Transkutane elektrische Nervenstimulation

Aus Familienwortschatz
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Die Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) wird vor allem zur symptomatischen Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt. Die dazu notwendigen Geräte leiten elektrische Impulse in die schmerzende Region. Diese Reizströme sollen die Schmerzweiterleitung durch die Nerven an das Gehirn irritieren und damit das Schmerzempfinden verringern oder vermeiden.

Die Elektroden des Gerätes werden in der Nähe der betroffenen Stelle auf die Haut geklebt, die Einstellung der Stromstärke und Dauer der Impulse werden programmiert. Die Reizweiterleitung der Impulse erfolgt über die kutanen Mechanorezeptoren. Ein Nebeneffekt der TENS ist die Durchblutungsförderung durch Freisetzung vasoaktiver Peptide[1]


Bei der TENS werden hoch- und niederfrequente Stimulation unterschieden:

  • hochfrequent (ab 60 Hz): Stimulation sensorischer Nervenfasern, Minderung des Einstroms nozizeptiver Reize in das zentrale Nervensystem
  • niederfrequent (2-5 Hz): akupunkturähnlich, Erhöhung des Endorphinspiegels, Modulation des Neuropeptidspiegels im zentralen Nervensystem

Anwendung

Nach Aussage der Deutschen Schmerzliga profitieren etwa 60 Prozent der Patienten mit verschiedenen chronischen Schmerzsyndromen von einer TENS-Behandlung,[2] wie bei Neuralgie, Phantomschmerz oder diabetischer Neuropathie.

Kontraindikationen

TENS darf nicht auf gereizten Hautbereichen oder Wunden angewandt werden. Vorsicht in der Schwangerschaft (keine Langzeitkontrollen). Die Elektroden dürfen nicht über dem Karotissinus (sonst Bradykardie) angelegt werden, ebenso nicht über Metallimplantaten und Herzschrittmachern.


Nicht sinnvoll ist die TENS bei fehlender Überzeugung des Patienten oder des Therapeuten, wenn keine oder geringe Eigenmotivation des Patienten vorhanden ist, das technische verständnis fehlt oder die praktische Anwendung Schwierigkeiten bereitet.

Einzelnachweise