Prostatakarzinom

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beim Prostatakarzinom handelt es sich um den Krebs der Vorsteherdrüse; dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern. Aufgrund der Lokalisation (zu 80 % in den hinteren Drüsenanteilen fern der Harnblase) kommt es häufig erst spät zu Symptomen. Über 60.000 neu aufgetretene Prostatakarzinome werden in Deutschland pro Jahr diagnostiziert (2009).

Ursachen

  • Genetische Disposition
  • Ernährungsfaktoren
  • Zu 95 % handelt es sich um ein Adenokarzinom (aus Drüsengewebe enstandenes Karzinom)

Diagnostik

  • Rektale Tastuntersuchung (Ertasten von Größe, Form und Konsistenz der Drüse)
  • Urinuntersuchung
  • Uroflowmetrie
  • Biopsie (Stanzbiospie) und histologische Untersuchung des Gewebes
  • Sonographie (Größenbestimmung der Prostata, Restharnbestimmung)
  • Transrektale Sonographie (TRUS)(exaktes Ausmessen eines Tumors bzw. der Prostata)
  • Blutuntersuchung (Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen))
  • CT, evtl. Kernspintomographie (Suche nach (Lymphknoten-)Metastasen)
  • Knochenszintigramm (Suche nach Knochenmetastasen)

Symptome

  • erst spät: unklare Kreuzschmerzen ("Ischias", "Rheuma") bei Knochenmetastasen (Lendenwirbelsäule, Becken)
  • Dysurie, Pollakisurie, Nykturie (ähnliche Symptome wie bei BPH)

Therapie

  • Lokal begrenztes Prostatakarzinom:

OP: radikale Prostatektomie (die Prostata + Samenblase werden vollständig entfernt; bei Inoperabilität kommt alternativ eine Strahlenbehandlung in Betracht.

  • Fortgeschrittenes Prostatakarzinom:

Entzug von Androgenen: eine sichere Methode ist die operative Entfernung beider Hoden (bilaterale Orchiektomie); alternativ Absenkung des Testosteronspiegels durch Medikamente (Antiandrogene, LHRH-Analoga)

Palliativ: transurethrale Resektion der Prostata, falls der Tumor die Harnröhre stark einengt; Zytostatika.

Pflegeschwerpunkte bei radikaler Prostatektomie

  • Pflege bei Dauerkatheterismus (je nach Klinik verbleibt der DK 4-21 Tage)
  • Bei versehentlichem DK ex einen Arzt verständigen (Gefahr einer Anastomoseverletzung)
  • In der ersten postoperativen Woche möglichst keine Anwendung von Darmrohren, Suppositorien und Klistieren (ebenfalls Gefahr einer Anastomoseverletzung)
  • Nach Entfernung des DK: häufig vorübergehende Stressinkontinenz --> auf Hautpflege und angemessene Inkontinenzhilfsmittel achten

Weblinks

siehe auch

Schmidt, D.; Zimmer, M.:Pflege konkret - Chirurgie Orthopädie Urologie. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, 2005