Ileumconduit

Aus Familienwortschatz
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Ein Ileum-Conduit (lat. conducere = zusammenführen) ist die operative Konstruktion einer Ersatzblase mit Harnableitung zur Umgehung der natürlichen Blase.


Bei ausgedehnten Blasenkarzinomen wird es notwendig, die erkrankte Blase komplett zu entfernen (Cystektomie). Die Funktion der jetzt fehlenden Blase kann durch eine Neoblase, Mainz-Pouch oder das Ileum-Conduit erfolgen. Dazu wird operativ ein Ileumsegment separiert, d.h. ein 15-20 cm langes Teilstück des Krummdarmes wird entnommen. Die Darmkontinuität wird wieder hergestellt. Von dem ausgeschalteten Segment wird ein Ende über die Haut ausgeleitet, in das andere Ende werden die Ureteren eingenäht. Damit ist ein Urostoma zur Harnableitung geschaffen. Durch das Darmstück wird ein Reservoir gebildet, das den Urin sammelt. Der Urin wird mit einem auf die Haut aufgeklebten Beutel aufgefangen. Das Beutelsystem erlauben eine nahezu vollständige Reintegration der betroffenen Patienten.

Bei einem Colon-Conduit wird das gleiche Verfahren mit einem Grimmdarmabschnitt durchgeführt.

Vorteile dieser Operation

  • leicht zu pflegendes Urostoma
  • Ableitung beider Ureter über ein Stoma
  • selbst bei sehr kurzen Ureteren möglich