Stupor

Aus Familienwortschatz
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Stupor (aus dem Lateinischen für Starrheit, Gefühllosigkeit) ist eine Antriebsstörung. Der Betroffene ist zwar bei wachem Bewusstsein, bewegt sich aber kaum oder ist völlig reglos. Auch die passive Beweglichkeit ist durch einen starren Muskeltonus (Rigor) beeinträchtigt. Der stuporöse Patient wirkt teilnahmslos und reagiert meist nicht auf Ansprache, obwohl die Wahrnehmung vorhanden ist. Oft besteht gleichzeitig Mutismus (Stummheit), was die Kommunikation zusätzlich erschwert. Problematisch ist die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und damit auch die Einnahme von Medikamenten.

Ursachen

Oftmals liegt bei Stupor eine schwere Depression vor, es kann Symptom einer posttraumatischen Störung nach einer extremen Belastung oder durch Angst ausgelöst sein ("vor Schreck erstarren"). Die Störung kann auch auf einer unerwünschten Medikamentenwirkung beruhen (z.B. bei der Anwendung von Valproinsäure) oder Begleiterscheinung einer Enzephalitis.

Ist die Ursache eher eine schizophrene Psychose, ist besondere Vorsicht geboten, da bei der katatonen Verlaufsform Lebensgefahr besteht, weitere Symptome sind hierbei Temperaturanstieg bis zum Fieber, Tachykardie, Gerinnungsstörungen, Bewusstseinseintrübung.

Therapie

Die Umgebung sollte für den Patienten reizarm sein, eine ruhige Atmosphäre ist hilfreich. Bei organisch bedingtem Stupor muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden, evtl. sind intensivmedizinische Maßnahmen oder auch eine Elektrokrampftherapie angezeigt. Ist extreme Angst die Ursache, kann der vorübergehende Einsatz eines angstlösenden Medikamentes (z.B. Lorazepam) nötig sein.

siehe auch