Lobektomie
Wortherkunft
Zusammensetzung aus
- lobus (lateinisach) = der Lappen, siehe auch das englische Wort "lob" = Lappen und
- Ektomie, aus dem Griechischen stammender Wortteil mit der Bedeutung Herausschneiden
Wortbedeutung
- operative Entfernung eines Lungenlappens
- operative Entfernung eines Leberlappens
- neurochirurgische beidseitige Exstirpation bestimmter Rindenareale des Stirnhirns
Indikationen
- ausgedehnte Entzündungen
- bösartige Tumore (häufigste OP-Form beim Bronchial-Karzinom!)
Präoperative Pflege
- allgemeine präoperative Pflege
- Rasur: gesamter Oberkörper, inkl. Achselhöhlen
- Lungenfunktionsprüfungen
- Atemtherapie sollte eingeübt werden --> Patient ist postoperativ zu müde und nicht genug aufnahmefähig, um das zu lernen!
Informationen, die der Patient erhalten sollte:
- Auswirkung der Beatmung und Narkose auf Atmung, Husten und Sekretproduktion
- Auftreten von Schmerzen und Schonatmung
- Wichtigkeit des Abhustens sowie Hustentechniken und Körperhaltung
- Bedeutung und Vorgehen bei der Mobilisation
- Patienten werden über Risiken des Rauchens in Bezug auf Lungenoperationen aufgeklärt und angehalten damit aufzuhören
Postoperative Pflege
Patient wird mind. 24Stunden auf Intensivstation betreut
- engmaschige Kontrolle der Vitalzeichen
- fortlaufende Kontrolle der eingelegten Pleuradrainage auf Nachblutungen und Dichtigkeit
in den ersten postoperativen Tagen können Schmerzen die Atmung stark beeinträchtigen
- ausreichende Analgesierung notwendig (sinnvoll: PCA-Pumpe)
- Atemübungen werden nach Schmerzmittelgabe durchgeführt, damit der Patient gut mitarbeiten kann
Lagerung
- erhöhter Oberkörper
nach 6Stunden kann mit der regelmäßigen Umlagerung begonnen werden:
- 2-stündliche abwechselnd auf dem Rücken und auf der gesunden Seite lagern
--> Verbesserung der Entfaltung und Belüftung der Lungenabschnitte auf der operierten Seite
Sauerstoff-Gabe
- in den ersten Tagen nach der OP meist erforderlich (2-3Liter/Min nach Arztverordnung)
Frühmobilisation
- an die Bettkante setzen schon am OP-Abend
am 1.postoperativen Tag (nach Vitalzeichen-Kontrolle)
- mind. 2x aufstehen und im Sessel sitzen
Pneumonie- und Atelektasenprophylaxe Atemtherapie beginnt, sobald der Patient wach ist! Sie beinhaltet:
- häufige Aufforderung zum tiefen Durchatmen
- Unterstützung beim Abhusten
- Abhusttraining
- Atemgymnastik (Bauch- und Flankenatmung)
- 3x täglich Inhalation mit Sekretolytika und/oder Bronchospasmolytika
- tagsüber mind. alle 2 Stunden mit SMI-Trainer trainieren
Kontrakturenprophylaxe Schultergelenk auf der betroffenen Seite wird meist nur unzureichend bewegt
- physiotherapeutische Übungen
Unterstützung bei der Körperpflege
- komplette Übernahme am OP-Tag
- ab 1.postoperativen Tag mit Hilfe an der Bettkante, bei guten Kreislaufverhältnissen auch am Waschbecken
Kostaufbau
- frühestens 6 Stunden nach OP erhält Patient Tee
- in den ersten Tagen sind blähende Speisen untersagt --> Zwerchfellhochstand kann Atmung zusätzlich einschränken