Realitätsorientierungstraining

Aus Familienwortschatz
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Das Realitätsorientierungstraining, abgekürzt mit "ROT", ist ein Therapieansatz in der Geriatrie und wird in der Betreuung Demenzerkrankter zur Verbesserung der räumlichen und zeitlichen Orientierung angewandt. Es ist ein 24-Stunden-Konzept. Zur zeitlichen Orientierung werden überdimensionale Uhren und Kalender verwandt, sowie Spiegel zur Wahrnehmung des äußeren Erscheinungsbildes und Namensschilder an den Zimmertüren. Für die räumliche Orientierung werden farbliche und schriftliche Kennzeichnungen der Wege (z.B. ins Bad) vorgenommen. An den Türen können eindeutige Piktogramme auf Toiletten, Bäder, Küche, oder den Speisesaal hinweisen. Jahreszeiten und Festtage können durch Dekorationen in Erinnerung gerufen werden. Das ständige Hinweisen auf die objektive Realität soll ein Sich-Zurückziehen in die eigene Welt verhindern, wird jedoch mittlerweile auch kritisch betrachtet, da Desorientierte überfordert werden, es zu Versagensgefühlen, Ängsten und Rückzug kommen kann. Daher ist die Validation die modernere professionelle Art der Pflege Demenzerkrankter. Der ROT-Ansatz kann jedoch im Anfangsstadium der Demenz und in einer neuen Einrichtung für Betroffene sehr hilfreich sein.


Beispiele

Beispiel für einen ROT Kalender:


Pflegeheim Witterschlick

Heute ist Dienstag, der 01. März 2006

Das Wetter ist kalt und regnerisch


Auch das Pflegepersonal wendet bei der täglichen Grundpflege ROT an: "Guten Morgen Herr Schulze, es ist 7 Uhr morgens. Heute ist Montag, der 01. Februar 2006. Draußen scheint die Sonne."


siehe auch