Profession

Aus Familienwortschatz
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Unter Profession versteht man heute im allgemeinen Sprachgebrauch einen Beruf.


Eine beruflich pflegende Person ist in diesem allgemeinen Sinn ein Profi oder Pflegeprofi. Sie handelt und verhält sich professionell —> Was ist Professionalität?

Profession

Das lateinische Wort Profession bedeutet Beruf, Berufung, Gewerbe, Handwerk, Leidenschaft. Es hängt in der Ursprungssprache mit dem Bekenntnis, der Vorstellung zusammen, die jemand über seinen Beruf und über sich macht.


Der Begriff der Profession lässt sich unterteilen in:

• Primäre Profession

• Sekundäre Profession

• Vermittelnde Profession


Primäre Professionen sind Handlungssysteme mit folgenden Merkmalen:

• Wissenssystematik (durch Absolvierung einer lang andauernden theoretisch fundierten Spezialausbildung und dadurch erworbener wissenschaftlicher und praktischer Kompetenz)

• Sozialorientierung (d.h.die Arbeit der Professionellen dient dem Allgemeinwohl)

• Professionen sind klientenbezogen und handlungsorientiert.

• Jeder Mensch kann autonom entscheiden durch welchen Professionellen er sich bei seinem existenziellen Problem unterstützen lässt.

• Die Inanspruchnahme von einer Professionalität ist kostenpflichtig.

• Professionelle handeln stellvertretend für ihre Klienten.


In der BRD sind die drei klassischen Professionen Jura, Medizin und Theologie in eigenständigen Kammern organisiert.


Sekundäre Professionen (z.B. Sozialarbeit, Lehramt, Pflegeberufe etc.) sind Handlungssysteme mit folgenden Merkmalen:

• Es besteht keine freie Wahl an welchen Semiprofessionellen man sich wendet.

• Die Bezahlung der Semiprofessionellen erfolgt durch Institutionen, anders als in Primären Professionen durch den Klienten selbst.

• Der Klientenbezug entsteht vermittelnd.

• Der Lernzuwachs des Adressaten ist nicht über eine Bezahlung des Semiprofessionellen zu erreichen.


→ Die Sozialarbeit/ -pädagogik stellt keine Primäre Profession dar, weil die Leistung pädagogischer Berufe nicht allein vom Pädagogen abhängig ist, sondern von der Art wie der einzelne Mensch Informationen verarbeitet → Dies ist in der Individualität des Lernens begründet. Im Gegensatz dazu wird in der Primären Profession ein Ergebnis eindeutig sichtbar, bspw. bei einer medizinischen Operation ist das Ergebnis sofort sichtbar. Anders als bei begleitender Sozialpädagogischer Familienhilfe, welche auf Lernprozessen basiert und davon abhängig zum Ergebnis führt.


Vermittelnde Profession sind Berufe, welche den Primären Professionen zuarbeiten, wie bspw. Krankenpfleger.

Quellen

  • Rudolph Bauer (Hrsg.): Lexikon des Sozial- und Gesundheitswesens. P-Z. München u.a. 1992.
  • Dieter Kreft (Hrsg.): Wörterbuch Soziale Arbeit. Aufgaben, Praxisfelder, Begriffe und Methoden der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Weinheim 1996.