Claudicatio intermittens

Aus Familienwortschatz
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Claudicatio intermittens = "Schaufensterkrankheit"

Durch Minderdurchblutung (Arterielle Verschlusskrankheit = AVK; Ischämie) bedingte Schmerzen im Bereich der Beine. Der Patient ist durch die Ischämieschmerzen gezwungen sich nach einer kurzen Strecke auszuruhen, dadurch kommt es zu einer Verkürzung der Gehstrecke (Patient schaut sich scheinbar interessiert Schaufenster an) bis sich die Schmerzen gebessert haben (Reperfusion). Daraufhin kann die nächste Etappe bewältigt werden, bis zur nächsten schmerzbedingten Zwangspause vor einem Schaufenster. Durch Gefäßablagerung und zusätzliche Kontraktion bei Anstrengung (dem Laufen) wird die Mangelversorgung in den Extremitäten distal schmerzhaft verstärkt. Durch eine entspannende Stehpause lockern sich Muskeln und weiten sich Gefäße, so dass die Extremitäten wieder ausreichend versorgt werden, der Schmerz nachlässt und der Betroffene weitergeht.

Wichtig ist jedoch vor allem sich nicht ausschließlich auf die Behandlung der Symptomatik (eingeschränkte Gehfähigkeit) zu konzentrieren, sondern die Arteriosklerose bzw. AVK mit seinen evt. kardiovaskulären Komplikationen rechtzeitig mit Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS zu behandeln.

Das Folgestadium ist der Dauerschmerz auch im Ruhezustand, wobei die Arterien soweit durch Ablagerung verengen (Stenose), dass eine dauerhafte Mangeldurchblutung erfolgt.

---Stadien der Claudicatio nach Fontaine:---

  • Stadium I: symptomlos, eventuell leichte Ermüdbarkeit
  • Stadium IIa: ab einer Gehstrecke von 200m setzen Schmerzen ein
  • Stadium IIb: Gehstrecke unter 200m
  • Stadium III: Ruheschmerz
  • Stadium IV: Dauerschmerz, Nekrose (Stadium IVa), Ulcus, Gangrän (Stadium IVb)


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