Zufriedenheit

Aus Familienwortschatz
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Zufriedenheit ist eine Emotion. Sie kann ausdrücken: innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man bereits (erreicht) hat. Sie reflektiert oder spiegelt die Wahrnehmung früheren Verhaltens durch eine Person. Sie kann auch Ausdruck dafür sein, dass jemand mit den erhaltenen Leistungen o.ä. einverstanden ist, nichts oder nur wenig daran auszusetzen hat. In der professionellen Pflege wird sie oft als Kundenzufriedenheit als ein Maßstab für eine gute Pflegequalität aufgenommen. Sie kann kurzzeitig beeinflusst worden sein oder über längere Zeit konstant sein. In der Regel spiegelt Zufriedenheit, Glücklich sein gleichzeitig mehrere miteinander in Bezug stehende Einstellungen wider. Zufriedenheit oder Lebensglück werden aber immer mehr sein als solche aus Zweckmäßigkeit eingegrenzte Teilbereiche in einer Umfrage.

Ihre Erfassung (Messung) ist ohne für den jeweiligen Zweck geeichte Messinstrumente schwierig (nicht eindeutig zu sein), weil sie durch die messende Person sehr leicht / vielfältig zu beeinflussen ist bzw. falsch widergegeben werden kann (wer notiert die Antworten auf welche Weise?). Ein weiteres Problem bei ihrer Erfassung wird in kleineren Einrichtungen wegen der begrenzten Anonymisierbarkeit die so genannte, aber kaum messbare und kaum auszuschließende, "Tendenz zur erwünschten Antwort" bei den befragten Personen sein (auch ohne gezielte Beinflussungsversuche ! ).

Zufriedenheit spielt andererseits auch als Mitarbeiterzufriedenheit (unpersönlich formuliert Arbeitszufriedenheit) bei der Leistungserbringung, dem Pflegen, eine wichtige Rolle. Fehlt sie dauerhaft, wird die Motivation der Mitarbeitenden gering sein. Darüber kann es wieder zu Wechselwirkungen mit der Kundenzufriedenheit kommen. Interessant sind die Hinweise darauf, dass allein des Fehlen von Gründen für Unzufriedenheit noch keineswegs mit der Anwesenheit von Zufriedenheit mit dem Arbeitsverhältnis (Motivatoren, positive Faktoren) gleichgesetzt werden darf.

Zufriedenheit als Tugend

„Zufriedenheit“ oder Genügsamkeit als Vorsatz oder Weltanschauung wird oft als [[Religion|religiös]e Haltung verstanden. Unzufriedenheit dagegen als Kritik an der göttlichen Bestimmtheit des eigenen Lebens wahrgenommen.

Zufriedenheit, Krankheit und Psychotherapieerfolg

Zufrieden zu sein ist ein wichtiger Teil des biologischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens, der im Allgemeinen die Gesundheit und Lebensqualität entscheidend mitbestimmt. Gerade auch in Beruf und Ausbildung prägt Zufriedenheit den individuellen Erfolg wesentlich mit. Zufriedene Menschen bilden im Allgemeinen keine oder kaum Symptome in Richtung einer Depressivität oder Aggressivität aus. Um beruflich zufrieden zu sein, kann (selbst)reflexives Verhalten eine Hilfe darstellen.

Erhebung der Zufriedenheit

Seit Jahren wird auf EU-Ebene (Eurobarometer, Survey) und mittlerweile verstärkt in Großbritannien die Zufriedenheit sowohl mit dem Leben allgemein als auch mit einzelnen Aspekten abgefragt. Ziel der Erhebungen dieser Zufriedenheitsindikatoren („Subjective Well-Being“) ist es, mehr über die Faktoren für Zufriedenheit zu lernen und langfristig das Ziel, die Zufriedenheit der Bürger zu steigern, direkt erreichen und messen zu können.[1] Eine abschließende Analyse der erhobenen Daten steht noch aus. Auch in Einrichtungen des Gesundheitswesens gibt es inzwischen seit einigen Jahren so genannte Pflegebarometer, die auf qualitativer Ebene Zufriedenheit mit der Pflege bzw. mit der Berufssituation widerspiegeln.

Probleme bei Erhebungen

Das Hauptproblem bei Erhebungen und Umfragen zum Thema Zufriedenheit beruht in der Subjektivität der Definition bzw. in der Subjektivität der Empfindung „Zufriedenheit“. Deshalb definieren viele Forscher(innen) im Bereich der Kunden- oder der Arbeitszufriedenheit diese der Einfachheit halber als „Abwesenheit von Unzufriedenheit“. Dabei wird die Unzufriedenheit ihrerseits als „Nichterfüllung der gestellten Erwartungen“ definiert. Es wird nach den Erwartungen des Individuums sowie dem Grad der Erfüllung dieser Erwartungen gefragt. Werden die Erwartungen nicht nur einigermaßen erfüllt, sondern (om Einzelaspekten, wiederholt) übertroffen, stellt sich ein hohes Gefühl der Zufriedenheit ein.

Selbstverständlich muss bei Erhebungen zum Thema Zufriedenheit auf die Einhaltung der grundsätzlichen Anforderungen von Wissenschaftlichkeit bei qualitativen oder quantitativen Forschungsmethoden geachtet werden, damit die Ergebnisse aussagekräftig sind. Die meisten solcher Umfragen im Internet oder in Zeitschriften wollen und können diesen Anforderungen nicht gerecht werden.

Medien

Literatur

Zufriedenheit und Arbeits-Zufriedenheitsbefragungen allgemein:

  • Bruggemann, Agnes; Groskurth, Peter; Ulich, Eberhard: Arbeitszufriedenheit. Bern: Hans Huber, 1975.
  • Michael Hampe: Das vollkommene Leben. Vier Meditationen über das Glück. Carl Hanser, 2009. ISBN 978-3-446-23428-4
  • Veenhoven, Ruut: Ist Glück relativ? Uberlegungen zu Glück, Stimmung und Zufriedenheit aus psychologischer Sicht. Report Psychologie, Jg. 16, Juli 1991, S. 14-20. - (Text hier abrufbar)
  • Veenhoven, Ruut: Die Lebenszufriedenheit der Bürger. Ein Indicator für die 'Lebbarkeit' von Gesellschaften? in: Noll, H.-H. (Hg.): Sozialberichterstattung in Deutschland. Konzepte, Methoden und Ergebnisse für Lebensbereiche und Bevölkerungsgruppen. Juventa Verlag, München 1997, S. 267-293, ISBN 3-7799-0396-2. - (Text hier abrufbar)
Siehe hierzu auch die Literatur zum Artikel Kundenzufriedenheit

Im Bereich von Altenpflegeheimen:

  • Sigrid Daneke: Angehörigenarbeit. Urban & Fischer Verlag, Hannover, 2000. ISBN 3437453165
  • Sigrid Daneke: Achtung, Angehörige! Kommunikationstipps und wichtige Standards für Pflege- und Leitungskräfte. Schluetersche VA, 2009. 140 Seiten. ISBN 3899932358
  • Andrea Kaufmann u.a.: „Kundenorientierung in der Angehörigenarbeit – Implikationen aus Zufriedenheitsbefragungen in stationären Altenpflegeeinrichtungen.“ Hamburg, 2006 (Diplomarbeit an der HAW)

Anmerkungen

Videos

Weblinks

Siehe auch



WIKIPEDIA Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einem Text, der aus der freien Enzyklopädie Wikipedia übernommen wurde. Eine Liste der ursprünglichen Autoren befindet sich auf der Versionsseite des entsprechenden Artikels.
(Stand: 2. Apr. 2010)