehlen auf Grund der muskelrelaxation Schutzreflexe und Muskeltonus. Es besteht die erhöhte Gefahr für Verletzungen, insbesondere für Gelenkluxationen, Plexusverletzungen oder Druckgeschwüre!


Ziele

  • Optimale Zugangsmöglichkeiten für den jeweiligen Eingriff.
  • Bestmögliche Beatmungsvoraussetzungen.
  • Keine Druckschädigungen.
  • Vermeidung von postoperativen Gliederschmerzen durch unphysiologische Körperlage.
  • Trockenliegen während des Eingriffs.
  • Sicheres Liegen des Patienten auf dem OP-Tisch.

Lagerungshilfen

  • Gelkissen
  • Gelmatten
  • Schaumstoffkissen
  • Frotteedeckenrollen
  • Kopfschale
  • Armstützen
  • gepolsterte Stützen
  • Fixierbänder mit Klettbesatz
  • Wattebinden
  • Beinschalen
  • Schaumstoffhalbmond
  • Vakuummatratze

Lagerungsarten

  • Bauchlagen
  • Rückenlagen
  • Halbsitzende Lagerung ( Schulter-, Arm OP's ) Beachchairlage
  • Steinschnittlage
  • Seitenlagen
  • Loyd-Davidslagerung
  • knienede Lagerung
  • Extensionslagerung
  • Wirbelsäulenlagerung

Vorgehensweisen

Es wird nie ohne Arzt gelagert. Nie allein lagern. Meistens werden 2 oder 3 Hilfspersonen benötigt, z.B. beim Drehen des Patienten in die Bauchlage. Bei allen Tätigkeiten sicherstellen, dass der Patient nicht vom Tisch fallen kann. Prominente Knochenvorsprünge, wie Knie oder Beckenkamm, immer abpolstern (Dekubitusprophylaxe). Gelagert oder bewegt wird nie ohne dass der Kopf des Patienten fixiert wird. Der Patient wird immer auf sich zu gedreht, nie anders herum. Beim Drehen darauf achten, dass keine Katheter, Infusionsleitungen oder Braunülen gezogen werden. Vor dem Desinfizieren des zu operierenden Körperareals wird saugfähiges Material untergelegt. (Verbrennungsgefahr)

Immer zusätzlich Arme und Beine mit Bändern oder Gurten fixieren.

Psychologische Aspekte

Von äußerster Wichtigkeit ist, bei allen Tätigkeiten, die Intimsphäre des Patienten zu wahren. In der Regel sind die Patienten nur mit einem Hemd bekleidet, welches als Sichtschutz dient. Meist wird dieser letzte Schutz dann von den Mitarbeitern der Anästhesie entfernt, um Elektroden anzubringen, oder venöse Zugänge zu legen. Es ist daher immer darauf zu achten, dass der Patient zumindest eine Decke hat, um den Intimbereich zu bedecken und um nicht gar so massiv auszukühlen.

Von besonderer Bedeutung ist die Steinschnittlage. Hier wird vom Lagernden ein hohes Maß an Taktgefühl abverlangt, da diese Lagerung den Blick auf den gesamten Intimbereich freigibt. Aus diesem Grund muss dieser Bereich, so lange es irgendwie geht, mit Unterlagen oder Decken bedeckt gehalten werden, die erst dann entfernt werden wenn dieser Bereich zur OP desinfiziert werden muss.

Siehe auch