Ösophagusstenose

Aus Familienwortschatz
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Verengung der Speiseröhre = Ösophagusstenose


Ursache

  • Verätzung mit Säure oder Lauge
  • Einengung durch Geschwulst = Tumor.
  • nach Bestrahlung (= radiogene Ösophagusstenose)

Symptome

Schwerste Schluckbeschwerden, Regurgitation, Aspiration

Therapie


Bleiben Speisen plötzlich im Ösophagus stecken, so verspürt der Patient einen substernalen Druck und ist nicht mehr in der Lage, den Speichel zu schlucken. Diese Symptomatik wird gelegentlich als akuter Myokardinfarkt verkannt. Häufigste Ursache der Obstruktion ist faserreiche Nahrung oder Fleisch. Auch ein schlechtes Gebiß, mit dem die Nahrung nicht ausreichend zerkaut werden kann, gehört zu den möglichen Ursachen. Durch eine sorgfältige Anamnese lassen sich vorangegangene Symptome wie Sodbrennen, Dysphagie oder Odynophagie eruieren, die auf eine zugrundeliegende chronische Ösophaguserkrankung hinweisen.

Die Endoskopie ist die Methode der Wahl für die Entfernung von Fremdkörpern aus dem Ösophagus. Dieses Verfahren besitzt den Vorteil, daß damit diagnostisch und therapeutisch vorgegangen werden kann. Mitunter ist neben der flexiblen Endoskopie eine Endoskopie mit starren Instrumenten unverzichtbar. Unter direkter Sichtkontrolle läßt sich der eingeklemmte Speisebolus mit der Biopsiezange oder einer Drahtschlinge fassen und daraufhin entfernen bzw. erweichen und in den Magen hineinschieben. Anschließend muß eine sorgfältige Inspektion erfolgen, um eine fixierte benigne Striktur, ein Karzinom oder einen "Ösophagusring" aufzuspüren. Ein Ring kann mit Bougies über einen Führungsdraht (z.B. nach Savary) im Anschluß an die Endoskopie aufgedehnt werden.

Läßt sich der Speisebolus ohne Einsatz der Endoskopie entfernen, so empfiehlt sich die Durchführung einer elektiven Röntgenkontrastmitteluntersuchung mit Barium, um distale Ösophagusobstruktionen darzustellen. Der Radiologe sollte dabei eine vollständige Aufweitung des gastroösophagealen Übergangs anstreben, um einen "Ösophagusring" erkennen zu können.

Ergibt die Röntgenkontrastdarstellung bei Patienten mit erstmaliger Speisebolusobstruktion des Ösophagus Normalbefunde und treten in der Zwischenzeit keine neuen Symptome auf, so ist es vernünftig, eine weitere Obstruktion abzuwarten, ehe man eine umfangreichere Abklärung zugrundeliegender Ösophaguserkrankungen einleitet. Dann sollte allerdings eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie und eine Motilitätsuntersuchung des Ösophagus durchgeführt werden.