Obstipationsprophylaxe

Aus Familienwortschatz
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Die Obstipationsprophylaxe, also die Vorbeugung einer Obstipation ist besonders bei Risikopatienten wichtig. Eine Verstopfung, wenn sie mal einen trifft, kann sehr unangenehm sein. Daher ist eine ungestörte, regelmäßige und schmerzfreie Defäkation sehr wichtig, um es garnicht soweit kommen zu lassen. Mit einer ausgewogenen, faserstoffreichen Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Flüssigkeitszufuhr kann man der Entstehung einer Verstopfung gut vorbeugen.


Maßnahmen

Eine gesunde Ernährung und Lebensweise ist für unseren Körper wichtig und sorgt für eine gesunde Verdauung. Entscheidend ist, dass zu regelmässigen Zeiten die Toilette aufgesucht wird und nur dann, wenn man tatsächlich muss. Der beste Zeitpunkt ist oft am Morgen nach dem Frühstück. Zur Stuhlentleerung soll man sich Zeit lassen und möglichst nicht zu Stark pressen, das fördert die Entstehung von Hämorrhoiden. Generell, auch bei einem vergeblichem Versuch nicht länger als maximal 5 Minuten auf der Toilette verweilen, Zeitunglesen auf dem Klo ist kontraproduktiv!


Gesunde und ausgewogene Ernährung

Eine faserstoffreiche Ernährung, das bedeutet mehr pflanzliche und weniger tierische Nahrungsmittel sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine regelmässige Verdauung. Vollkorn-Produkte sind den Weissmehl-Produkten vorzuziehen. Viel Gemüsesorten vorzugsweise als Rohkost verwenden, Salat und Obst sowie Orangen oder Ananas erhöhen die Menge der unverdaulichen Faserstoffe und machen den Stuhl lockerer. Zusätzlich kann als Nahrungsergänzung auch Leinsamen, Kleie oder indischer Flohsamen sowie Nahrungsmittel mit leicht abführender Wirkung wie z.B. Sauerkraut, Rhabarber, Pflaumen, Datteln usw. genommen werden.


Mehr Flüssigkeit ist das A und O

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für den Körper sehr wichtig. Zwei bis drei Liter Wasser, Früchtetee oder andere nicht alkoholische Getränke sind empfehlenswert. Wer eine schwere körperliche Arbeit verrichtet, der kann auch mehr Flüssigkeit zu sich nehmen, da er durch das Schwitzen auch mehr an Flüssigkeit verliert. Eine genügende Flüssigkeitsaufnahme zu den Mahlzeiten begünstigt die Verdauung und sorgt für einen weicheren Stuhl.

Mehr Bewegung in den Alltag

Eine Weisheit besagt, "Der Darm ist nur so aktiv, wie der Mensch in dem er steckt!" und da ist etwas Wahres dran. Wer sich zu wenig bewegt, der wird auch einen trägen Darm bekommen. Mit Bewegung ist hier nicht die gelegentliche sportliche Aktivität am Wochenende gemeint, sondern eine regelmässige körperliche Betätigung.So sind schon einfache Dinge im Alltag wie z.B. Treppensteigen statt Aufzugbenützen, Radfahren statt Autofahren, Spaziergänge statt Kneipenbummel oder ganz einfach lustvolle Bewegung ohne Leistungsdruck dreimal pro Woche während etwa 30 Minuten hilfreich. Bestimmte körperliche Bewegungen wie etwa Wandern, Laufen, Spielsportarten, Gymnastik und hier besonders Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur begünstigen auch die Darmtätigkeit. Eine isometrische Bauchpresse zur Stärkung der Bauchmuskulatur z.B. Bauch 10 Sekunden lang kräftig einziehen und langsam entspannen, das Ganze fünfmal wiederholen haben eine günstige Wirkung auf die Darmtätigkeit. Eine Darmmassage im rechten Unterbauch beginnend, feste, kreisende, massierende Bewegungen im Uhrzeigersinn über den gesamten Bauch ausführend,z.B. morgens vor dem Aufstehen 5 Minuten lang, begünstigen ebenfalls den Erfolg und regen zusätzlich den Darm an. Wer Leistungssport betreibt, der sollte bedenken, dass dies zu Flüssigkeitsverlust und dadurch zur Stuhl-Eindickung führt. Schon deshalb sollten aktive Sportler auf eine genügend hohe Flüssigkeitszufuhr achten.

Sich nur keinen Stress machen

Lebensrhythmen wie etwa ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus mit Aktivitäts- und Ruhephasen zu möglichst gleichen Tageszeiten, Einnahme der Mahlzeiten zu den gleichen Zeiten sorgen für eine geregelte Verdauung. So ist es auch wichtig, den Darm zu einer gewissen Regelmäßigkeit zu erziehen z.B. jeden Morgen zur gleichen Zeit nach dem Frühstück die Toilette aufsuchen, eine Stuhlentleerung versuchen, bei vergeblichem Versuch nicht länger als maximal 5 Minuten verweilen. Der Stuhlentleerungsdrang, auch wenn er spontan auftritt, sollte nicht unterdrückt werden, weil man etwas "Wichtigeres" zu tun hat. Auch evt. vorhandene Konflikte sollten gelöst, mit anderen und mit sich selbst ins Reine gekommen werden. Die täglichen Stressbelastungen, soweit wie möglich sind zu vermeiden und Gegenpole zum Stress z.B. durch Entspannungsübungen, Meditation Yoga oder Autogenes Training schaffen.

Manche Medikamente machen den Darm träge

Wer regelmäßig bestimmte Medikamente wie z.B. Opiate nimmt, der sollte zusätzlich leichte Abführmittel wie etwa Lactulose nehmen, um den Stuhl weich zu halten. Diese Medikamente bewirken häufig eine Verlängerung der Darmpassage des Nahrungsbreis und dadurch einen größeren Flüssigkeitsentzug, der den Stuhl hart werden lässt.

Siehe auch:


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