Transdermales Pflaster

Aus Familienwortschatz
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Als transdermales Pflaster (auch Transdermales Therapeutisches System=TTS) wird eine selbsthaftende Folie bezeichnet, die einseitig mit einer speziellen Arzneimittelzubereitung beschichtet ist und zur Therapie auf die Haut des Patienten geklebt wird.

Wirkungsweise

Die Beschichtung des transdermalen Pflasters enthält einen Arzneiwirkstoff in bestimmter Dosierung. Unter normalen Bedingungen (bezüglich Hautzustand und -durchblutung, Körper-und Umgebungstemperatur, korrekte Anwendung) gibt das Pflaster den Wirkstoff innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in definierter Menge gleichmäßig transdermal ab (bei Fentanyl beispielsweise sind es 72 Stunden).

Anwendung

Transdermale Pflaster haben eine Anflutungszeit, die bis zu 12 Stunden dauern kann. Erst danach gibt das Pflaster den Wirkstoff in der angegebenen Dosis ab. Daher eignet sich das transdermale Pflaster nicht zur Akuttherapie. Es ist geeignet als Basismedikation, z. B. in der Schmerztherapie, wenn ein bestimmter Wirkstoffspiegel erhalten werden soll. Umgekehrt läßt die Wirkung nach einer gewissen Zeit nach, so daß rechtzeitig ein neues Pflaster (an anderer Stelle) aufgebracht werden muß, will man den Wirkstoffspiegel ohne Unterbrechung erhalten.

Bei Bedarf (z. B. Schmerzspitzen) werden kurzzeitig wirkende Medikamente in anderer Form (oral, subcutan, intramusculär, intravenös, rektal) zusätzlich verabreicht. Diese müssen aber unbedingt kompatibel mit der Basismedikation sein.

Transdermale Pflaster dürfen nicht zerschnitten werden, es sei denn, es ist ausdrücklich auf dem Beipackzettel erwähnt. Sie werden faltenfrei auf saubere, fettfreie, trockene und haarlose Haut geklebt. Dokumentiert wird mit Datum und Uhrzeit auch die Lokalisation des Pflasters.

Besonders zu beachten

Bei Fieber, Schwitzen oder äußerer Wärmeanwendung (Wärmflasche!) gibt das Pflaster mehr Wirkstoff in kürzerer Zeit ab.

Dies kann v.a. bei Verwendung von höherdosierten Fentanyl-Pflastern zu Überdosierung führen. Bei einer Erkrankung, die mit Fieberschüben einhergeht, sollte man auf eine andere Applikationsart umstellen. Auch die Gabe von Metamizol (Novalgin®) oder Paracetamol kann zu stärkerem Schwitzen führen und damit Einfluß auf die Wirkung des Pflasters haben.

Neben Fentanyl (Durogesic®) ist auch Buprenorphin (Transtec®) ein Betäubungsmittel, das als transdermales Pflaster erhältlich ist.

Weitere transdermal gebräuchliche Wirkstoffe