Verhalten

Aus Familienwortschatz
Version vom 30. Januar 2014, 19:49 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge) (1 Version: Domainwechsel)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Gesamtheit aller Aktivitäten und (Re-)Aktionen eines Individuums wird als Verhalten bezeichnet. Es äußert sich in allen Formen der Kommunikation, vom Beobachter wahrnehmbaren Zustandsänderungen wie aktive Bewegung, Körperhaltung, Gestik, Lautäußerung, aber auch in Erscheinungen wie Ruhe, Schlaf, die über eine bestimmte Zeitspanne hinweg stationäre Zustände sind.

Verhalten lässt sich beobachten und messen. Eine Verhaltensanamnese erfolgt durch direkte Beobachtung einer Person/Gruppe, ihre nachträgliche Befragung oder durch Auswertung bereits dokumentierter Beobachtungen.

Willkürliches und unwillkürliches Verhalten

Verhaltensreaktionen kann man unterscheiden in

  • physiologische Reaktionen (unwillkürlich, z.B. Reflexe),
  • kognitive Reaktionen (bewusstes Handeln) und
  • unbewusste Reaktionen (z.B. unbewusste Tics, Verhalten im Schlaf oder bei Trübung des Bewusstseins).

Auslöser (Antrieb)

Verhalten ist zum einen eine Reaktion auf die Umwelt und wird durch exogene (äußere) Reize ausgelöst, z.B. Schutzverhalten bei drohender Gefahr, Anpassung an soziale Normen. Zum anderen kann Verhalten auch durch endogene (innere) Reize erzeugt werden, z.B. Instinkt (Nahrungssuche bei Hunger) oder andere innere Motivation (Wünsche, Gewohnheiten etc.).

Verhaltensbeurteilung

Individuelles Verhalten wird mit der Norm verglichen, d. h. der Beobachter beurteilt nach belegtem Wissen oder nach subjektiven Empfindungen die Angemessenheit und Normalität von Verhaltensweisen. Ungewöhnliches Verhalten kann viele verschiedene Ursachen haben, z.B.

  • dem Beobachter unbekannte äußere Einflüsse wie kulturelle Unterschiede, (Fach-)Wissen
  • besondere Kreativität, unterschiedliche Persönlichkeiten (impulsiv/zurückhaltend, aggressiv/defensiv etc.)
  • dem Beobachter unbekannte innere Faktoren - psychisch (z.B. Trauer, Verliebtheit, Angst, Freude etc.) und körperlich (z.B. Hunger, Müdigkeit, Schmerzen)

Schränken ungewöhnliche Verhaltensweisen die betroffene Person selbst ein oder führen sie zu Konflikten mit den Mitmenschen, so spricht man u. U. von Verhaltensauffälligkeiten.

Bevormundung kann ein Verhalten sein, das seinerseits aus der Reaktion auf ungewöhnliches Verhalten folgt. Zugrunde liegt der Bevormundung in diesem Fall eine subjektive Verhaltensbeurteilung über die andere Person. In der Pflege besteht die Gefahr, dass es zu Bevormundungen kommt, weil das Pflegepersonal immer wieder zwischen Aufträgen aus der (vereinbarten) Pflegeplanung, ärztlichen Anweisungen, persönlichen Wünschen der gepflegten Person und eigenen Überzeugungen bei seinem Handeln unterscheiden sollte/muß. Nicht in jedem Fall, kann der ausgedrückte Wunsch der Patienten wörtlich genommen werden.

Siehe auch