Telearbeit

Aus Familienwortschatz
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Unter Telearbeit versteht man Organisationsformen der beruflichen Arbeit, bei denen Arbeitnehmer_innen bzw. Mitarbeiter_innen zumindest einen Teil der Arbeit außerhalb der Gebäude des Arbeitgebers verrichten (z.B. zu Hause, vgl. home office). Die Arbeitsergebnisse werden dem Auftraggeber bzw. Arbeitnehmer in der Regel digital übermittelt (z.B. via Telefon oder Internet).

Bei der Telearbeit stehen in der Regel nicht die Arbeitszeiten im Sinne von Anwesenheitszeiten im Vordergrund, sondern die Vereinbarungen hinsichtlich der erwarteten Arbeitsergebnisse und Termine zur Fertigstellung.

Die Vorteile der Telearbeit bestehen für das Unternehmen in der Einsparung von Büroflächen und Arbeitsplätzen. Außerdem können auch Mitarbeiter_innen, die z.B. aufgrund privater Verpflichtungen (z.B. Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen) zu den gewöhnlichen Bürozeiten nicht oder nur unregelmäßig anwesend sein können, stärker einbezogen werden.

Telearbeit beruht auf Freiwilligkeit bei den Mitarbeiter_innen (Art. 13 Grundgesetz zum Schutz der Wohnung). Prinzipiell ist eine Telearbeitsvertrag oder ein Zusatz zum Arbeitsvertrag abzuschließen. In vielen Unternehmen gibt es Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen zur Telearbeit.

Formen der Telearbeit

Teleheimarbeit Die gesamte Arbeit wird als Heimarbeit in der eigenen Wohnung verrichtet. Ein Arbeitsplatz in den Räumlichkeiten des Unternehmens existiert nicht.

Alternierende Telearbeit Bei dieser Form der Telearbeit wird die Arbeit abwechselnd zu Hause und im Unternehmen geleistet. Den Arbeitsplatz im Unternehmen teilen sich dann mehrere Telearbeiter_innen, die zu unterschiedlichen Zeiten (z.B. nur an bestimmten Wochentagen) im Unternehmen anwesend sind.

Mobile Telearbeit Die Mobile Telearbeit wird hauptsächlich von Arbeitnehmer_innen mit wechselnden Arbeitsorten praktiziert (z.B. von Vertreter_innen, Kundenbetreuer_innen). Die Verbindung zum Unternehmen besteht häufig nur durch den Zugriff auf die unternehmensinterne IT-Infrastruktur.

Vor- und Nachteile der Telearbeit

Besonders junge Eltern nutzen die beiden erstgenannten Arbeitsformen der Telearbeit gern, um den Wiedereinstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Die Arbeitsleistung kann über den Tag verteilt erbracht werden und sich nach dem Zeitplan der Kinder bzw. der Familie richten. Außerdem entfallen möglicherweise lange An- und Abfahrtswege zur Arbeitsstelle, die sonst zu Lasten des Zeitbudgets für die Familie gehen. Der Arbeitgeber hat den Vorteil, dass er auf diese Weise auch während der Elternzeit nicht auf das Fach- und Firmenwissen einer eingearbeiteten Arbeitskraft verzichten muss und die spätere komplette Wiedereingliederung in das Arbeitsteam leichter möglich ist.

Umstritten ist die tatsächliche Produktivität der Heimarbeit, da viele Ablenkungen existieren und ein hohes Maß an Selbstdisziplin bei der Organisation des Arbeitstages nötig ist. Auch die fehlende Einbindung in ein Team, der Verlust regelmäßiger kollegialer Beziehungen oder die fehlende Kontrolle von Arbeitsschutzregelungen bergen gewisse Risiken.