In der Versorgung psychiatrischer Patienten, wird gelegentlich vom Drehtürpatient oder dem Drehtüreffekt einer unzulänglichen Behandlung gesprochen. Entstanden soll der Begriff in den 1960er Jahren nach Einführung der modernen Psychopharmakotherapie in die klinische Behandlung sein, als es zum ersten Mal möglich wurde, bei einer großen Zahl von Patienten mit psychotischen Störungen eine Symptomreduktion zu bewirken, die eine rasche Entlassung dieser Patienten ermöglichte. Bis dahin hatte man psychotisch gestörte Menschen in der Regel langfristig in einer Klinik untergebracht. Es zeigte sich jedoch bald, dass bei einem großen Teil der so Behandelten schon nach einer kurzen Zeit wieder so massive Konflikte oder Störungen auftraten, dass eine erneute Hospitalisierung unumgänglich wurde. Der häufige Wechsel von Aufnahme und Wiederentlassung wurde im Begriff mit dem Bild der Drehtür verbunden.

Der Begriff des Drehtürpatienten umfasst also auch eine Kritik an der Pharmakotherapie als zu wenig nachhaltig. Aus heutiger Sicht ist diese Kritik nur eingeschränkt gültig: Häufige, kurze Krankenhausaufenthalte können für manchen Patienten eine durchaus adäquate Form der Symptomkontrolle und Krankheitsbewältigung (Umgang mit der Kr.) darstellen und müssen nicht unbedingt als Ausdruck therapeutischen Unvermögens oder Scheiterns bewertet werden.