Wechsel einer Infusion

Aus Familienwortschatz
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Bekommt der Patient über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Infusionen verabreicht oder mehrere Kurzzeitinfusionen hintereinander, so ist es nicht nötig jedesmal das komplette Infusionssystem auszuwechseln (Vgl.: Infusionsbesteck), sondern es wird lediglich die leere Infusionsflasche/ der Infusionsbeutel ausgetauscht.

Neue Infusionssysteme verhindern ein Leerlaufen des Schlauchsystems (bei Systemen der Fa. B.Braun© z.B. erkennbar an einem grünen Ring um die Tropfenkammermitte), so dass die Infusionsflasche ohne Probleme gewechselt werden kann. Bei anderen oder älteren Systemen muss darauf geachtet werden, dass der Wechsel erfolgt solange das Schlauchsystem noch mit Infusionslösung gefüllt ist um eine Luftembolie zu verhindern. Bei Infusion mittels Infusionspumpen signalisiert der Tropfenzähler einen notwendigen Wechsel der leeren Infusionsflasche.

Benötigte Materialien

Durchführung

  • Rollerklemme an der leeren Infusion zu drehen
  • Hygienische Händedesinfektion
  • Kappe von der Infusionsflasche abnehmen
  • Desinfektion der Durchstichmembran (dabei sprühen und Einwirkzeit des Desinfektionsmittels abwarten. Evtl. noch verbleibende Desinfektionsmittelreste mit einer Desinfektionsmittelgetränkten Kompresse/ Tupfer abnehmen, um ein Eindringen von Desinfektionsmittel in die Infusionslösung zu verhindern.)
  • Infusionsbesteck aus der leeren Infusionsflasche ziehen und Dorn dabei nicht berühren
  • Dorn des Infusionsbesteckes sofort, ohne zwischenzeitliches Ablegen, in die neue Infusion einstechen (dabei nicht drehen, da sonst Gummipartikel in die Infusion gelangen können)
  • Rollerklemme wieder aufdrehen
  • Tropfgeschwindigkeit der Infusion kontrollieren

Die Desinfektion der Durchstichmembran entfällt wenn diese laut Herstellerangaben steril ist. Dies ist i.d.R. bei Plastikflaschen/-beuteln der Fall, bei denen die Verschlusskappe fest mit dem Material des Behälters verbunden ist.

Werden der Infusion zusätzliche Medikamente zugemischt, so muss dies steril erfolgen (Vgl. Anlegen einer Infusion) und der Infusionsbehälter muss entsprechend beschriftet werden!

Nachbereitung

  • Entsorgung aller benutzten Materialien
  • Dokumentation (Infusionslösung, Menge, Uhrzeit, Zusätze, Infusionsgeschwindigkeit/ Infusionsdauer, ausführende Pflegekraft)
  • Beobachtung des Patienten bzgl. Nebenwirkungen


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