Chirurgische Händedesinfektion
Chirurgische Händedesinfektion
Ziel
Abtöten der transienten (vorübergehend auf der Haut befindlichen) und Reduzierung der residenten (normalen) Flora der Hände.
Bedingungen
- Fingernägel kurz und rund geschnitten
- keine Nagelbettverletzungen oder entzündliche Prozesse vorhanden
- Bürsten der Hände und Unterarme wegen Hautirritationen und erhöhter Keimabgabe unterlassen
- Armaturen und Spender nicht über Handkontakt bedienen
Wann wird eine chirurgische Händedesinfektion durchgeführt?
- vor jedem operativen Eingriff vom instrumentierenden Pflegepersonal sowie von den beteiligten Ärzten.
Wie wird eine chirurgische Händedesinfektion durchgeführt?
- Die chirurgische Händedesinfektion soll durch die Wasch-Einreibe- Methode mit einem alkoholischen Präparat und entsprechendem Wirkstoff vorgenommen werden.
- Zum Entnehmen von Waschlotion und Händedesinfektionsmittel sind die Wandspender mit dem Ellenbogen zu bedienen.
Vorgehen
Waschung der Hände nur bei sichtbaren Verschmutzungen (sollte also bereits zu Hause erledigt worden sein!)
- Benetzen der Hände und Unterarme mit handwarmem Wasser. Zu warmes Wasser schädigt die Haut!
- etwa 5 ml Seifenlösung aus dem Spender (Bedienung mit dem Ellenbogen) auf die Hand geben, auf Hände und Unterarme verteilen und aufschäumen.
- nur bei starker Verschmutzung Fingernägel mit sterilisiertem Nagelreiniger (evtl. Nagelbürste) reinigen.
- gründliches Abspülen der Hände. Seifenreste schädigen die Haut nachhaltig!
- gründliches Abtrocknen der Hände und Unterarme mit Einweghandtuch.
- auf den trockenen Händen und Unterarmen für die Dauer von mindestens 1-3 min (Produktangaben) ein alkoholisches Händedesinfektionsmittel in mehreren Portionen (mindestens 2 x 5 ml) verteilen und einreiben. Dabei anfangs bis zum Ellbogen arbeiten und am Schluss nur noch die Hände einreiben! (vgl. hygienische_Händedesinfektion.
Bei nachfolgendem Eingriff und Eingriffdauer unter 30 min. wird für die Zwischendesinfektion 1 min. benötigt.
Literatur
- http://www.rki.de/cln_006/nn_226780/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Haendehyg__Rili,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Haendehyg_Rili
- Bernig Th: Vergleich der Hautverträglichkeit von sechs ausgewählten alkoholischen Händedesinfektionsmitteln im klinischen Doppelblindversuch anhand der subjektiven Akzeptanz und der Bestimmung objektiver Hautparameter. Diss Med Fak Univ Greifswald 1997.
- Europaen Standard EN 1499: Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika, Desinfizierenden Händewaschung, Prüfverfahren und Anforderungen (Phase 2/Stufe 2) 1998.
- Hygiene&Medizin 28.Jg. 2003, Heft 4; 129-133 (zur AWMF-Leitlinie Nr. 029/027, siehe www)
- Hygiene in Klinik und Praxis, 3. Auflage, mhp-Verlag, Wiesbaden 2004, S. 182ff
- Klaus Koch: Kinderstube statt Logik. Hygiene-Verhalten der Ärzte untersucht. SZ, Dienstag, 3. April 2001, Deutschland Seite V2/15
- Loczenski, Barbara: Selbstbewusst macht Lernen Lust. Ein preisgekröntes Unterrichtskonzept zur hygienischen Händesdesinfektion. In: doppelpunkt Hygiene, Oktober 2002, S. 10-11 (heilberufe-archiv/heilberufe00_themen.html hier online) oder bibb.de/redaktion/altenpflege_saarland/literatur/hygiene_02.htm
- Unfallverhütungsvorschriften -UVV • BGVorschriften Gesundheitsdienst hier:§ 6: Händedesinfektion. z. B. via www.pr-o.info
- Rudolph H, Hilbert M, Studtmann V: Händehygiene bei Operationen. In: Sander J (Hrsg): Händehygiene in der Medizin. Ronnenberg, J. S.-Verlag, Berlin, Heidelberg. 1996: 191-212.
Siehe auch
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