Zeichnen der Ziffern einer Uhr

Aus Familienwortschatz
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Der Test Zeichnen der Ziffern einer Uhr (engl: clock completion) nach I J Watson, C I Arfken und S J Birge, 1993. Abkürzung: Watson oder CC. Dient als nichtsprachlicher Test zur Klärung von dementiellen Erkrankungen. Das Ergebnis stellt für sich allein betrachtet noch keine Diagnose dar!

Der Multimorbidität und den oft sehr komplexen Krankheitsbildern älterer Patienten, den Alterssyndromen, steht immer wieder die Forderung nach einem möglichst einfachen, wenig zeitaufwendigen diagnostischen Verfahren gegenüber, damit dieses auch in der allgemeinen Arztpraxis bei möglichst vielen Personen durchgeführt werden kann und die Patienten nicht zu sehr belastet werden.

Wer an sich die Unfähigkeit bemerkt, seinen Haushalt zu führen oder alltägliche Dinge sicher durchzuführen, erlebt dies als gravierende Einschränkungen im Alter. Dies wird sich zwangsläufig auf das gesamte Verhalten und Erleben der alten Person auswirken.

Im geriatrischen Assessment wird in einem ersten Schritt (Screening) gefragt (mittels Fragebogen, Dauer ca. 5 - 10 Min.), ob Einschränkungen z. B. beim Sehen und Hören, Beweglichkeit oder Ernährung, beim emotionalen Befinden oder in der sozialen Unterstützung auftreten.

Sind Problembereiche vorhanden, sollte ein umfassenderes Basis-Assessment als zweiter Schritt folgen. Auch hierfür ist der Zeitaufwand gut überschaubar - ca. 45-60 Min.


In diese Testreihe gehört der Test Zeichnen der Ziffern einer Uhr. Seine Aussagen können nicht allein betrachtet werden, gewinnen aber vor dem Hintergrund der unklaren Genese des Alterssyndroms Demenz (Intelligenzabbau) ein anderes diagnostische Gewicht, wenn alle Test berücksichtigt werden können. Außerdem kann er wiederholt zur Verlaufsbeobachtung eingesetzt werden.

Er überprüft: Aufgabenverständnis, Denkfähigkeit, Beweglichkeit der dominanten Hand. Jenseits des Aufgabenverständnisses ist es ein großer Vorteil dieses Performanztests, dass er weitgehend nichtsprachlich auf Alltagsfähigkeiten basiert.

Das Ergbenis gibt Hinweise auf: Veränderungen der Denkfähigkeit, evtl. fehlende Hilfsmittel (Hörgerät, Brille)

Zeitaufwand: ca. 5 Min. (Kein Zeitdruck ! )

Materialien: Formular, Stift, Schreibmöglichkeit, vorhandene Brille (der Nahvisus muss gleich oder besser als 0,2 korrigiert sein)

Auswertung: Maximal 0 Fehler-Punkte, ordinal skaliert. Es werden je Quadrant die Fehler gezählt. Standardisierte Auswertung nach Watson. Bis 3 Punkte noch keine dementielle Erkrankung. Darüber es liegt wahrscheinlich eine dementielle Erkrankung vor.

Testgüte: gute Sensitivität, Spezifität für das Syndrom.


Genaue Anweisungen und ein Muster findet sich bei AGAST (1997) im Anhang - siehe Literatur.


siehe auch


Literatur

  • Arbeitsgruppe Geriatrisches Assessment (AGAST, 1997): Geriatrisches Basisassessment. Red.: M. Bach u. a. - 2., aktualisierte Aufl - München, MMV(Schriftenreihe Geriatrie-Praxis). ISBN 3-8208-1309-8. S. 44 - 46.
  • I J Watson, C I Arfken und S J Birge: Clock completion: An objective Screening test for dementia. J Am Geriatr So 41:1235-1240. 1993.