Wasser-Haushalt

Aus Familienwortschatz
(Weitergeleitet von Wasserhaushalt)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wasserhaushalt

Der quantitativ wichtigste Bestandteil des menschlichen Körpers ist Wasser, das etwa 2/3 seines Gewichts ausmacht. Dabei ist der Anteil des Wassers am Körpergewicht alters- und geschlechtsabhängig.

  • Neugeborener - ca. 75% Wasser
  • Erwachsener - ca. 65% Wasser
  • älterer Mensch - ca. 55% Wasser

Der sinkende Wassergehalt mit steigendem Lebensalter geschieht durch Zunahme des Fettgewebes und durch den altersbedingten Umbau des Bindegewebes von wasserreichen zu wasserärmeren Bindegewebe. Vgl. Alterssyndrome.

Im Innern der Zellen(Intrazellulärraum) befinden sich drei Viertel des im Körper vorhandenen Wassers und nur ein Viertel außerhalb der Zellen (Extrazellulärraum). Gehirn, Leber, Muskelzellen und die Haut sind sehr reich an Wasser.

Funktion

Das Wasser im Körper hat vielfältige Aufgaben. Es ermöglicht den Stoffwechsel, indem es als Lösungs- und Transportmittel von Substanzen dient und ist für die Wärmeregulierung verantwortlich.

Lösungs- und Transportmittel

Der größte Teil des Wassers, welches wir täglich aufnehmen, wird für die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Salzen über die Niere benötigt. Viele Stoffwechselprodukte können aber nur ausgeschieden werden, wenn sie in einer bestimmten Konzentration im Wasser gelöst sind, also ausreichend Flüssigkeit im Körper vorhanden ist.

Wärmeregulierung

Wasser wird benötigt um unsere Körpertemperatur zu regulieren. Neben anderen Regulationsmechanismen trägt auch das Schwitzen dazu bei, die Körpertemperatur auf eine konstante Temperatur von 37´C zu halten, unabhängig davon, wie kalt oder warm es außerhalb des Körpers ist.

Auf der Haut befinden sich etwa zwei Millionen Schweißdrüsen. Bei sportlicher Betätigung wird eine Menge überschüssige Wärme produziert, die der Körper abgeben muss um nicht zu Überhitzen. Durch den Vorgang des Schwitzens wird zunächst Wasser auf der Haut verteilt. Dieser Wasserfilm verdunstet nun mit Hilfe der überschüssigen Körperwärme, die sich dadurch verbraucht. Es entsteht die so genannte Verdunstungskälte. Ein Sportler kann dadurch bis zu 1,8 Liter Schweiß pro Stunde abgeben.

Verteilung des Körperwassers

intrazellulärer Raum

Die Gesamtkörperflüssigkeit verteilt sich in verschiedene Räume. Man unterscheidet hier zum einen das Flüssigkeitsvolumen in einer Zelle, den so genannten intrazellulären Raum (ca. 2/3 der Gesamtkörperflüssigkeit). Zum anderen gibt es das Flüssigkeitsvolumen außerhalb der Zelle (extrazellulärer Raum = 1/3 der Gesamtkörperflüssigkeit).


extrazellulärer Raum

Der extrazelluläre Raum unterteilt sich wiederum in das Interstitium, das Blutplasma und die epithelialen Lumina.

Das Interstitium ist der alle menschlichen Zellen unmittelbar umgebende Flüssigkeitsraum. Der Raum zwischen den Zellwänden.

Das Blutplasma ist der flüssige und zell-lose Anteil des Blutes.

Die transzelluläre (zwischen den Zellen gelegene) Flüssigkeit wird als so genanntes epitheliales Lumina bezeichnet.

Eine Zunahme der Flüssigkeit im extrazellulären Raum, welche man an der Hautoberfläche als Schwellung wahrnehmen kann, wird als Ödem bezeichnet.


Austausch zwischen den Flüssigkeitsräumen

Wasseraufnahme und -ausscheidung

Zwischen Aufnahme, Bildung und Ausscheidung von Wasser besteht normalerweise ein Gleichgewicht, die so genannte Wasserbilanz. Die Wasseraufnahme erfolgt über Flüssigkeit und feste Nahrung, und variiert je nach Durst, Hunger und Appetit. Die Hauptausscheidung von Flüssigkeit (Diurese)erfolgt über die Nieren (renale Ausscheidung), welche die Flüssigkeitsbilanz größtenteils regeln. Ein weiterer wichtiger Ausscheidungsmechanismus ist die Schweißsekretion durch die Schweißdrüsen. Eine geringe Menge an Wasser wird auch über die Atemluft abgegeben.

Erhöht sich die Wasserausscheidung z.B. bei langanhaltendem Schwitzen durch starke körperliche Arbeit oder extreme sportliche Anstrengung, kann es bei ungenügender Wasseraufnahme zu einer Verschiebung der Wasserbilanz führen. Eine negative Wasserbilanz führt zu einer so genannten Dehydratation (Wasserdefizit, Volumenverlust), eine positive Wasserbilanz zu einer Hyperhydratation (Wasserüberschuss, Volumenzunahme) des Organismus.

Siehe auch

Literatur

Weblinks