Sara Nußbaum: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Familienwortschatz
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Aktuelle Version vom 30. Januar 2014, 19:55 Uhr

Sara Nußbaum (Geburtsname Rothschild; geb. am 29. November 1868 in Merzhausen/Kreis Ziegenhain, gest. 13. Dezember 1956 in Kassel), war eine deutsche Geschäftsfrau, Rot-Kreuz-Schwester, die schließlich auch als Ehrenbürgerin von Kassel (1956) geehrt wurde. Am 15. Juli 1891 heiratete sie den Kaufmann und Möbelhändler Rudolf Nußbaum.

Vor und in der Zeit des Nazi-Regimes in Deutschland arbeitete sie als Krankenschwester 33 Jahre lang in der Jüdischen Gemeinde Kassel. Das Geschäft der Eheleute wurde von den Nazis zerstört, der Mann starb an deren Mißhandlungen. Nach der Deportation von Frau Nußbaum am 2. Sept. 1942 ins KZ Theresienstadt bemühte sich die Vierundsiebzigjährige während 31 sehr langer Monate um die Versorgung der typhuskranken Mithäftlinge. Immer wieder verhinderte sie auch den Abtransport von einzelnen Mitgefangenen zur Ermordung in den Gaskammern von Auschwitz, indem sie diese falsch zu Typhus-Kranken deklarierte.

Sie überlebte die Haft nur, weil im Januar 1945 eine Gruppe der KZ-Häftlinge nach einer Vereinbarung zwischen dem Schweizer Bundespräsidenten und dem SS-Führer Himmler in die Schweiz ausreisen durfte. Sie kehrte nach dem Kriegsende nach Kassel zurück. Zu ihren Lebzeiten erhielt sie keinerlei Wiedergutmachung und musste in sehr bescheidenen Verhältnissen leben. Am 19. Juni 1956 erklärte Kassel sie zur ersten weiblichen Ehrenbürgerin der Stadt.

Gedenken

  • Die Kita Sara-Nussbaum-Haus liegt am Holländischen Platz im Herzen von Kassel und ist eine der größten Kindertagesstätten in der Stadt.

Literatur

  • Uwe Feldner: Stadt-LEXIKON - (Fast) alles über KASSEL. Herkules Verlag, Kassel

Weblinks

Siehe auch