Soziale Deprivation

Aus Familienwortschatz
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Die Soziale Deprivation ist ein Zustand der Entbehrung von Zuwendung und Kontakt. Er tritt beispielsweise auf bei Säuglingen und Kleinkindern, die mangelhaft umsorgt werden, was zu Entwicklungsstörungen führen kann. Dabei verzögert sich die Sprachentwicklung, der Kontakt ist gestört, das Kind neigt zum Rückzug und zu Verhaltensauffälligkeiten. Auch manche Formen von Autismus werden auf diese Form der Deprivation zurückgeführt. Hospitalismus, der sich in wiederkehrenden stereotypen Bewegungen äußert (z.B. Schaukeln), beruht oft auf mangelnder Zuwendung und kann eine Rolle bei Langzeitpatienten spielen.

Gefangene werden unter bestimmten Umständen in Isolationszellen gefangengehalten, was ebenso diesen Mangelzustand herbeiführt, daher kann eine solche Unterbringung von Menschen auch als Folter aufgefasst werden. Als Hinweis auf die Folgen sozialer Deprivation wird oft die Legende von Friedrich II. erwähnt: Von dem naturwissenschaftlich interessierten Kaiser wurde angenommen, er habe auf der Suche nach der Ursprache Säuglinge von Ammen versorgen lassen, denen es aber verboten war, mit den Kindern zu sprechen. Die Kinder sollen alle früh gestorben sein, obwohl sie ernährt und körperlich rein gehalten wurden.