Irena Sendler

Aus Familienwortschatz
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Irena Sendler, poln. Irena Sendlerowa, als Tarnname hieß sie im Krieg Jolanta, geboren als I. Krzyżanowska am 15. Februar 1910 in Otwock, damals Russisches Kaiserreich, heute Polen; gestorben ist sie 98jährig am 12. Mai 2008 in Warschau. Sie war eine polnische Sozialarbeiterin und Hilfs-Krankenschwester in der Żegota, die persönlich etwa 2.500 Kinder vor der Ermordung durch die damaligen deutschen Besatzer rettete, indem sie sie während ihrer Tätigkeit als Hygieneschwester beim Warschauer Sozialamt aus dem KZ Warschau (dem Sammellager "Warschauer Ghetto") herausschmugelte und bei polnischen Familien oder in katholischen Kinderheimen unter neuem Namen versteckte. Sie sorgte auch für die Wahrung der Identität dieser Kinder. Die Hoffnung war, dass die Kinder nach dem Kriegsende zu ihren Eltern zurückkehren sollten. Ohne Sendlers Liste in einer vergrabenen Flasche wären die Kinder vielleicht gerettet worden, hätten aber selbst und ihre Angehörigen evtl. nie etwas von ihrer Rettung vor den Nazis erfahren. U. a. schmuggelte sie Medikamente und Nahrungsmittel in dieses Konzentrationslager, mit Dienstausweisen für ihre Sanitätskolonne ermöglichte sie Juden, daraus zu entkommen. Im Oktober 1943 wurde sie von der Gestapo verhaftet und sollte hingerichtet werden. Es gelang Żegota, sie zu retten und sie konnte unter falscher Identität den Krieg überleben.

Ehrungen

  • 1965 gab ihr die Gedenkstätte Yad Vashem den Titel "Gerechte unter den Völkern"
  • Am 10. November 2003 ehrte sie Polens Parlament mit dem Weißen Adler-Orden für Tapferkeit und großen Mut. (Erst nach dem Ende des Kommunismus wurde das mutige Handeln der Sozialarbeiterin und Krankenschwester 1996 erstmals in Polen gewürdigt.)
  • Nach 2005 wird die Irena-Sendler-Schule Hohenroth nach ihr genannt (97618 Hohenroth, Sonderpädagogisches Förderzentrum der Caritas im bay. Landkreis Rhön-Grabfeld)
  • 2009 entstand der US-amerikanische Fernsehfilm The Courageous Heart of Irena Sendler, mit Anna Paquin in der Titelrolle.

Literatur

  • Anna Mieszkowska: Die Mutter der Holocaust-Kinder, DVA, 2006. ISBN 978-3-421-05912-3 (dazu Rezension bei 3sat-Kulturzeit-Buchtipp vom 1. Juni 2006)
  • Maggie Jones: The Smuggler. In: n y times-magazine vom 28. Dez 2008 (auch über ein Theaterstück amerikanischer Schüler. Engl. PDF-Datei mit Abdruck)

Weblinks

Siehe auch